Kapitel 46

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,,Jane? Jane, ist alles in Ordnung?" fragte Astoria irritiert, als ich auch nach mehreren Minuten kein Wort mehr gesprochen hatte. Ich stützte mich an dem Bücherregal ab; mein Buch fiel dabei zu Boden. ,,Geht es dir nicht gut? Soll ich Draco holen-"
,,-nein." unterbrach ich sie und sah ihr starr in die Augen. ,,Nein."

Ich glitt langsam an dem Regal zu Boden; mein Herzschlag schmerzte. Oh, er schmerzte fürchterlich.
,,Jane?" flüsterte Astoria mittlerweile besorgt und kam zu mir hinunter.
,,Ich muss dich etwas fragen, Astoria."
,,Natürlich." antwortete sie leise.
,,Wie alt wirst du heute?" fuhr ich nervös fort.
,,17." antwortete sie irritiert und setzte sich zu mir. ,,Wieso?"

,,Das darf nicht wahr sein." wimmerte ich leise und schloss meine Augen. Ich lehnte meinen Kopf am Bücherregal an; versuchte mir meine Tränen zu unterdrücken. Inständig hoffte ich, dass all dies nur ein schlechter Traum war. Das mein Geburtstag nicht heute war; sondern wie in meiner Kindheit im November. Ich wollte meine Augen nicht mehr öffnen; ich konnte ihre Augen nicht ertragen. Ihre fragenden und irritierten; ihre besorgten Augen.

,,Jane; ich hole jetzt Draco." sagte Astoria nervös und stand auf. Ich hielt sie an ihrer Hand fest; sah sie ernst an.
,,Nein." entgegnete ich erneut. ,,Mir geht es gut; du brauchst ihn nicht holen."
,,Aber du-"
,,-ich muss dich noch etwas fragen." unterbrach ich sie und stand langsam wieder auf. Ich ließ ihre Hand los, strich sanft über meinen Nacken. ,,Hast du ein Feuermal?"

,,Ein Feuermal? Ja. Woher weißt du davon?" lächelte sie schwach. ,,Schon seit meiner Geburt. Es hat die Form eines-"
,,-Kreuzes?" unterbrach ist sie erneut, als sie mir bereits vollkommen verwundert zunickte. Erneut glitt meine Hand an meinen Nacken; über mein eigenes Feuermal. ,,Darf ich es sehen?"

,,Ich denke schon." flüsterte sie nervös und drehte sich mit dem Rücken zu mir. Sie hob ihr Haar; offenbarte mir ihr Feuermal. Tatsächlich. Ein rotes Kreuz.
,,Selbst an der gleichen Stelle." flüsterte ich kaum hörbar.

Es gab keine Zweifel mehr. Astoria; sie war meine verschwundene Zwillingsschwester. Es war kein schlechter Traum. Es war die Wahrheit. Die bittere Wahrheit die ich mir so ersehnt hatte.

,,Jane, möchtest du-"
,,-ich wollte dich nicht so lange aufhalten. Bitte entschuldige. Verzeih mir mein Durcheinander." unterbrach ich sie lächelnd und hob mein Buch wieder auf. ,,Ich wünsche dir noch einen schönen Geburtstag, Astoria." flüsterte ich mit einem traurigen Lächeln auf meinen Lippen, als ich die Bibliothek verließ; sie im Unklaren stehen ließ.

,,Jane!" rief Pansy voller Vorfreude, als ich endlich den Slytherin-Gemeinschaftsraum betrat. ,,Da bist du ja endlich!" grinste sie und fiel mir bereits in die Arme.
,,Pansy." lächelte ich und erwiderte ihre Umarmung. ,,Wow, hier sieht es umwerfend aus." sprach ich, als ich die aufwendige und wunderschöne Dekoration, ein Stapel von Geschenken, sowie eine atemberaubend schöne Geburtstagstorte erblickte.

,,Draco hat uns alles erzählt." fuhr sie fort, als sie die Umarmung auflöste. ,,Wir reden später, ja?"
Wortlos, mit einem schwachen Nicken lächelte ich ihr zu.
,,Wir sind froh, dass du bei uns bist." sagte Blaise selbstsicher, als auch er mich in seine Arme schloss. ,,Wirklich, Jane."

,,Danke, Blaise." lächelte ich verlegen, als ich endlich wieder auf die Augen von Draco traf. Er kam scheinbar aus seinem Zimmer; begann augenblicklich zu strahlen, als er mich erblickte.
,,Draco."
,,Da bist du ja endlich." entgegnete er und ließ seine Hand an meine Taille gleiten. Er gab mir einen zärtlichen Kuss; auf meine Stirn, auf meine Lippen.

Er schien schnell mein falsches Lächeln durchschaut zu haben.
,,Jane. Was ist passiert?" flüsterte er, als Pansy und Blaise mit der Torte beschäftigt waren.
,,Nachher; in Ruhe." antwortete ich leise. Er nickte mir zu.

till death do us part - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt