Teil 11

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Ich werde ziemlich früh am Morgen wach. Kurz lausche ich. Julians gleichmäßiges atmen ist zu hören. Er schläft noch, hält mich mit einem Arm immer noch fest. Außerdem ist der Sturm zu hören. Der Wind fegt um das Haus, der Regen prasselt gegen die Fenster. Es ist also noch nicht vorbei.

Seufzend schließe ich wieder meine Augen, kuschel mich etwas näher an Julian und versuche weiter zu schlafen. Doch der Versuch klappt nicht.

Ich fühle mich hellwach und liegen kann ich auch nicht mehr wirklich, so gemütlich es auch ist mit dem Blonden.

Langsam und vorsichtig löse ich seinen Arm von mir, bevor ich aus dem Bett aufstehe. Ich verschwinde auf Zehenspitzen im Badezimmer und ziehe mir wieder das Kleid von gestern an. Sein Shirt lege ich ordentlich zusammen und lege es im Zimmer auf einem Stuhl ab.

Dann gehe ich nach unten, versuche niemanden zu wecken und bin scheinbar recht erfolgreich damit. Einen Moment stehe ich vor der Terrassentür, sehe dabei zu wie der Regen auf die Liegen und den Pool niederregnet.

Dann setze ich mich auf das Sofa und ziehe mein Handy hervor. Ich bearbeite die Bilder, die Julian gestern von mir geschossen hat, ein bisschen und lade zwei dann auf Instagram hoch.

Ich sitze einige Zeit dort, dann bekomme ich Gesellschaft.

"Morgen", ertönt die Stimme von Kai und ich drehe mich zu ihm um. Seine Haare sind ziemlich wild und er sieht noch sehr müde aus.

"Morgen", lächel ich zurück. Kai ist nett, aber wirklich kennen tue ich ihn noch nicht. Auch wenn es gemein ist, aber mir wäre es lieber gewesen wenn Julian oder Jonas gekommen wäre.

"Möchtest du auch einen Kaffee?", fragt der Dunkelhaarige und gähnt auf.

"Nein, danke", schlage ich das Angebot aus und kurz nickt er, bevor er in der Küche verschwindet. Er kommt zurück mit einer Tasse in der Hand und setzt sich zu mir auf die Couch. Aus dieser Nähe sieht er noch mehr fertig aus.

"Nicht gut geschlafen?", frage ich zaghaft.

"Der Sturm hat mich wach gehalten. Hat er dich nicht gestört?", fragt er zurück und schaut mich fragend an. Ich schüttel kurz den Kopf. Kai schaut sich kurz das Sofa an "Achso, du hast wahrscheinlich die Nacht mit Julian verbracht. Dann ist das kein Wunder"

Meine Wangen beginnen sofort zu brennen und die Situation ist urplötzlich sehr unangenehm geworden. Jedenfalls für mich. Kai trinkt mit einem Schmunzeln einen Schluck. Er denkt wahrscheinlich Wunder was wir gemacht haben.

"Wir haben zusammen in einem Bett geschlafen, ja. Aber ich war sowieso ziemlich müde und bei Regen bin ich nicht ganz so empfindlich. Wahrscheinlich hat es mich deswegen nicht so gestört", Versuche ich die Situation zu erklären. Doch gefühlt mache ich alles bloß schlimmer.

"Du brauchst dich nicht zu erklären", schmunzelt mich Kai an. Er ist viel lockerer und offener als ich dachte. Aber gerade jetzt könnte er das gerne lassen. Ich will überhaupt nicht wissen wie rot ich tatsächlich bin "Wenn meine Freundin dabei wäre, würde ich das auch ausnutzen"

"Zu viele Details! Danke, Kai", meint Jonas hastig und ich bin wirklich erleichtert, dass er auftaucht. Wie hätte ich mich bloß aus dieser Lage retten sollen? Auch er holt sich einen Kaffe und setzt sich dann zu uns.

"Wieso ist deine Freundin denn nicht dabei?", frage ich und lenke somit auf ein anderes Thema. Über Julian und mich wurde jetzt deutlich genug gesprochen.

"Weil das hier ein Männerurlaub ist", meint Jonas und schaut genervt zu seinem Kumpel rüber.

"Sophia muss arbeiten und hat keinen Urlaub bekommen", erklärt mir Kai und ich nicke kurz "Ein Männerurlaub ist es sowieso nicht mehr. Sollen wir dir auch noch jemanden suchen, Jonas?"

Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt