"Ich weiß nicht. Wir haben schließlich für das Hotel bezahlt, Lina und ich wollen das eigentlich nicht so verschwenden", murmel ich und setze mich auf die Bettkante.
"Ich könnte den Betrag übernehmen. Schickt mir einfach eure Kontonummern und den Betrag für die vier Nächte", meint Julian am anderen Ende der Leitung und hört sich ziemlich ernst an, zu ernst.
"Auf keinen Fall. Das ist wirklich übertrieben", entgegne ich. Er kann doch nicht einfach das Hotel bezahlen. Das sind unnötige Kosten für ihn und ich will nicht, dass er das Geld für uns ausgibt.
"Nein, ich mache das gerne und es wäre doch deutlich praktischer, wenn ihr die paar Tage in das Ferienhaus kommt", meint Julian und ich seufze auf.
"Das Hotel ist doch überhaupt nicht so weit weg von euch. Wir können uns einfach so treffen", beschließe ich.
Julian scheint einzusehen, dass es nichts bringt mit mir zu diskutieren und wir telefonieren noch ein paar Minuten, bevor wir wieder auflegen. Lina kommt aus dem Bad zurück in unser Zimmer, ihre Haare noch nass und um ihren Körper bloß ein Handtuch.
"Was wollte dein Lover?", erkundigt sie sich neugierig, während sie sich neue Kleidung raussucht.
"Erst einmal ist er nicht mein Lover. Aber zu deiner Frage: Er wollte unser Hotel für die letzten Tage bezahlen und dass wir stattdessen in dem Haus unterkommen", erzähle ich und sofort schaut sie mit strahlenden Augen zu mir.
"Der Wahnsinn. Wir werden auch in diesem fetten Haus wohnen", meint sie begeistert.
"Das werden wir nicht. Ich habe das Angebot ausgeschlagen"
"Wie konntest du? Er hat es doch angeboten", fragt Lina entgeistert und schaut mich mit ganz großen Augen an.
"Wir können Julian doch nicht einfach wie eine Weihnachtsgans ausnehmen", erinnere ich meine Freundin, die lediglich mit den Schultern zuckt.
"Wie gesagt das Angebot kam doch von seiner Seite"
"Es wäre falsch das anzunehmen. Das weißt du auch", mahne ich. Manchmal verstehe ich Linas Einstellung nicht. Sie kann doch nicht wirklich glauben, dass es okay wäre wenn Julian für uns zahlt?
"Wenn du das meinst", murmelt sie und zieht sich weiter um. Als sie fertig ist schaut sie mich abwartend an "Wollen wir dann in die Bar gehen?"
Nickend erhebe ich mich und greife nach der kleinen Tasche, die bereits wartend neben mir lag. Bevor wir heute Abend zu den Jungs gehen, wollten wir noch ein bisschen was trinken. Alex und Jonas fliegen morgen früh zurück nach Deutschland. Ich denke es ist angebracht wenn wir uns von den beiden verabschieden, besonders Lina.
Es ist ziemlich still zwischen uns als wir die Straßen entlang gehen. Ich würde gerne ein Gespräch anfangen, aber Lina wirkt so weit weg. Sie ist in ihren Gedanken versunken, denkt angestrengt über irgendetwas nach und ich habe eine leise Vermutung was das sein könnte.
"Alles in Ordnung? Du bist so still", frage ich vorsichtig als wir kurz vor der Bar sind. Lina ist nie so ruhig und das sollte einem immer Sorgen machen.
"Ja natürlich. Ich habe nur schon darüber nachgedacht was ich trinken werde", grinst sie mich an und hat plötzlich ein Strahlen auf den Lippen, was recht gekünstelt aussieht. Ich kenne meine Freundin und das war definitiv nicht die Wahrheit. Aber ich weiß auch, dass Lina nichts sagen wird wenn sie es nicht möchte. Also belasse ich es einfach dabei.
"Und was wird es?", frage ich schmunzelnd, versuche mir nichts anmerken zu lassen, und setze mich an einen der Tische.
"Ich denke erst einmal ein Mai Tai", beantwortet sie meine Frage und winkt einen der Kellner herüber. Wir bestellen unsere Drinks, meiner hat deutlich weniger Alkohol als der von Lina. Ich frage aber nicht weiter nach, sie kennt ihren Körper und weiß wie viel Alkohol sie verträgt.
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Nerja // Julian Brandt FF
FanfictionNelly Dubois. Julian Brandt. Ein 20 jähriges Mädchen im Urlaub mit ihrer Freundin. Ein 25 jähriger Profifußballer im Urlaub mit seinen Freunden. Zufällig am gleichen Ort und doch in so unterschiedlichen Welten. Sie kommen sich näher, verstehen sich...