6. „Du hast den Job."

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WARNUNG: In diesem Kapitel wird auch das Thema einer möglichen Vergewaltigung kurz angesprochen. Wenn du zu jung dafür bist, um dich mit diesem Thema auseinanderzusetzen oder solch ein Thema nicht lesen möchtest, lies dieses Kapitel nicht.

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Chagara streckte sich. Es war ihr dritter Tag seit langer Zeit im Hauptquartier des Aufklärungstrupps und ihr zweiter freier Tag in diesem Jahr. Gähnend sah sie in das Kaminfeuer. Eine weitere Decke und ein bisschen Schokolade und das Glück wäre perfekt gewesen. Sie befühlte ihre Haare. So gut wie trocken. Es war eigenartig gewesen nach etlichen Jahren wieder den Gemeinschaftswaschraum der Frauen zu benutzen. Da ihr Zimmer nicht nur über kein eigenes Badezimmer verfügte, sondern auch kalt war, hatte sie beschlossen, es sich in einem der großen Sessel im Kaminzimmer gemütlich zu machen. Hier trafen sich normalerweise die Soldaten, wenn sie nichts zu tun hatten. Zum Quatschen, Trinken oder Kartenspielen. Aufgrund der Feiertage waren aber kaum Soldaten im Hauptquartier. Nur die, die keine Familie hatten.

Chagara sah sich um. Sie war immer noch allein. Eva, eine der Küchenhilfen, lief mit einem Tablett an der offenen Zimmertür vorbei. Sie trug Teekanne samt Teetasse.

Wer wohl noch hier war?", überlegte Chagara.

Eigentlich hatte sie keine Lust auf Soldatengespräche, aber vielleicht hatten die Küchenhilfen Zeit für Tee und für ein bisschen Plaudern. Und wer weiß, vielleicht hatten sie auch ein bisschen Schokolade.

Chagara grinste, stand auf, strich das Oberteil ihres Trainingsanzugs glatt und folgte dem jungen Mädchen mit dem Tablett durch die Gänge. Schließlich blieb sie vor einer geschlossenen Zimmertür stehen. Sie zögerte. Immer wenn sie klopfen wollte, ließ sie ihre Hand wieder sinken. In dem Teil des Gebäudes waren keine einfachen Soldaten untergebracht. Chagara Zimmer war auch in der Nähe. Aber wer versteckte sich hinter dieser Tür. Chagara trat neugierig zu dem jungen Mädchen.

„Ayumi", platzte es erleichtert aus der jungen Küchenhilfe heraus. „Du bist meine Rettung. Bitte", flehend hielt das Mädchen ihr das Tablett hin.

„Hä?" Chagara verstand nicht.

„Bitte, kannst du das reinbringen? Ich hab keine Nerven dafür."

„Für was?", fragte Chagara verwundert.

„Meine Schuhe werden sicherlich zu dreckig sein und er hat sein Zimmer bestimmt schon wieder selbst geputzt. Obwohl wir es gestern zu viert gereinigt haben. Und dann wird sicherlich ein Fingerabdruck an seiner Tasse sein. Und wahrscheinlich hat der Tee auch nicht mehr die richtige Temperatur", sprudelte es aus Eva panisch heraus.

Chagara sah mit zusammengekniffenen Augenbrauen auf die geschlossene Tür. Was für ein Spinner war in diesem Raum? Sie hatte keine Lust, sich ihren freien Tag kaputt machen zu lassen.

„Bitte!", flehte Eva weiter.

Chagara schüttelte den Kopf und wollte weiter.

„Du hast auch was gut bei mir. Wirklich. Ich geb dir alles. Alles, was du willst. Alles, wenn du für mich da reingehst."

Chagara musterte die ängstlichen Augen von Eva. „Alles?", fragte sie schließlich grinsend.

„Ja, ja, ja", beteuerte Eva heftig nickend.

„Schokolade."

„Kriegst du. Ich hab aber nur gut 200 Gramm. Ist das okay?"

Chagara versuchte ihren Gesichtsausdruck zu kontrollieren. Sie hatte mit vielleicht 10 Gramm gerechnet. Aber 200 Gramm? Und was hatte Eva angestellt, um 200 Gramm süße Schokolade horten zu können?

Chagara - Chaos in der Dunkelheit (Levi x OC FanFic / AttackOnTitan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt