40. Schwarzer Tee

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WARNUNG: In diesem Kapitel werden eine versuchte Vergewaltigung und Mord angesprochen. Ferner enthält das Kapitel Erinnerungen an Kämpfe mit Titanen (Sterbende, Tote, ...). Wenn du dies nicht lesen möchtest oder dafür zu jung bist, überspring bitte dieses Kapitel. 

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Levi zog die Augenbrauen zusammen. Wieso war sein Bein so kalt? Und woher kamen diese Narben auf seinem Oberschenkel? Plötzlich zuckte das Bein unter seiner Hand. Wieso spürte er seine eigenen Berührungen nicht? Und wieso schrie jemand neben ihm? Levi blinzelte. Es war eine Frauenstimme. „Ayumi!" Levi saß kerzengerade in seinem Bett, als er den Schlag im Gesicht spürte. Es war Ayumis Bein gewesen. Blut lief über seine Lippen. Hellwach versuchte er zu dem Mädchen durchzudringen. Doch er schaffte weder ihre Hand zu greifen noch im Mondlicht Blickkontakt herzustellen. Sie schlug weiter wie wild um sich. Etwas hatte sie getriggert. Levis Magen zog sich zusammen. Er hatte den Trigger ausgelöst.

Als sie versuchte, dass Bett fluchtartig zu verlassen, hielt er sie im letzten Moment am Oberarm fest.

„Laß mich los", schrie sie und versuchte sich loszureißen.

„Nein", antwortete Levi ruhig und näherte sich ihr langsam.

„Bitte", flehte Ayumi panisch.

Erkannte sie ihn überhaupt?

„Nein", erklärte Levi leise, während er sie an sich zog. Doch dies war ein Fehler. Ohne Warnung schlug sie ihm ins Genick. Wimmernd zuckte Levi zusammen, ließ sie jedoch nicht los. Sein zweiter Fehler in dieser Nacht. Ihr nächster Schlag traf seine Kehle. Tränen stiegen ihm in die Augen. „Verdammt", röchelte er, als er bemerkte, dass er sie losgelassen hatte.

Als er die Augen wieder öffnete, war Ayumi schon aus seinem Schlafzimmer gestürmt. Hastig sprang Levi aus seinem Bett. Er musste, sie aufhalten. Auch wenn sich alles drehte. So konnte er sie nicht allein lassen.

Ayumi hatte die Klinke von Levis Arbeitstür in der Hand, doch egal wie oft sie die Klinke herunterdrückte, die Tür ließ sich nicht öffnen. Levi hatte sie eingeholt und drückte mit einer Hand gegen die Tür.

„Ayumi." Seine Stimme war kaum hörbar. „Du kannst nicht so leicht bekleidet durch die Gänge laufen", flüsterte er mühsam. „Geh zurück ins Bett. Ich schlaf hier im Sessel." Doch das Mädchen drehte sich weder um noch ließ es die Türklinke los.

Hörte sie ihn überhaupt?

„Es tut mir leid", begann Levi hilflos. „Ich habe das nicht mit Absicht gemacht."

Aber Ayumi zeigte erneut keine Reaktion.

„Ayumi." Levi drehte ihren Kopf zu sich. „Atme mit mir. Okay?", versuchte er es. „Wenn du wieder ruhig atmest, lass ich dich los. Okay?" Ihre Augen fokussierten sich nicht. „Atme einfach mit mir. Okay? Langsam einatmen." Er machte es vor. „Und langsam ausatmen." Levi schmeckte das Blut, dass weiterhin aus seiner Nase tropfte.

Als Ayumi weiterhin nicht reagierte, versuchte Levi es anders. Er ließ ihr Gesicht los und drückte sanft ihre Hände, während er weiter langsam ein- und ausatmete. Hörbar. In der Hoffnung, dass er zu ihr durchdrang. Levis Übelkeit wurde jedoch durch das intensive Atmen und den Blutgeschmack stärker. Aufhören konnte er aber nicht, denn er bemerkte, dass Ayumi langsam wieder bei ihm war. Im Mondlicht sah er, wie ihre Augen sich auf sein Blut fokussierten. Doch als ihre Atmung ruhiger wurde, hielt er es nicht mehr aus. Würgend ließ er ihre Hände los und stürzte ins Bad.

***

Levi stand in der geöffneten Badezimmertür. Sie war weg. Sein Zimmer war leer. Ayumi war weg. Er hatte sich beeilt. Sich nur notdürftig den Mund ausgespült und nach dem Waschlappen gegriffen, den er nun unter seine Nase hielt. Und trotzdem, er war zu langsam gewesen. Eine Gänsehaut breitete sich über seinen Körper aus. Sollte er zuerst in ihrem Zimmer nachsehen? Wie verhält man sich in solch einer Situation? Levi fühlte sich leer.

Chagara - Chaos in der Dunkelheit (Levi x OC FanFic / AttackOnTitan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt