Kapitel 18

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Den ganzen Abend hatten wir gemeinsam im Drei Besen verbracht; den ganzen Abend über konnte ich zusehen, wie Astoria ein Teil unserer Gruppe wurde. Ich mochte sie wirklich, ihr Charakter glich dem meinem sehr. Nur Pansy hegte Zweifel, es schien als würde sie meine Angehensweise nicht verstehen; nicht akzeptieren wollen. Als würde sie einen Verdacht hegen.
,,Warum ist sie wirklich hier?" sprach sie zu mir, als wir auf dem Rückweg waren. Draco, Astoria und Blaise gingen voran; Pansy und ich ein wenig hinter ihnen.
,,Was meinst du, Pansy?" entgegnete ich. ,,Ich mag sie, sie-"
,,Du hast geschworen immer die Wahrheit zu sagen." fiel sie mir ins Wort. ,,Also halt dich auch daran."
,,Bring mich bitte nicht dazu." flüsterte ich und blieb mit ihr stehen. Ein wenig wehleidig sah ich sie an, doch sie ließ sich von nichts abbringen.
,,Du lässt mir keine Wahl, Jane. Ich verstehe es einfach nicht. Wir hatten nur uns 4 und nun taucht dieses Mädchen aus dem Nichts auf. Jetzt; in dieser, nun ja, schwierigen Zeit. Sie flirtet mit Draco; und dir scheint es nicht einmal etwas auszumachen. Sie ist nun wieder bei ihm; himmelte ihn an. Und du? Du unterstützt dieses Verhalten auch noch. Sie-" schlagartig hörte sie auf zu reden. Ihre Augen weiteten sich; an meinem Ärmel zog sich mich noch weiter von den Anderen weg.
,,Pansy; was-"
,,Du willst sie als Ersatz, habe ich recht?" fiel sie mir wütend ins Wort. ,,Du denkst, dass sie die Lücke füllen kann die du hinterlassen wirst!"
,,Pansy." wisperte ich leise. ,,Du kennst Draco länger als ich. Hast du ihn schon jemals so glücklich gesehen? Er lacht endlich wieder. Er liebt-"
,,-dich, verdammt! Er liebt dich; nicht Astoria!" fiel sie mir wütend ins Wort. ,,Er lacht, weil er bei dir ist. Weil er dich liebt; weil du ihm gezeigt hast, wer er wirklich ist!"
,,Doch ich werde bald nicht mehr sein, Pansy!" schrie ich mit Tränen in den Augen. ,,Denkst du es macht mir Spaß der Liebe meines Lebens dabei zuzusehen wie sie sich wohlmöglich neu verliebt? Denkst du es schmerzt nicht zu wissen, dass Astoria eines Tages vielleicht die Frau an seiner Seite wird; seine Ehefrau? Ihm Kinder schenkt, nur weil ich es nicht kann?!"
Wir beide verstummten; Tränen flossen unser beider Wangen hinunter. ,,Ich, ich möchte bloß, dass er nach mir wieder glücklich sein kann." sprach ich nun wieder leiser. ,,Ich möchte ihn nicht kaputt machen; ich fühle mich schuldig, dass ich ihn verlassen werde. Ich möchte, dass er diesen Herzschmerz übersteht und erkennt, dass es auch nach meinem Tod weitergehen wird. Er sollte nicht alleine bleiben."
,,Jane." wimmerte Pansy und schloss mich in ihre Arme. ,,Du hast dir dein Schicksal nicht ausgesucht; doch Draco hat sich dich ausgesucht. Er liebt dich. Nur dich. Er hat noch nie stärker geliebt. Es ist lächerlich was du da sagst; du solltest viel mehr die Zeit die euch noch bleibt genießen und nicht schon an die Zeit nach deinem Tod denken."

,,Ist alles in Ordnung bei euch?" rief Blaise uns zu.
,,Ja; alles in Ordnung." antwortete Pansy sichtlich genervt.
,,Geht ruhig schon mal vor; wir kommen nach." sprach ich wehleidig. ,,Pansy." flüsterte ich, als die anderen bereits wieder vor gegangen waren.
,,Halt den Mund, Jane." fauchte sie wütend.
,,Was?"
,,Du sollst den Mund halten! Du redest Schwachsinn, ich will es nicht hören!" entgegnete sie lautstark, als sie sich von mir weg drehte. Ich ging einige Schritte auf sie zu; umarmte sie und lehnte mich an ihren Rücken an.
,,Pansy, bitte mach das nicht. Gib mir nicht die Schuld für mein Schicksal."
,,Wie kannst du bloß denken, dass Astoria dich je ersetzen könnte?"
,,Sie wird mich nicht ersetzen können; doch ich möchte, dass Draco jemanden hat mit dem er reden kann. Über mich; über alles nunmal. Astoria mag ihn wirklich sehr und ich bin mir sicher, dass auch er sich gut mit ihr anfreunden wird. Sie tut ihm gut; lenkt ihn ab."
,,Wenn du wirklich denkst, dass Draco so naiv ist, dass er dich einfach ersetzen könnte; dass er je jemanden mehr lieben wird als dich Jane; dann scheint es mir als würdest du ihn nicht wirklich kennen. Draco ist nicht dumm; er wird dahinter kommen."
,,Bitte sag es ihm nicht, Pansy." sprach ich leise. ,,Bitte."
,,Er ist nicht dumm, Jane." wiederholte sie ihre Worte und ging an mir vorbei.

Den restlichen Abend über hatte Pansy kein Wort mehr mit mir gesprochen; mich förmlich ignoriert. Ich wusste, dass sie es nicht so meinte, dass ihre Wut bloß als Schutz diente. Schutz vor ihren innerlichen Gefühlen.
,,Das war ein schöner Abend gewesen." flüsterte mir Draco zu. Er umarmte mich von hinten; ging Schritt für Schritt mit mir weiter zu meinem Zimmer.
,,Ja." lächelte ich und drehte mich zu ihm. ,,Wie findest du Astoria? Sie ist wirklich nett."
,,Ja, ich mag sie. Ich verstehe bloß nicht warum Pansy so eifersüchtig ist; nicht einmal du hast etwas gesagt." lachte er und gab mir einen Kuss.
,,Sie passt gut in unsere Gruppe-"
,,Nun lass uns nicht weiter über Astoria reden." unterbrach er mich grinsend und warf mich über seine Schulter.
,,Draco!" lachte ich, als er weiter in sein Zimmer ging. ,,Wo willst du hin?"
,,Zeit schlafen zu gehen." zwinkerte er und öffnete seine Zimmertür. Behutsam ließ er mich wieder runter; strich mir mein zerzaustes Haar zurück.
,,Wir können bereits die erste Sache von der Liste streichen." grinste ich zufrieden.
,,Streich Nummer 2 auch." flüsterte er. Ein wenig irritiert sah ich zu ihm hoch.
,,Was? Warum?"
,,Dreh dich um." sprach er und folgte meinen neugierigen Augen.
,,Draco." staunte ich. ,,Was; wie-"
,,Sie gehört von nun an dir." lächelte er.
Eine unfassbar schöne Eule, weiß wie der Schnee, kam zum Vorschein. Sie war noch jung; saß aufgeweckt in ihrem Käfig. Ich ging einige Schritte auf sie zu; strich über ihr weiches und reines Gefieder.
,,Ihre Augen." schrak ich verblüfft auf. ,,Sie sind wie meine.."
,,Sie hat mich an dich erinnert. Eine einzigartige Schönheit." flüsterte mir Draco von hinten in mein Ohr.
,,Wie heißt sie?" fragte ich neugierig.
,,Ich habe sie nach dir benannt; ihr den Namen gegeben, den ich mit dir verbinde."
,,Und welchen?"
,,Hope." antwortete er mit einem schwachen Lächeln.

,,Draco." wimmerte ich und schloss ihn in meine Arme. ,,Sie ist perfekt; ich danke dir."
,,Ich liebe dich, Jane. Du-" er stockte; sah mich mit großen Augen an.
,,Draco? Was ist?" fragte ich besorgt, als mir ein wenig schwindelig wurde. ,,Ich glaub mir geht es nicht so gut-"
,,Dein Auge." unterbrach er mich stotternd. Exakt im selben Moment konnte ich das Blut an meiner Wange hinunter gleiten spüren. Ich wollte noch etwas sagen; wollte nicht akzeptieren, dass ich solch einen wundervollen Moment zerstören würde, doch da wurde mir bereits schwarz vor Augen. ,,Jane!"
Ich war ohnmächtig geworden; Draco hatte mich noch auffangen können, ehe sich meine Augen geschlossen hatten. Ich weiß nicht wie lange ich weggetreten war; was genau vorgefallen war. Das letzte an das ich mich erinnern konnte, war Dracos besorgter Ausdruck in seinen Augen.
,,Draco?" wimmerte ich leise. Behutsam öffnete ich meine Augen wieder; sah gegen das schwache Licht einer Kerze. Es schien mitten in der Nacht zu sein; in Dracos Zimmer war ich nicht mehr. Erneut lag ich im Krankenflügel. ,,Draco?"
,,Jane, ich bin hier." antwortete er und hob seinen Kopf. Er saß an meinem Bett; hielt meine Hand fest in seiner. ,,Wie geht es dir?"
,,Was ist passiert?" fragte ich und setzte mich ein wenig auf. Ich war unfassbar schwach; müde und verwirrt. Mein Auge schmerzte, die Unwissenheit nur noch mehr.
,,Dein Auge." begann Draco. ,,Es hat sich verfärbt, es ist-"
,,braun?" fiel ich ihm ins Wort. Er nickte. Eine unfassbare Gänsehaut erfuhr meinen Körper, mein Herz begann gegen meine Brust zu hämmern. Schneller. Lauter. Intensiver.
Ich wusste, dass die letzte Augenfarbe meiner Mutter braun gewesen war. Ich nun nur noch näher vor meinem Ende stand. Ob es die letzte Augenfarbe sein würde?
Ich unterdrückte mir meine Tränen, lächelte Draco zu. ,,Schon gut."
,,Ich mache mir Sorgen, Jane. Wir, wir-" er stockte, versuchte sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.
,,Wir werden die Liste nicht mehr beenden können, Draco." antwortete ich leise. Mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an; kämpfte mit den Tränen.
,,Was sagst du da? Doch, natürlich werden wir das schaffen. Ich; wir finden einen Weg." sprach er nervös. ,,Du-"
,,Draco." unterbrach ich ihn leise. ,,Ich habe erst gestern etwas zu Pansy gesagt. Etwas sehr wichtiges. Und nun denke ich, dass auch du damit anfangen solltest."
,,Anfangen? Womit?" flüsterte er ängstlich.
,,Loszulassen."

till death do us part - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt