Kapitel 31

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Es war der nächste Morgen; ein wundervoller Tag. Der weiße Schnee umhüllte Hogwarts, ließ das Schloss erstrahlen. Der Himmel war blau, die Sonne schien hell.
,,Woran denkst du?" flüsterte Draco mit geschlossenen Augen. Wir lagen noch in meinem Bett; waren Arm in Arm eingeschlafen.
,,An Sonntag." lächelte ich. ,,Ich bin aufgeregt."
,,Du wirst wunderschön aussehen." grinste er und zog mich noch näher zu ihm in seine Arme. Er zog die Decke weiter über uns, strich sanft durch mein Haar. ,,Nur noch 3 Tage."
Ich fing an zu strahlen, dachte über die vergangene Nacht nach. Wir hatten viel geredet; wichtiges entschieden.
,,Willst du es Pansy sagen?" lachte er, als er meine Nervosität bemerkte.
,,Ja." lächelte ich.
,,Schon in Ordnung; geh zu ihr." zwinkerte er zufrieden.
,,Komm mit-" grinste ich und zog ihn aus meinem Bett. Müde und doch überglücklich zogen wir uns um; gingen schließlich zu Dracos und Blaises Zimmer. Nervös klopfte ich an.
,,Jane-" grinste Blaise, als er uns die Tür öffnete.
,,Guten Morgen. Ist Pansy schon wach?" entgegnete ich und trat ein.
,,Ich bin hier." antwortete sie leise. Sie sah furchtbar aus; müde und völlig durcheinander.
,,Pansy; ist alles in Ordnung?" wisperte ich und setzte mich zu ihr. Sie nickte, band sich ihr Haar zusammen. ,,Ich wollte dich etwas fragen." lächelte ich, als sie endlich zu mir sah. ,,Vielleicht kann ich dir so dein Lächeln zurück zaubern."
,,Und was?"
,,Ob du mit mir nach Hogsmeade möchtest? Ich bräuchte noch ein Brautkleid." antwortete ich nervös und überglücklich. Mit großen Augen sah sie mich an; ihr Lächeln war wieder zurück.
,,Ein Brautkleid?" wiederholte sie meine Worte und sah zu Draco.
,,Bis Sonntag braucht sie eins." antwortete er stolz; mit einem Grinsen auf den Lippen.

,,Ihr werdet endlich heiraten? Sonntag schon?" wimmerte sie fassungslos.
,,Ja." antwortete ich leise, ehe sie mich überglücklich in ihre Arme schloss.
,,Herzlichen Glückwunsch." grinste Blaise Draco zu und schlug mit ihm ein.
,,Ich dachte vielleicht an ein-"
,,Wir brauchen noch so viel!" unterbrach sie mich ganz aufgeregt. Sie sprang auf; zog sich ihre Robe über. ,,Die Location, das Kleid, Dracos Anzug; eine Torte!"
,,Pansy-" lachte ich.
,,Schuhe, was für eine Frisur; Make-Up, Schmuck!" Sie drehte sich zu mir um. ,,Ein Blumenstrauß!"
Ich widersprach nicht, lächelte sie bloß erleichtert an.
,,Draco, Blaise; ihr müsst gehen!" fuhr sie fort.,,Jane und ich haben viel zu erledigen." drängelte sie weiter und schob die beiden bereits aus dem Zimmer. Amüsiert lehnte ich mich an ihrem Bett an; genoss es meine beste Freundin endlich wieder lachen zu sehen.
,,Ich liebe es dich wieder so glücklich zu sehen, Pansy." schwärmte ich. Sie kam zu mir ins Bett; setzte sich mir gegenüber.
,,Ich fühle mich noch immer schuldig, auch wenn es nicht meine Absicht war, Jane. Doch meine Hand hat dazu geführt, dass Astoria verflucht wurde; dass du beinah gestorben bist."
,,Du musst damit aufhören, Pansy. Ich brauche dich jetzt; hier." lächelte ich und griff nach ihrer Hand. ,,Als meine beste Freundin; und hoffentlich auch als meine Trauzeugin."
Mit dem wohl wunderschönsten Lächeln sah sie mich an.
,,Aber natürlich, Jane! Es wäre mir eine Ehre."
,,Dann musst du mir etwas versprechen-" lächelte ich ungeduldig.
,,Und was?"
,,Draco und ich brauchen nur einander. Uns ist egal wo wir heiraten, welche Farbe mein Brautstrauß haben wird; wie die Torte aussehen sollte. Wir möchten bloß uns und unsere Freunde um uns herum haben. Wir möchten dich deshalb darum bitten die Hochzeit zu planen. Für uns."
,,Was?" stotterte sie überfordert. ,,Ihr vertraut mir eure Hochzeit an?"
,,Selbstverständlich." lächelte ich. ,,Wir haben unsere Ringe; wir haben einander. Alles andere möchten wir in deine Hände legen."
,,Ich werde euch die schönste Hochzeit der ganzen Zauberwelt bescheren; dass verspreche ich euch. Ihr verdient es; mehr als alle Anderen." wimmerte sie überglücklich. ,,Doch das Kleid; dass wirst du dir aussuchen. Es ist das wichtigste und emotionalste an einer Hochzeit."
,,Begleitest du mich?" lächelte ich und stand auf. Ich reichte ihr meine Hand.
,,Ja." antwortete sie einfühlsam und nahm meine Hand an.

,,Wie sollte das Kleid aussehen?" fragte Pansy, als wir in der ortsansässigen Schneiderei angekommen waren. Wir saßen auf einem cremefarbenden Sofa; unterhielten uns. Sahen uns die unterschiedlichsten Stoffe und Kleider an.
,,Weiß wie der Schnee; es wird eine Winterhochzeit." grinste ich. ,,Eine lange Schleppe, ein langer Schleier-"
,,-wie eine Prinzessin?" unterbrach sie mich schwärmend.
,,Ja; vielleicht." antwortete ich nachdenklich. ,,Wie eine Prinzessin."
Wir stöberten durch die unterschiedlichsten Kleider; ein anderes Thema als die baldige Hochzeit kam nicht auf. Ein Kleid nach dem anderen probierte ich so an.
,,Oh-" flüsterte ich wenig später, als mir ein wenig schwindelig wurde. Ich stützte mich an der Wand ab; stolperte über meine eigenen Füße.
,,Jane; ist alles in Ordnung?" sprach Pansy besorgt. Ich glitt an der Wand zu Boden; atmete schwerer und anstrengender als sonst. Meine Beine konnte ich nicht mehr spüren; zu anstrengend war mein schmerzender Herzschlag.
,,Meine Beine-" wimmerte ich mit zittriger Stimme. Ich war vollkommen erschöpft, schwach und überfordert. Das Medikament hatte nicht gewirkt, die Therapie war nicht angeschlagen.
Mein Körper bereitete sich bereits auf meinen Tod vor...
,,Hör zu-" flüsterte Pansy und umgriff mein Gesicht mit ihren Händen. ,,-in 3 Tagen wirst du deine große Liebe heiraten; in dem schönsten Brautkleid aller Zeiten. Ihr werdet Mann und Frau werden; du wirst nun nicht aufgeben. Du bist stark; du schaffst das. Das Ziel ist zum greifen nah; vertrau in dich. Du schaffst das, wenn du es nur willst, Jane."
Mit Tränen in den Augen lächelte ich sie an; stand mit ihrer Hilfe nach einigen Minuten wieder auf. Es dauerte, doch ich gelang zu meiner normalen Atmung zurück. Meine Beine zitterten, doch sie konnten mich wieder halten. Sie mussten einfach.
,,Und nun; schau her." lächelte Pansy, als sie den Spiegel umdrhete. Erst jetzt erblickte ich mich im Spiegel.
,,Wow." sprach ich mit großen Augen, als ich mein Spiegelbild erblickte.
,,Wow." wiederholte Pansy meine Worte. ,,Du siehst atemberaubend aus."
Sanft glitt ich mit meinen Händen über den glitzernden Tüll meines Kleides. Über die zarten Ärmel; über den langen Schleier. Noch nie hatte ich mich so wahrgenommen; noch nie hatte ich mich so überglücklich gefühlt. Die Schmerzen waren wie vergessen, die Todesangst war verschwunden. Alles was ich nun nur noch wollte, war es in diesem Brautkleid zu heiraten.
,,Denkst du es wird Draco gefallen?" wisperte ich leise mit Tränen in den Augen.
,,Er wird es lieben, Jane. Du siehst märchenhaft schön aus. Die schönste Braut die er sich nur vorstellen könnte." antwortete sie, als ihr bereits die Tränen über die Wangen glitten. Es war mein Kleid; es war tatsächlich mein Brautkleid. Das Kleid, indem mein größter Wunsch in Erfüllung gehen sollte. Hoffentlich.

,,Danke, Jane." sprach Pansy, als wir den Laden ein wenig später wieder verlassen hatten.
,,Für was?"
,,Für den heutigen Tag; dafür, dass du mir gezeigt hast, wie sehr du und auch Draco mir vertraut. Dafür, dass du mir dieses wunderschöne Trauzeuginkleid geschenkt hast." lächelte sie.
,,Du bist meine Trauzeugin; es ist mein Geschenk an dich." grinste ich zufrieden. ,,Außerdem bist du meine Schwester; dir würde ich alles anvertrauen, Pansy. Ich bin mir sicher, dass du uns eine wunderschöne und unvergessliche Hochzeit schenken wirst."
Sowohl Pansy als auch ich hatten tatsächlich ein Kleid gefunden. Einen Schleier, Schuhe und Schmuck. Ich hatte alles für meine Hochzeit gefunden; ich müsste überglücklich sein, doch mein Unterbewusstsein entschied sich anders. Ich hatte Angst. Furchtbare Angst. Alles wurde nun ernst; die Hochzeit. Es war soweit. Ich erinnerte mich an den Alptraum; an den Alptraum, der meine Hochzeit wiederspiegelte. Wie ich leblos in Dracos Armen lag; wie er verzweifelt meinen Namen schrie. Würde dieser Traum tatsächlich meine Hochzeit wiederspiegeln? Würde ich wirklich in 3 Tagen sterben?
,,Da sind die Jungs!" unterbrach Pansy meine Gedankengänge und zog mich mit ihr:
,,Pansy-" flüsterte ich, ehe wir bei Draco und Blaise ankamen. ,,-bitte erzähl Draco nichts von meinem Zusammenbruch. Er soll sich keine Sorgen machen."
Wortlos nickte sie mir zu.
,,Da seid ihr ja wieder." lächelte Draco, als er mich in seine Arme zog. Mich liebevoll auf seine Arme hob; mir einen Kuss gab. ,,Hast du ein Kleid gefunden?"
,,Das wirst du spätestens Sonntag erfahren." grinste ich zufrieden. ,,Was ist mit dir?"
,,Alles gefunden was benötigt wird." antwortete er frech. ,,Ich freue mich schon, dich in deinem Kleid zu sehen. Du wirst wunderschön aussehen."
,,Das wird sie!" lachte Pansy aufgeregt. ,,Die schönste Braut der ganzen Zauberwelt!"
,,Ja; das weiß ich." flüsterte er mir zu und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. ,,Meine Braut."
,,Blaise und ich gehen nun alles für die Hochzeit besorgen; kann ich euch ruhigen Gewissens hier lassen?" grinste Pansy mit einem Zwinkern.
,,Natürlich." antwortete ich.
,,Pass mir gut auf die Braut auf, Draco!" ermahnte sie ihn noch lachend, als sie mit Blaise weiter in den Ort ging; uns zurückließ.

,,Nun-" begann er und zog mich zu ihm auf eine schneebedeckte Steinbank. ,,-worüber machst du dir solche Gedanken?"
,,Was?" schrak ich auf. ,,Was meinst du?"
,,Ich kenne dich, Jane. Ich sehe sofort, wenn du über etwas nachdenkst." verbesserte er sich selbstsicher. ,,Was ist es?"
,,Der Alptraum." antwortete ich ein wenig leiser. ,,Es ist dieser Alptraum der mir Sorgen macht."
,,Der der Hochzeit?"
,,Ja." wimmerte ich.
,,Es war bloß ein Alptraum, Liebes. Kein Traum dieser Welt kann dir deine Zukunft voraussagen. Sonntag wird der wunderschönste Tag unseres Lebens; wir werden eine unvergessliche Hochzeit haben. Wir werden tanzen, mit unseren Freunden Kuchen essen; die Zweisamkeit genießen."
,,Was wenn die Zeit nicht reicht, Draco?"
,,Sie muss reichen. Und sie wird reichen." antwortete er und lehnte seine Stirn an meine. ,,Ich sehe wie stark du bist; die Zeit ist noch nicht gekommen, Jane. Du wirst meine Ehefrau werden; ich verspreche es dir."
,,Ich glaube dir." entgegnete ich leise und schloss meine Augen. ,,Doch ich möchte Frieden haben, Draco."
,,Frieden?"
,,Niemand weiß wie viel Zeit uns noch bleibt; niemand weiß wie lange du mich deine Ehefrau nennen kannst. Doch ich möchte in Frieden sterben..."
,,Jane?"
,,Ich möchte noch vor der Hochzeit zu deinem Vater reisen."

till death do us part - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt