"Sie verstehen das nicht, Herr Götze ist nicht der Vater von meiner Tochter", seufze ich, massiere meine Schläfen und schließe für einen Moment meine Augen "Was haben Sie mir da gespritzt? Ich fühle mich überhaupt nicht gut"
Mein Kopf dreht sich und ich weiß nicht ob das an der momentanen Situation liegt oder wirklich an dem, was mir auf der Wache hier gespritzt worden ist.
"Frau Götze, wir haben ihnen lediglich etwas zur Beruhigung gegeben, ein leicht verträgliches Mittel. Ihr Mann meinte bereits, dass sie sich öfter unwohl fühlen. Sie haben ein großes Stress Problem, übernehmen sich oft selbst und nehmen Medikamente, die sie beruhigen sollen aber gleichzeitig verwirren, ist das richtig?", fragt mich der Beamte und ungläubig schaue ich ihn an.
"Bitte?", hake ich entsetzt nach. Das ist doch alles ein schlechter Scherz.
Ich darf diesen Raum nicht verlassen, werde befragt und habe keine Ahnung wie es Felice oder Julian geht. Die Beamten sind äußerst unzugänglich und absolut nicht emphatisch. Meinem Gefühl nach sind sie auf Felix Seite. Es ist egal was ich sage, mir werden sie vermutlich sowieso nicht glauben. In ihren Augen bin ich eine Verrückte.
"Ihr Ehemann hat uns eine Liste ihrer Medikamente und einige Unterlagen ihres Hausarzt eingereicht, die das ebenfalls bestätigen", meint mein Gegenüber und schiebt ein paar Blätter zu mir herüber. Verwirrt schaue ich sie an, überfliege einige Abschnitte "Ich verstehe, dass das eine sehr aufregende Situation ist, aber versuchen sie sich bitte zu konzentrieren"
Das ist mit Sicherheit nicht mein Hausarzt. Was hat Felix getan um diesen Arzt zu bestechen? Er ist noch viel schlimmer als ich dachte.
"Es ist schwierig sich zu konzentrieren wenn sie mich mit irgendwelchen Medikamenten vollpumpen. Ich stille noch! Wissen sie überhaupt wie unverantwortlich das ist? Außerdem sind diese Unterlagen nicht meine. Das ist nicht mein Hausarzt", entgegne ich leicht sauer und schiebe die Dokumente wieder zurück.
Der Polizist seufzt auf, legt die Dokumente wieder zur Seite und verschränkt seine Finger auf dem Tisch.
"Frau Götze, ich denke das sollte für heute genug sein. Sie können mit ihrem Mann und ihrem Kind nun wieder fahren. Bei weiteren Fragen melden wir uns wieder bei ihnen, halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung", meint er und erhebt sich von seinem Stuhl.
"Nein", entfährt es mir sofort. Ich werde nicht mit Felix mitgehen, auf keinen Fall "Ich will mein Kind und Herr Brandt. Befragen sie doch lieber mal Herrn Götze. Er ist ein gewalttätiger, manipulierender und erpressender Mann"
Flehend schaue ich den Beamten an. Für eine Sekunde verändert sich sein Ausdruck, doch er wird schnell wieder der gleiche ausdruckslose Blick.
"Wir haben bereits ausführlich mit Herrn Götze gesprochen. Herr Brandt wird noch befragt. Wie gesagt sie können jetzt gehen. Ich verstehe, dass sie durch die Medikamente verwirrt sind aber sollten sie sich nicht benehmen können, werde ich, im Hinblick auf ihre Tochter, ein psychologisches Gutachten für sie anfordern und sie gegebenenfalls vorübergehend in die Psychiatrie einweisen", droht er mir und diese Worte sorgen sofort dafür, dass ich verstumme.
Mit großen Augen schaue ich ihn an, erhebe mich dann langsam von meinem Platz. Ich werde wirklich für Verrückt erklärt. Dieser Beamte will mich einweisen lassen und mir nun auch noch mein Kind wegnehmen. Wut brodelt in mir auf. Wie konnte Felix das jemals tun?
Als der Beamte die Tür öffnet schlucke ich schwer und trete dann langsam heraus. Felix kommt sofort zu mir herüber, Felice immer noch auf seinem Arm. Seine Augen mustern mich besorgt. Seine Hand legt sich an meinen Arm.
"Alles gut bei dir? Wieso hat das so lange gedauert? Geht es dir gut?", fragt er mich besorgt. Ich schüttel seine Hand von meinem Arm ab, schaue böse in seine Augen. Es ist absolut ekelhaft, wie er immer noch diese Rolle spielt, wie er diese Fassade aufrecht erhält. Er hätte Schauspieler werden sollen.
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Nerja // Julian Brandt FF
FanfictionNelly Dubois. Julian Brandt. Ein 20 jähriges Mädchen im Urlaub mit ihrer Freundin. Ein 25 jähriger Profifußballer im Urlaub mit seinen Freunden. Zufällig am gleichen Ort und doch in so unterschiedlichen Welten. Sie kommen sich näher, verstehen sich...