Teil 36

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"Es ist spät. Wir sollten langsam nach Hause", meint Felix nach einem Blick auf die Uhr und schaut mich abwartend an. Ich nicke zustimmend und erhebe mich von meinem Platz. Wir verabschieden uns von der Runde und gehen in Richtung Ausgang. 

"Nelly!", ruft uns jemand hinterher. Als ich mich umdrehe sehe ich Julian auf uns zukommen. Felix Hand legt sich fester um meine Hüfte. Julian läuft die letzten Schritte zu uns herüber, bleibt kurz vor uns stehen und lächelt uns an "Wollt ihr schon nach Hause?"

"Ja, es ist schon spät", beantworte ich seine Frage. Kurz scheint unser Gegenüber zu zögern, schaut zu Felix herüber bevor sein Blick wieder auf mir landet.

"Können wir in Kontakt bleiben? Als Freunde?", fragt er und überrascht schaue ich den Blonden vor mir an. 

"Natürlich", lächel ich und hastig zieht Julian sein Handy hervor. Er tippt kurz darauf herum und hält es mir dann entgegen.

"Kannst du mir deine Nummer geben?", bittet er und lächelt mich warm an. Nickend nehme ich sein Handy an mich, tippe meine Nummer ein und gebe es ihm wieder zurück. Der Griff von Felix festigt sich weiter, wodurch ich darauf schließe, dass er nicht sonderlich begeistert ist.

"Ich melde mich bei dir. Kommt gut nach Hause", meint Julian, schaut uns noch kurz an und wendet sich dann wieder von uns ab. Felix und ich drehen uns ebenfalls um, gehen weiter Richtung Ausgang. Mein Verlobter beugt sich zu mir herunter.

"Musstest du ihm deine Nummer geben?", fragt er seufzend und als ich zu ihm schaue, hat er etwas verzweifelt seine Augenbrauen nach oben gezogen "Hast du vergessen was er getan hat?"

Wir stellen uns an die Seite des Eingangs, warten darauf, dass unser Auto vorgefahren wird. 

"Nein, aber das ist Jahre her. Ich habe damit meinen Frieden gefunden, das weißt du doch. Außerdem hätte ich dich nie kennengelernt wäre all das nicht passiert", lächel ich meinen Verlobten warm an. 

"Bloß weil du deinen Frieden damit gefunden hast, musst du doch nicht gleich wieder Kontakt mit ihm haben"

"Felix, Liebling, wir trinken vielleicht einen Kaffee zusammen. Da ist doch wirklich nichts bei", entgegne ich und steige in den Wagen, als dieser vor uns hält. Felix bedankt sich, nimmt den Schlüssel entgegen und steigt ebenfalls ein. Als sich seine Hände um das Lenkrad gelegt haben, seufzt er auf.

Er fährt nicht los, sondern schaut bloß auf die Straße. Fragend blicke ich zu ihm herüber.

"Mir gefällt das nicht. Was wenn Julian sich mehr erhofft? Sich wieder Hoffnungen macht? Ich habe kein gutes Gefühl dabei dich mit ihm alleine zu lassen", meint Felix ernst und schaut zu mir herüber. Ein sanftes Lächeln erscheint auf meinen Lippen, meine Hand findet ihren Platz auf seinem Bein.

"Wir werden heiraten und das weiß auch Julian. Er hat den Ring gesehen, er hat gesehen wie glücklich wir sind. Ich kenne ihn, er wird nichts tun. Wenn wir wieder Kontakt haben sollten dann als Freunde und nicht mehr", meine ich sanft und beuge mich zu Felix herüber. Meine Lippen legen sich sanft auf seine. 

Felix Hand fährt an meine Wange, zieht mich näher an sich heran und leise seufzt er in unseren Kuss. Meine Hand legt sich an seine Brust und ich löse mich aus dem Kuss. Meine Lippen legen sich neben sein Ohr.

"Willst du jetzt los fahren, damit wir endlich nach Hause kommen oder willst du noch länger hier stehen?", hauche ich und kann mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Ich weiche etwas weiter zurück, sehe das Schmunzeln von Felix. Hastig startet er den Wagen und fährt los. Mit einem kleinen Lachen lehne ich mich zurück in meinen Sitz.

In der Wohnung zieht mich Felix sofort wieder dicht an sich, legt seine Lippen auf meine und küsst mich sanft.

"Du riechst immer noch wahnsinnig nach Wein", murmelt er als er sich leicht von mir löst. Hastig streifen seine Hände die Jacke von meinem Körper, sodass ich bloß noch in meiner Hose und einem Top dort stehe.

Felix zieht mich mit in unser Schlafzimmer und schließt die Tür hinter uns.

"Und du glaubst Julian hätte eine Chance?", grinse ich und rolle mich wieder auf seinen Körper, als wir ein paar Minuten schwer atmend nebeneinander lagen.

"Nein, du gehörst schließlich zu mir", grinst Felix zurück, streicht eine Strähne hinter mein Ohr und küsst mich sanft.

Ich sinke noch weiter in seine Arme, die sich fest um meinen Körper schlingen. Wieder steigt dieses Gefühl in mir auf. Dieses Gefühl der Wärme, des Ankommens und der vollkommenen Sicherheit.


--


Am nächsten Morgen sitzen wir verschlafen an unserem Küchentisch und trinken unseren Kaffee, der uns heute durch den Tag bringen wird. Im Hintergrund läuft das Radio. 

"Legen wir heute einen entspannten Tag ein?", fragt mich mein Verlobter und schaut bittend zu mir herüber.

"Da sage ich nicht nein", schmunzel ich. Ich bin gerne mit Felix zuhause und mache einfach mal nichts. Das ist normalerweise ziemlich selten. Felix ist die meiste Zeit mit Fußball beschäftigt und ich bin auch oft beruflich eingespannt. 

Nach dem Frühstück räumen wir gemeinsam ab. Mein Handy gibt einen Ton von sich, als wir den Geschirrspüler schließen. Ich werfe einen Blick darauf, sehe eine unbekannte Nummer und als ich die Nachricht öffne sehe ich, dass sie von Julian ist.

"Es ist Julian. Er fragt ob wir uns demnächst treffen können", erzähle ich Felix, lehne mich gegen die Arbeitsfläche und schaue zu dem Blonden herüber.

"Wenn du meinst dann sag zu. Ich will nur, dass du sicher bist", meint er.

"Felix, Julian ist kein Mörder", lache ich auf. Der Spieler zuckt jedoch nur mit den Schultern und lässt für einen Moment auch eine Augenbraue nach oben zucken. Ein kleines Seufzen verlässt meine Lippen.

"Ich wollte mich nächstes Wochenende sowieso mit meiner Schwester treffen. Das kann ich mit einem kleinen Abstecher nach Dortmund verbinden", überlege ich laut.

"Das macht Sinn", stimmt mir auch Felix zu.

Also sage ich Julian kurzerhand zu, schlage nächstes Wochenende vor und nur wenige Minuten später bestätigt er mir diesen Vorschlag. Ich trage den Termin kurz in unserer App ein. Felix Handy piept kurz auf, als Zeichen das etwas Neues in unserem Kalender steht. So ist es viel einfacher einen Überblick zu behalten. 

Danach lege ich mein Handy zur Seite, folge Felix in unser Wohnzimmer und gemeinsam machen wir es uns auf der Couch gemütlich. Seine Arme legen sich um meinen Körper, ich kuschel mich dicht an seine Seite und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter. Felix Finger fahren über meinen Arm. 

"Diese Wochenenden haben wir viel zu selten", seufzt er auf und küsst mein Haar.

"Das finde ich auch, aber das macht diese Wochenenden noch besonderer", lächel ich und schaue kurz zu ihm herauf, bevor ich meinen Kopf wieder ablege. Seufzend schließe ich meine Augen und entspanne mich etwas mehr. Felix Nähe tut mir wahnsinnig gut. 



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Nerja // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt