"Bist du momentan in München?", frage ich unsicher in das Handy, schlinge meine Arme fest um meinen Körper und beiße nervös auf meine Unterlippe. Ich muss meine Stimme kontrollieren, es sollten keine Tränen mehr fließen.
"Ja ich bin hier. Weshalb?", erklingt seine Stimme zurück. Sorge darin.
"Kannst du uns abholen?", bringe ich hervor und kann das Zittern meiner Stimme nicht mehr unterdrücken. Hastig presst sich meine Hand vor meinen Mund und ich schließe die Augen. Tränen laufen stumm über meine Wangen.
"Natürlich. Ist etwas passiert?", fragt er besorgt. Ich höre Schlüssel und Kramen im Hintergrund. Langsam sinke ich auf den Sessel und meine Augen schauen zu dem kleinen schlafenden Bündel herüber. Schwer schlucke ich.
"Nein. Kannst du bitte einfach herkommen?", bitte ich und vom anderen Ende der Leitung erhalte ich eine Bestätigung und eine ungefähre Ankunftszeit. Als wir auflegen beginne ich nervös an meinen Fingernägeln zu kauen.
Meine Augen fahren durch den Raum und mein Herz schlägt wild gegen meine Brust. Angespannt und nervös sitze ich einige Zeit in dem Sessel, dann erklingt die Türklingeln. Hastig erhebe ich mich, hole Felice aus ihrem Bettchen und lege sie in den Maxi-Cosi.
Im Flur stelle ich sie ab und öffne dann die Tür.
Julians Gesicht zu sehen ist eine Erleichterung und als ich in seine Augen sehe, kann ich es nicht verhindern, dass sich wieder Tränen in meinen Augen sammeln.
"Nel, oh Gott", haucht Julian schockiert und tritt näher. Seine Augen mustern mich besorgt, seine Hände legen sich an meine Wangen und er dreht leicht meinen Kopf um sich vermutlich meine Stirn besser anzuschauen "Was ist passiert?"
Seine Stimme klingt so sanft und beruhigend, das ich mich augenblicklich besser fühle.
"Nichts. Ähm können wir vielleicht eine Nacht bei dir bleiben?", frage ich unsicher und schaue ihn abwartend an. Julian mustert mich besorgt, scheint etwas verwirrt zu sein. Doch dann wird sein Blick wieder weicher. Seine Augen fallen auf die große Reisetasche hinter mir und langsam nickt er.
"Natürlich. Zieh dir Schuhe und Jacke an. Ich nehme die Tasche und Felice", entgegnet er, legt seine Hände an meine Arme und klingt plötzlich drängend. Kurz nicke ich, schlüpfe hastig in ein Paar Schuhe und greife nach einer Jacke. Julian hat sich bereits die Tasche über seine Schulter geworfen und Felice hochgehoben, welche fröhlich zu ihm aufschaut.
"Gut, komm", fordert er mich auf, legt seine freie Hand an meinen unteren Rücken und schiebt mich aus der Wohnung heraus. Er schaut sich noch einmal um, schließt die Tür hinter uns und gemeinsam gehen wir zu Julians Wagen nach draußen.
Felice schnallt er sicher auf die Rückbank. Es geht überraschenderweise schnell. Ich hatte es Julian an einem Tag mal gezeigt, falls er mit Felice mal wo hin fahren möchte. Mir war nicht bewusst, dass er so schnell lernen würde. Felix hat schließlich immer noch Probleme damit.
Julian lässt sich auf den Fahrersitz fallen und fährt los. Seine Hand legt sich auf mein Bein und sein Daumen fährt immer wieder über den Stoff meiner Hose. Die Fahrt verläuft still, nicht einmal das Radio läuft. Ich schaue angestrengt aus dem Fenster, beiße nervös auf meiner Unterlippe herum.
Wir halten vor einem Hotel. Meine Augen fahren über das Gebäude. Es ist eindrucksvoll, aber nicht pompös. Etwas, wo ich mich wohlfühlen könnte.
"Setz die hier auf, ja?", meint Julian sanft, greift hinter seinen Sitz und zieht eine Cap hervor. Dankend nehme ich sie entgegen und ziehe sie mir über den Kopf. Der Steg, so weit es geht, in mein Gesicht gezogen.
Gemeinsam steigen wir aus. Julian holt die Tasche aus dem Kofferraum, während ich Felice von der Rückbank hole. Er wartet geduldig auf mich, legt seine Hand erneut an meinen unteren Rücken und drückt mich vorsichtig Richtung Hotel. Gemeinsam betreten wir es und ohne ein Wort zu wechseln oder mit jemand anderem in Kontakt zu treten, gehen wir zu den Fahrstühlen herüber.
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Nerja // Julian Brandt FF
FanfictionNelly Dubois. Julian Brandt. Ein 20 jähriges Mädchen im Urlaub mit ihrer Freundin. Ein 25 jähriger Profifußballer im Urlaub mit seinen Freunden. Zufällig am gleichen Ort und doch in so unterschiedlichen Welten. Sie kommen sich näher, verstehen sich...