Teil 51

1.8K 38 9
                                    

"Wie fühlst du dich?", fragt Felix sanft und streicht meine Haare zur Seite, bevor er einen Kuss auf meine Wange setzt. 

"Ich fühle mich gut, mach dir keine Sorgen. Fahr schon los", schmunzel ich, lege den Löffel in meinen Händen zur Seite und wende mich Felix zu. Seine Hand legt sich auf meinen Bauch, der bereits etwas rundlich geworden ist und es ist das tollste Gefühl auf der Welt. 

"Ich warte noch bis du gefrühstückt hast", entgegnet mein Freund, lächelt sanft und reibt mit seinem Daumen über den Stoff meines Oberteils.

"Ach was. Fahr schon los. Ich mache es mir auf der Couch gemütlich, schaue einen Film und genieße meinen freien Tag", grinse ich. Darauf freue ich mich schon ein paar Tage. Die letzte Zeit laufen die Organisation für die Hochzeit auf Hochtouren, schließlich ist es nicht mehr all zu lange hin.

Felix versucht mir zwar so viel es geht abzunehmen, aber es ist unser besonderer Tag und ich möchte ihn nicht alles alleine machen lassen.

"Sicher?", fragt er nach und hebt leicht eine seiner Augenbrauen.

"Natürlich", lächel ich, setze einen Kuss auf seine Lippen und wende mich wieder meinem Frühstück zu. Ich streue noch ein paar Kokosflocken über meine Bowl, stecke den Löffel hinein und nehme sie dann in meine Hand. 

Felix verschwindet im Flur, während ich es mir auf unserer Couch bequem mache. Mit der Fernbedienung beginne ich bei Netflix die Filme zu durchstöbern. 

"Ich bin dann weg. Mach dir einen schönen Vormittag, bis nachher", lächelt Felix, küsst mich sanft und verschwindet dann. Kurz darauf fällt unsere Wohnungstür ins Schloss und ich wende mich wieder vollkommen dem Fernseher zu. Ich entscheide mich für einen der neuen Filme, der mir empfohlen wird.

Kurz vor dem Ende des Films klingelt mein Handy und seufzend setze ich mich auf, schaue auf den Couchtisch wo mein Handy liegt. Es ist Julian. Einen Moment zögere ich, bevor ich das Telefonat tatsächlich annehme.

"Nelly?", erklingt seine Stimme.

"Was gibt's, Julian?", frage ich zurück und lehne mich wieder in die Kissen.

"Ich habe schon so lange nicht mehr von dir gehört und du reagierst auch nicht auf meine Nachrichten. Warst du mal wieder in Dortmund? Bist du demnächst hier?", fragt er und hört sich schon beinahe etwas verzweifelt an. Ein Seufzen fährt über meine Lippen und ich fahre durch meine Haare.

"Es ist besser wenn wir uns nicht mehr sehen", entgegne ich ernst und einen Moment ist es still am Telefon.

"Was? Ist etwas passiert?", fragt er, hört sich ziemlich verwirrt an.

"Julian, wir haben miteinander geschlafen. Wir hatten eine Affäre obwohl ich glücklich verlobt bin. Ich liebe Felix, mehr als ich dich jemals lieben könnte. Also bitte, vergiss mich einfach", meine ich. 

"Nel...", murmelt er mit leiser Stimme und für einen Moment schließe ich meine Augen.

"Bitte, Julian, akzeptiere das. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht persönlich sagen kann aber es ist wirklich besser wenn wir uns nicht mehr sehen. Du wirst jemanden finden, jemanden den du vom ganzen Herzen liebst und der dir diese Liebe zurück geben kann. Aber dieser jemand bin nicht ich", sage ich ihm und lege dann einfach auf. 

Seufzend sinke ich noch tiefer in die Kissen hinter mir. Mit Kraft verdränge ich Julian und das Telefonat aus meinem Kopf und versuche meinen entspannten Vormittag fortzusetzen. 

Als Felix nach Hause kommt, lässt er sich mit einem Lächeln sofort neben mir auf die Couch fallen.

"Die Polizei hat vorhin bei mir angerufen. Sie haben diese Übeltäter endlich festgenommen und die Tage geht der Prozess los. Du brauchst jetzt also keine Angst mehr zu haben", strahlt er mich an und setzt einen Kuss auf mein Haar. Ungläubig schaue ich ihn an und eine riesige Erleichterung durchflutet meinen Körper.

Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt