,,Jane, mach langsam." sprach Pansy, als sie meine unleserliche Schrift nicht erkennen konnte. Mein Herz raste; schmerzte. Schrie nach Hilfe.
,,Wir sollten wirklich Draco dazu holen-"
,,Sei still, Blaise." fauchte sie genervt. ,,Aurelia will nicht, dass wir ihn holen."
,,Ja aber wieso?"
,,Das versuche ich doch herauszufinden! Kannst du einen Moment still sein?" sprach sie mit einem Augenrollen und konzentrierte sich wieder auf das Blatt auf dem ich schrieb. ,,Schublade." las sie vor. Sofort sprang sie auf; öffnete meine Schublade und erblickte die Spritze mit dem blauen Elixier. ,,Was ist das?"
Erneut griff ich nach dem Stift, bemerkte, dass mein Griff immer fester wurde; meine Kraft scheinbar zurückkam. Pansy sah zu meinem Zettel; las vor. ,,Gift."
Geschockt sahen die Beiden mich an; sofort schmiss sie die Kanüle zu Boden; entfachte eine unfassbare Wut. Sie kam zu mir, beugte sich über mir. ,,Sag mir, wer war das? War es Astoria? Sag mir, war es Astoria?"
Ich bekam Tränen in den Augen; drückte ihre Hand einmal.
,,Was? Das kann nicht dein Ernst sein!?" schrak Blaise auf.
,,Ich werde diese falsche Schlange umbringen!" entgegnete Pansy unfassbar wütend. Ich griff nach ihrem Handgelenk; schüttelte sanft meinen Kopf. ,,Du, du kannst deinen Kopf bewegen." flüsterte sie mit großen Augen.
,,Vielleicht müssen wir bloß abwarten; ohne eine neue Dosis wird sie sich vielleicht wieder erholen." flüsterte Blaise leise.
,,Vielleicht." sprach Pansy zustimmend. ,,Jane; wir bleiben bei dir. Wir werden sie nicht an dich heranlassen, hörst du?"
Sanft nickte ich; ein minimales Lächeln spiegelte sich auf meinen Lippen wieder. Stundenlang hatten sie so an meinem Bett ausgeharrt. Es war bereits drei Uhr in der Nacht; doch Pansy war weiterhin wach. Sie hielt meine Hand; wartete ungeduldig auf eine Veränderung.
,,Pansy?" flüsterte ich gebrochen und unfassbar schwach. Sofort sprang sie auf; strich mir mein Haar aus dem Gesicht.
,,Du kannst reden; du kannst wieder reden!" rief sie voller Vorfreude und nahm mich in den Arm. Langsam und zitternd hebte ich meine Arme; umarmte sie. Ja, ich konnte mich wieder bewegen. Langsam und angestrengt; doch meine Kraft kam zurück. Ich konnte mich wieder bewegen. Ich konnte wieder sprechen. Und ich würde sprechen.,,Ich bin so erleichtert." wimmerte sie und ließ wieder von mir ab. Sie warf Blaise ein Kissen ins Gesicht; weckte auch ihn somit. ,,Nun sag; wie geht es dir? Brauchst du etwas?"
,,Wasser." antwortete ich mit rauer Stimme. Eilig gab Blaise mir ein Glas; sah mich mit großen Augen an. Er wirkte nervös; schuldbewusst.
,,Jane, was ist nur passiert?" fragte Pansy. ,,Was hat sie mit dir gemacht?"
,,Ich, ich weiß nicht was es war; doch sie hat mein Getränk vergiftet." wimmerte ich. ,,Vor zwei Tagen, da hat sie mir erneut etwas gespritzt; ich habe erneut das Bewusstsein verloren."
,,Ich wusste es; ich wusste es!" giftete Pansy wütend. ,,Von Anfang an hatte ich ein ungutes Gefühl mit dieser Schlange."
,,Jane, sollen wir wirklich nicht Draco holen? Er wartete sehnsüchtig darauf, dass-"
,,-ich sterbe?" fiel ich ihm mit Tränen in den Augen ins Wort. Er wich zurück; sah Pansy und mich irritiert an.
,,Wie meinst du das? Natürlich nicht." antwortete er erschrocken.
,,Ich habe euch gehört, Blaise." flüsterte ich gebrochen. ,,Das ich eine Last bin; dass er lieber bei Astoria ist. Sie bringt ihn zum lachen."
,,Oh." entgegnete er schuldbewusst. ,,Tut mir leid, ich; wir wussten nicht, dass du uns hören kannst."
,,Was spielt das für eine Rolle?" wimmerte ich und ließ die erste Tränen meine Wange hinab gleiten. ,,Es ist die Wahrheit."
,,Ihr seid unmöglich; solche Vollidioten!" sprach Pansy kalt. ,,Verschwinde, Blaise."
,,Was? Aber-"
,,Du sollst gehen!" schrie sie wütend. ,,Und du wirst Malfoy nichts erzählen, verstanden?"
Blaise nickte, verließ schließlich den Krankenflügel.,,Es wird alles wieder gut werden, Jane." sagte Pansy mit einem Lächeln auf den Lippen. ,,Astoria kommt nicht mehr an dich ran, sie-"
,,-stimmt es?" unterbrach ich sie eingeschüchtert. ,,Bringt sie ihn wirklich zum lachen?"
Pansy verstummte; schlug meine Decke auf.
,,Es wird Zeit, dass du aus diesem Bett rauskommst." lächelte sie ausweichend und half mir hoch. Sie kämmte mein Haar; kümmerte sich fürsorglich um mich.
,,Also stimmt es." sprach ich und stand wackelig auf.
,,Jane-" Pansy griff nach zwei Krücken; reichte sie mir. ,,Draco war vollkommen fertig; er hat Tag und Nacht an deiner Seite gewacht. Astoria hat ihn abgelenkt; keiner wusste, dass sie; dass sie dich vergiftet hat."
,,Verstehe." flüsterte ich und tat meinen ersten Schritt. Meine Beine schmerzten fürchterlich, doch im Bett liegen wollte ich noch weniger. Meine Muskeln waren vollkommen geschwächt; 6 lange Tage war ich an dieses Bett gefesselt gewesen. Ich wollte wieder zu meinen Kräften gelangen; wollte Astoria bald von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. ,,Ihr werdet Draco nichts sagen, hast du gehört?"
,,Was? Willst du ihn weiter-"
,,Ihr werdet ihm nicht sagen." unterbrach ich sie und ging zwei weitere Schritte. ,,Astoria wird bezahlen; doch so wie ich es will."
,,Einverstanden." flüsterte Pansy enttäuscht. ,,Mach langsam, Jane."
,,Was ist mit dem Medikament?" fragte ich und ließ mich außer Atem auf meinem Bett nieder.
,,Du bekommst es bereits seit du ohnmächtig geworden bist." lächelte Pansy. ,,Wenigstens eine gute Nachricht."
,,Ja." sprach ich kaum hörbar. ,,Eine gute Nachricht."Die ganze Nacht lang war Pansy bei mir geblieben; sie hatte mir beim umziehen geholfen; mir mein Haar zu einem Zopf geflochten. Sie half mir beim gehen; sie konnte mich ablenken. So lange, bis es endlich Morgen wurde.
,,Pansy?" flüsterte ich. ,,Bist du wach?"
Sie lag mit mir in meinem Bett, sie war eingeschlafen. Die ganze Nacht lang war sie mit mir wach gewesen; ich beschloss sie schlafen zu lassen. Vorsichtig stand ich auf; griff nach den Krüken. Ich wollte zu Draco, wollte zu Astoria; was ich sagen wollte wusse ich hingegen noch nicht. Schritt für Schritt humpelte ich durch die Korridore, weiter in den Slytherin-Gemeinschaftsraum. Ich wollte gerade bei Draco anklopfen, da ereilte mich ein Schlag in meinem Herzen. Ich hörte Astorias Stimme; sie kam aus seinem Zimmer. Dabei war es erst 6 Uhr morgens.
,,Ich wollte gleich zu Jane-" sprach Draco und kam näher zur Tür.
,,Lass uns erst frühstücken gehen." unterbrach Astoria Draco. ,,Die vergangene Nacht war wirklich lang."
Ich zuckte zusammen, trat einige Schritte zurück. Ich versteckte mich; konnte nicht schnell genung verschwinden. Sie sollten mich noch nicht erblicken. Gemeinsam kamen sie schließlich aus Dracos Zimmer hinaus; gingen weiter bis in den Gemeinschaftsraum. Sie hatten mich nicht bemerkt; hatten mich nicht gehört.
,,Ich bin völlig erledigt." sprach Draco müde und ließ sich auf dem Sofa nieder.
,,Ich auch." lächelte Astoria und setzte sich neben ihn. Sie lehnte ihren Kopf an seiner Schulter an; Draco seinen an der Lehne. Ich stand hinter einem der Vorhänge, vergaß beinah das atmen. Es kam mir falsch vor die Beiden zu beschatten, doch wie konnte ich jetzt noch von richtig und falsch sprechen, wenn Astoria mich beinah umgebracht hatte?
,,Weißt du-" begann Draco erschöpft. ,,Die letzte Zeit war wirklich anstrengend."
,,Verständlich." flüsterte Astoria. ,,Vielleicht wird sie nicht mehr aufwachen, Draco."
,,Ich weiß." antwortete Draco. ,,Ich möchte nicht, dass sie leidet. Vielleicht-"
Meine Augen waren weit aufgerissen, mein Herz setzte aus und doch schlug es fiel zu schnell.
,,Vielleicht sollte ich mich verabschieden." fuhr er fort. ,,Ich habe lange gehofft, ich weiß einfach nicht was passiert ist. Ihr ging es gut; und dann, dann war es viel zu schnell vorbei."
Astoria setzte sich auf, sah Draco lächelnd an.
,,Es ist keine Schande sich einzugestehen, dass es an der Zeit ist, Draco."
,,Ich weiß." antwortete er erschöpft.Ich wollte ihn anschreien, wollte ihr den Hals umdrehen; ich wollte sie beide aus meinem Leben verbannen. Jetzt. Sofort. Doch als sie diese eine Frage stellte, da versteinerte ich förmlich zu einer Statue.
,,Draco, liebst du Jane?" sprach Astoria neugierig. ,,Auch wenn sie vielleicht nie wieder aufwachen wird? Was ist mit dir? Denk an dich."
Zögerlich sah er Astoria an.
,,Die letzten Tage waren anstrengend, Astoria. Ich weiß nicht wie lange ich noch so stark sein kann. Es kostet so viel Kraft. Ihre Hand zu halten, mit ihr zu reden; ohne das eine Antwort kommt." antwortete Draco leise. ,,Ich vermisse sie, doch auch das neue Medikament scheint nicht zu wirken."
,,Es ist in Ordnung, wenn du nun an dich denkst. An uns..." fuhr Astoria fort.
,,Was? Was meinst du damit?" entgegnete Draco und sah zu ihr.
,,Die letzten Tage waren wirklich schön, Draco." lächelte sie. ,,Hast du die letzte Nacht etwa anders empfunden?"
Draco errötete ein wenig; setzte sich auf.
,,Weißt du-"
,,Draco." unterbrach sie ihn. ,,Du musst nicht verzichten, nur weil Jane krank ist."
,,Ich-"
,,Du weißt genauso gut, dass da mehr ist als nur Freundschaft."
Mein Herz begann zu rasen, meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich wollte eine Antwort von ihm. Ich wollte, dass er ihr eine gottverdammte Antwort gibt!
,,Draco; liebst du Jane noch?" fragte sie erneut. Draco verstummte, sah sie mit großen Augen an.
,,Ich wusste es." lächelte sie schwach und beugte sich vor. Ich wollte losschreien; doch ich konnte nicht. Ich wollte weinen; doch ich konnte nicht. Ich war zu spät.Ihre Lippen trafen auf seine. Gefühvoll und gewollt. Draco schloss seine Augen; ließ es geschehen.
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till death do us part - Draco Malfoy
Fanfiction»Ich liebe dich, Draco. Bis dass der Tod uns scheidet. Und darüber hinaus« Fanfiction basierend auf den Werken von J.K. Rowling