Kapitel 21

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,,Du warst das?" flüsterte ich leise und setzte mich auf. Ein wenig erschrocken darüber, dass ich wach geworden bin, sahen Pansy und Draco mich an.
,,Jane." sprach er und kam zu mir. Pansy merkte wohl meine angespannte Stimmung; lächelte mir schwach zu.
,,Ich bin im Gemeinschaftsraum, Jane. Falls du mich brauchst." sprach sie noch, als sie das Zimmer bereits verließ. Ich versuchte aufzustehen, doch meine Beine konnten mich nicht halten.
,,Vorsichtig, Jane-"
,,Lass mich." unterbrach ich ihn und schlug seine Hand weg. ,,Wie hast du das gemeint, Draco? Du hast dieses Medikament gefunden?"
,,Madame Pomfrey hat dir davon erzählt? Ich dachte du würdest dich freuen." antwortete er irritiert.
,,Wie, Draco? Wie hast du es gefunden? Wann? Wir waren doch immer zusammen; wie-"
,,-in den Nächten." unterbrach er mich leise. ,,In den Nächten, als du geschlafen hast, da habe ich geforscht. Rechachiert und Kontakt mit dem St. Mungo Hospital in London aufgenommen. Ich habe eine Pflanze gefunden; ihnen davon berichtet. Sie haben es geschafft daraus ein Medikament zu entwickeln. Es ist stark, doch höchstwahrscheinlich auch wirksam-"
,,Jede Nacht?" unterbrach ich ihn.
,,Jede Nacht, seit ich von deiner Krankheit weiß. Immer dann, wenn du geschlafen hast. Ich wollte nicht, dass du es weißt." antwortete er leise.
,,Deshalb hast du nie deine Hoffnung verloren..." sprach ich nachdenklich.
,,Wie könnte ich bloß meine Hoffnung verlieren, Jane? Es geht um dich... Um uns."

,,Du hattest kein Recht dazu, Draco." wimmerte ich leise. Ich unterdrückte mir meine Tränen, stand endlich wackelig auf.
,,Was? Wie meinst du das?"
,,Weißt du was du damit in mir auslöst?" entgegnete ich wütend. ,,Ich hatte damit abgeschlossen; ich würde in den nächsten Tagen oder Wochen sterben. Ich würde sterben, verdammt! Monatelang hatte ich mich darauf vorbereitet und endlich konnte ich es akzeptieren!"
,,Jane; ich wollte nicht, dass es dir schlecht geht. Ich habe einen Ausweg für uns gefunden, ich-"
,,Nein, Draco!" unterbrach ich ihn lautstark. ,,Du hast einen Ausweg für dich gefunden; nur für dich! An mich denkst du dabei doch gar nicht!"
Draco verstummte. Ich verstummte.
,,Wie kannst du sowas bloß sagen?" fragte er traurig. ,,Wie kannst du bloß denken, dass ich nur an mich denke? Dass ich das alles bloß für mich mache?"
,,Draco, ich; ich entschuldige-"
,,Ich habe seit Wochen kaum mehr richtig geschlafen. Ich habe die Hoffnung für uns beide aufrecht erhalten; für uns beide, verdammt. Ich habe rechachiert und geforscht. Damit du leben kannst. Damit du keine Schmerzen mehr haben musst; damit du nicht mehr jeden Tag auf deinen gottverdammten Tod warten musst!" schrie er. Er riss seine Augen auf; realisierte, war er so eben gesagt hatte. ,,Jane, ich-"
,,Und nun? Nun muss ich noch länger warten." antwortete ich kalt und ging an ihm vorbei. ,,Ich habe es endlich akzeptiert; es war in Ordnung so wie es war."
,,Jane; warte-" Draco griff nach meiner Hand; hielt mich fest. ,,Lass uns nicht streiten. Bitte."
Ich antwortete ihm nicht, riss meine Hand los; verließ das Zimmer.

Ich ging durch den Gemeinschaftsraum, weiter durch die Korridore. Pansy war nicht mehr dort; auch ich wusste nicht einmal wo ich hin ging. Ich wollte bloß weg; mit meinen Gedanken allein sein. Der Unterricht war zu Ende; die Korridore waren voller Schüler. Ein Gedränge entstand; unsanft wurde ich hin und her geschubst. Mir wurde schwindelig; schwarz vor Augen. Meine Beine waren noch wackelig; ich noch unfassbar schwach. Erschöpft. Und Zerbrechlich.
,,Ich bringe dich hier raus." flüsterte eine Stimme hinter mir. Es war der Moment, als ich ohnmächtig wurde. Minutenlang hatte ich nichts mehr mitbekommen; alles war ruhig und dunkel.
,,Jane? Jane, kannst du mich hören?" ertönte die Stimme erneut.
,,Blaise?" wisperte ich und öffnete meine Augen. ,,Was-"
,,Geht es dir besser?" fragte er aufmerksam. ,,Ich habe gesehen, dass es dir nicht gut ging."
Ich lehnte an seiner Schulter an; setzte mich ein wenig auf. Wir waren wieder im Slytherin-Gemeinschaftsraum.
,,Ja. Ich, ich danke dir." antwortete ich und fasste mir an meine Schläfe. ,,Das sind die neuen Medikamente von Madame Pomfrey; die sind wirklich stark."
,,Wo ist Draco? Wo wolltest du überhaupt hin?"
,,Ich habe Pansy gesucht." sprach ich erschöpft. ,,Weißt du wo sie ist?"
,,Nein, ich sollte sie später am See treffen."
,,Eigenartig."
,,Was ist mit Draco?" fragte er erneut.

till death do us part - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt