Chagara - Chaos in der Dunkelheit (Levi x OC FanFic / AttackOnTitan)

9. Frohes Neues - Was heißt jetzt privat?

Levi zog seine Augenbrauen zusammen. Das ständige Räuspern neben ihm nervte. Er drehte den Kopf weg von den störenden Geräuschen und blinzelte. Stoff. Levi versuchte die Augen zu öffnen.

„Ach ja", dachte er müde. Er hatte im Sessel geschlafen. Wie immer. Er streckte die Arme nach oben. Die Wolldecke fiel dabei auf den Boden. Levi stutzte. Seit wann schlief er mit einer Decke? Und wieso war er bis zu den Schultern zugedeckt gewesen? Levi zog die Schultern in die Höhe. Es war kalt. Hatte er sich deshalb zugedeckt? Mit runzelnder Stirn blickte er auf den Kamin vor ihm.

„Nein!", dachte er. Er war im Aufenthaltsraum eingeschlafen. Für wie lange? Es war nach Mitternacht gewesen, als Chagara und er sich hier niedergelassen hatten. Und jetzt war der Morgen schon angebrochen. Jedenfalls konnte Levi aus dem Fenster einen tristen Dezembermorgen erkennen.

Levi seufzte und fuhr sich über die Augen. Wann hatte er das letzte Mal so lange geschlafen? Er war nicht von Alpträumen aufgewacht. Chagara! Mit einem Satz standen seine Füße auf dem Steinboden. Schlief sie noch? Doch als er sich zu dem Sessel umdrehte, in dem Chagara gesessen hatte, fand er dort jemand anderes vor. Erwin. Der Kommandant zog verlegen die Mundwinkel noch unten.

„Entschuldige Levi", begann er. „Aber wir müssen etwas besprechen."

Levi nickt nur kurz, hob die Wolldecke auf und begann sie zu falten.

„Heute zieht die Truppe von Peter offiziell ins Hauptquartier ein. Bitte achte darauf, dass sich alle vernünftig verhalten", hörte er Erwin sagen.

„Was erwartest du?", fragte Levi nach.

„Schlechte Stimmung, Misstrauen, Anfeindungen", erklärte Erwin kurz. „Um zwölf ist es offiziell", mit diesen Worten erhob sich Erwin aus seinem Sessel.

„Was?", fragte Levi nach. Das kleine Schmunzeln des Kommandanten war ihm nicht entgangen.

„Nichts." Er strich seine Jacke glatt. „Nur scheinbar kannst du ohne Stress und Schlachtfeld doch etwas schlafen. Das ist gut", meinte Erwin.

„Tch. Ich bin kurz vor deinem Erscheinen eingenickt", meinte Levi und ging in Richtung Tür.

„Ach so", antworte Erwin amüsiert und erinnerte sich stillschweigend an den Moment, als er den Aufenthaltsraum vor gut zwei Stunden betreten hatte. Chagara hatte Levi bis zu den Schultern zugedeckt und dann den Raum verlassen.

„Wenn du ihn weckst, bist du kürzer als ich", hatte sie Erwin im Vorbeigehen zugeraunt.

„Also soll ich einfach da draußen um zwölf stehen?", fragte Levi nach, während sie durch die leeren Gänge spazierten.

„Ja, bitte."

„Tch."

„Die Lage unter unseren Befürwortern ist angespannt. Wir brauchen nicht auch noch Meldungen darüber, dass der Aufklärungstrupp sich untereinander die Köpfe einschlägt", erklärte Erwin.

„Und wer sind die genau?"

Erwin blieb erstaunt stehen. „Darüber habt ihr nicht gesprochen?"

„Mit wem?", hörte der Kommandant gleich zwei Stimmen fragen. Hinter Erwin stand plötzlich Peter.

„Wer hat mit wem über was gesprochen?", fragte Peter nach.

„Scheinbar hat keiner über irgendetwas gesprochen", antwortete Erwin und sah dabei Levi an. Dieser zog die Augenbrauen hoch. Warum lächelte Erwin sanft?

„Levi, du entschuldigst uns", mit diesen Worten ließ Erwin Levi stehen und ging gefolgt von Peter in sein Arbeitszimmer. „Wir sprechen ein anderes Mal, Levi", rief ihm Erwin noch über die Schulter hinzu.