26. Schmutzige Gedanken

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Warnung: Dieses Kapitel beinhaltet Selbstbefriedigung. Wenn du zu jung dafür bist oder dies nicht lesen möchtest, überspring bitte dieses Kapitel. 


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Levi spürte die kühle Luft an seinem Rücken. Trotzdem wollte er nicht die schweren Augenlider öffnen. Sein Kopf ruhte auf seinem Arm, der auf seinem Schreibtisch lag. Er war zu müde, um sich auf die restlichen Dokumente zu konzentrieren.

„Bis morgen muss es fertig sein. Um 8 Uhr brechen wir nach Mitras auf", hatte Erwin gesagt, als er ihm die Papiere in die Hand gedrückt hatte. Levi beschloss einfach liegenzubleiben. Solange, bis es ihm durch den Luftzug zu ungemütlich werden würde. Danach würde er weitermachen. Er befand sich an der Schwelle zum gefürchteten Tiefschlaf, als plötzlich der kalte Luftzug nicht mehr zu spüren war. Stattdessen hatte sich Wärme um seine Schultern gelegt und der Duft von Schwarzem Tee drang an seine Nase. Träumte er? Er hatte noch nie geträumt.

Bisher wurde er immer von Alpträumen gejagt. Von Titanen. Von verbluteten Soldaten. Von abgetrennten Gliedmaßen. Von Kameraden, denen er beim Sterben zusehen musste. Er fühlte, wie jemand seinen Kopf streichelte und wie Finger sanft durch seine Haare strichen. Ein leises „Mmh" war zu hören. Er mochte diese Zärtlichkeiten. Ein zweites „Mmh" wurde ihm entlockt als er einen Kuss auf seiner Wange spürte. War er tatsächlich geküsst worden? Wer hatte ihn geküsst? „Träume ich wirklich?", dachte er noch, als er die Schwelle zum Tiefschlaf überquerte.


Der Lärm von Hufen, die unter seinem Fenster vorbei galoppierten, drang an sein Ohr und riss ihn aus seinen Alpräumen. Dieses Mal hatte er jedoch keine grausamen Szenen aus seiner Zeit beim Aufklärungstrupp erneut durchleben müssen. Dieses Mal war er mitten in den blutigen Streifzügen mit Kenny gewesen. „Kenny?" Wieso dachte er nach so vielen Jahren an ihn? Wahrscheinlich, weil er sich in der letzten Zeit öfters an früher erinnert hatte.

Den donnernden Hufen nach zu urteilen, musste es ein größeres Team gewesen sein, dass das Hauptquartier verlassen hatte. Levi blinzelte. Die Zeiger der Wanduhr standen auf 3:32 Uhr. Wer war aufgebrochen? Und wieso so früh? Er strich sich über die Augen. Er würde unter die Dusche springen und danach die restlichen Dokumente von Erwin bearbeiten. Als er aufstehen wollte, hielt er inne. Eine Decke lag um seine Schultern. Wer hatte sie ihm umgelegt? Irritiert sah er sich um. Eine Teekanne stand auf seinem Schreibtisch. Neben ihr eine benutzte Tasse. Hatte er doch nicht geträumt? Der restliche Tee war kalt. Trotzdem schenkte sich Levi ein und nahm einen Schluck aus der benutzten Tasse. Er ahnte, dass es Chagara gewesen war, die ihm Tee gebracht und ihn zugedeckt hatte. Aber hatte sie auch seinen Kopf gestreichelt und ihn geküsst?

Er fuhr langsam über seine Wange und zog die Augenbrauen hoch. Erst jetzt nahm er einen kleinen Tiegel neben seinen Papieren und den Notizzettel unter seinem Stift wahr. Die Handschrift war ihm unbekannt. Sie war lebendig und die Buchstaben hatten mehr Freiheit. Bei ihm standen die Buchstaben eng nebeneinander.

„Ich würde dir lieber weiter beim Schlafen zusehen. Aber wir brechen auf. Zu Shadis. Versuch die Salbe, wenn dein Knöchel schmerzen sollte. Bis bald, Chagara", las Levi.

Seufzend strich er mehrmals über ihre Notiz. „Wieso hast du dich nicht verabschiedet?"

Levi schloss die oberste Schublade seines Schreibtisches auf und legte Chagaras Zettel zu seinen anderen wichtigen Dokumenten – seiner Aufenthaltsgenehmigung sowie seiner neuen Geburtsurkunde, der Mappe mit den Einzahlungsbelegen von der Bank und dem Kästchen mit den seltenen Teeblättern.

Als er aufgestanden war, faltete er die Decke, betrat sein Schlafzimmer und legte die Decke ans Fußende seines Bettes, das er noch nie benutzt hatte. Auf dem Weg zu seinem Badezimmer bemerkte Levi, dass seine Uniformjacke, die er Chagara geliehen hatte, über einem Stuhl hing. Ob sie jetzt nach Chagara riechen würde?

„Levi, du Idiot, kannst du denn nur noch an dieses Gör denken?", murmelte er kopfschüttelnd vor sich hin und steckte den kleinen Tiegel in die Innentasche der Jacke. „So bist du die nächsten Tage wenigstens ein bisschen bei mir."

Erneut schüttelte er den Kopf über sich, schloss die Badezimmertür und klappte den Toilettendeckel hoch. „Warum musst du zu Shadis? Und dann in Begleitung von so vielen?", fragte er sich, während er auf seinen Urinstrahl hinuntersah. „Wann kommst du wieder?" Levi drückte die Toilettenspülung und klappte den Deckel herunter. Ob es wieder drei Monate dauern würde? Oder länger? Wieso gerade jetzt, als sie angefangen hatten erste Zärtlichkeiten auszutauschen? Er seifte seine nassen Hände ein. Das Gesicht im Spiegel blickte ihm mürrischer entgegen als sonst.

Levi trocknete seine Hände ab und begann sich auszuziehen. Als er seine Uniformhose auszog, kam ihm ihre erste Begegnung vor Augen. Sie hatte mit heruntergelassener Hose im schwarzen Slip vor ihm gestanden. Ein zweites Bild drängte sich in seine Gedanken. Wie sie in ihrem enganliegenden Tanktop gestern vor ihm gestanden hatte. „Tch!" Levi fuhr sich durch die Haare und stieg unter die Dusche. Wieso sah er nur überall dieses Gör?

Als er bemerkte, wie sein Glied pulsierte, atmete er tief ein. Doch es brachte nichts. Er drehte das Wasser auf die kälteste Stufe. „Fuck", stöhnte er zwischen den Zähnen, als er seine Erektion mit einer Hand eng umschlang und versuchte so schnell wie möglich seinen Orgasmus zu erreichen. „Wenn du weiter hier wärst, würdest du mir nicht beim Schlafen zusehen wollen. Du würdest wieder und wieder darum betteln, dass ich es dir erneut besorge", keuchte Levi, während er seinen erhitzten Körper gegen die kalten Fliesen lehnte. Dieses Gör war sein Ende.     

Chagara - Chaos in der Dunkelheit (Levi x OC FanFic / AttackOnTitan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt