10.

135 3 3
                                    

Die nächsten Tage war es ruhig bei Mikko im Büro. Luna machte gerade ein wenig Pause an ihrem PC als sie hörte, dass jemand kam. Mikko telefonierte und blickte nur kurz auf. Es klopfte »Ja.« Rief Mikko dann und wand sich wieder seinem Gesprächspartner zu. Luna sank auf ihrem Bürostuhl etwas tiefer, da ausgerechnet Samu hereinkam. Er sah, dass Mikko telefonierte und wand sich dann ihr zu. »Hallo Luna, schon so fleißig, wie geht es dir?« Luna sah kurz auf und nickte, sie tippte dann angestrengt weiter. »Redest du nicht mehr mit mir?« War Samus nächste Frage. Luna blickte hoch und zeigte dann auf den PC. Sie sah die Verzweiflung in Samus Augen, er tat ihr so leid, er wusste ja nicht, dass sie nicht mit ihm reden durfte. Auch wenn Etilaa nicht hier war, aber man weiß ja nie, ob sie nicht am Ende sein Handy abhört oder so. Mikko war dann fertig mit telefonieren. Luna atmete auf, als Samu sich dann ihm zuwandte und mit ihm in die Küche ging. »Hallo Mikko, deine Angestellte ist heute nicht so redefreudig.« Sagte er. Mikko lachte, »Hey Hapa, ach was, mit mir hat sie sich blendend unterhalten, bestimmt konzentriert sie sich nur sehr auf den Bericht.« Samu fragte nicht weiter nach, aber es verletzte ihn das Luna wohl mit Mikko sprach aber mit ihm nicht. Samu fuhr dann wieder nach Hause. Etilaa sah von ihrer Zeitschrift auf. »Na Schatz, wo warst du denn?« »Bei Mikko im Büro kurz.« Sie wurde hellhörig. »Ah, und war seine Tippse auch da?« Samu verdrehte die Augen, »Sie heißt Luna, ja sie war da, aber sie war komisch, sie hat überhaupt nicht mit mir gesprochen.« Etilaa grinste insgeheim, »Ha, das läuft ja gut, braves Mädel.« Dachte sie, zu Samu sagte sie, »Das ist aber unverschämt von der Tussi, du hast ihr doch nichts getan, warum spricht sie nicht mit dir?« »Darauf kann ich dir keine Antwort geben, sie hat sich sonst immer mit mir unterhalten, keine Ahnung was sie hatte.« Sagte Samu. »Vielleicht hat sie ihre Tage, da reagieren manche Weiber über.« Meinte Etilaa. »So launisch wie du, wenn du deine Tage hast, war sie jetzt nicht.« Sagte Samu, aber bereute es sofort wieder, als Etilaa die Zeitung in den Zeitungsständer feuerte. »Wie redest du denn jetzt von mir? Du kennst die Tussi noch nicht mal richtig und vergleichst sie mit mir? Samu, die ist gegen mich ein Niemand, die wird mir nie das Wasser reichen können!« Fauchte Etilaa und verschwand im Schlafzimmer, wo sie die Tür zuknallte. Samu ließ sich auf das Sofa sinken. »Ich werde einfach mal öfter bei Mikko vorbeischauen, mal sehen, ob Luna dann mit mir redet.« Dachte er. Er redete gerne mit ihr, sie war anders als manche Frauen, mit denen er sonst sprach.

Luna verabschiedete sich von Mikko, dieser jedoch fragte, »Sag mal Luna, gibt es Probleme mit Samu?« »Nein, wie kommst du darauf, Mikko?« Fragte sie etwas panisch. »Er wunderte sich, weil du heute mit ihm nicht gesprochen hast.« »Ach so, nein alles gut, ich wollte mich nur konzentrieren, nicht dass ich wieder Fehler mache.« Sagte Luna dann. Mikko lächelte sie an, »Mein fleißiges Bienchen, aber zum Reden darfst du natürlich immer Pause machen.« »Ja ok alles gut.« Meinte Luna und ging dann zu ihrem Fahrrad. Sie atmete kurz durch und blinzelte die aufkommenden Tränen weg. Wie gerne hätte sie heute mit Samu gesprochen, aber die Angst, dass Etilaa eventuell sein Handy abhörte war zu groß. Sie fuhr nach Hause, wo noch Hausarbeit auf sie wartete. Diese erledigte sie zum größten Teil und warf sich dann auf das Bett. Sie muss wohl eingeschlafen sein, weil plötzlich Steve neben ihr stand. »Zuckerschnute, seit wann liegen wir mit voller Montur im Bett, und was ist das in der Küche für ein Chaos, wolltest du nicht aufgespült haben?« Luna begab sich in die Küche und spülte, bevor Steve wieder was zu scheißen hatte.

Egal welchen Tag Samu zu Mikko kam. Luna ignorierte ihn rigoros. Das Einzige, was von ihr kam, war ein Nicken, oder ein Deuten auf ihren PC. So langsam wusste Samu keinen Rat mehr, irgendetwas muss geschehen sein. Hatte ihr Freund ihr verboten, mit ihm zu sprechen? Als Mikko kurz wegmusste und Luna in die Küche ging, ging Samu ihr nach. »Jetzt sind wir alleine, sag mir bitte endlich was ich getan habe, warum ignorierst du mich so?« Fragte er fast schon verzweifelt. Luna tat es im Herz weh, dass er so geknickt war. Sie schüttelte nur den Kopf. Sie wollte sich gerade Kaffee ziehen als Samu seine Hände auf ihre Schultern legte, »Bitte sag mir was los ist.« Sagte er. Das Kribbeln in Lunas Schultern wurde immer stärker. Sie musste einfach von diesem starken Gefühl weg. Sie zog Samus Hände weg. Sofort war das Kribbeln weg. »Lass mich in Ruhe Samu, bitte geh einfach, ich möchte nicht mit dir reden, akzeptiere es, danke!« Ließ Luna ihn in der Küche stehen und lief in das angrenzende Bad von Mikkos Büro. Sie verschloss die Tür und setzte sich auf den Klodeckel. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr länger zurückhalten. Zu sehr wühlte sie das alles auf. Etilaa würde ihr die Hölle heiß machen, wenn sie mit Samu sprechen würde. »Ok, ich gehe, ich weiß zwar nicht, was ich dir getan habe, aber dann brechen wir den Kontakt besser ganz ab.« Sagte Samu vor der Tür. Luna hörte, wie er ging und schluchzte dann richtig auf. Ganz verlieren wollte sie Samu niemals, aber das hatte sie wohl jetzt.

I am your LifesaverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt