61.

70 2 2
                                    

Samu riss die Tür auf. David stand davor. »Sa...Samu...du musst...kommen«, brach ihm die Stimme und er haspelte nur noch, »Unfall...Luna...gestürzt...mit Pferd.« Samu hatte das Gefühl ihm zerreißt es das Herz. »Oh mein Gott, ich stelle nur schnell den Herd aus.« Sagte er mit zittriger Stimme. Da David so zitterte, fuhr Samu mit Bemu, obwohl es ihm auch nur schwer gelang sich zu konzentrieren. Seine Gedanken rasten und galten nur seiner Frau. Was war passiert? Luna war eine erfahrene Reiterin, sie hatte schon Hengste in Deutschland bei dem Privatmann geritten, die kurz vorher eine Stute gedeckt hatten. Dann waren sie immer hypernervös, aber seine Frau hatte sie immer im Griff, das hatte sie ihm mal erzählt. Emmie war doch eine Seele von Pferd, wie konnte Luna da von ihr stürzen? Diese und noch viel mehr Gedanken gingen ihm wirr durch den Kopf. Dazu kam der unsagbare Schmerz in seinem Herzen, nicht bei ihr gewesen zu sein, um sie zu beschützen. Voller Verzweiflung schlug er auf die Mittelkonsole. David zuckte zusammen, »Samu, ich weiß, es ist zum verrückt werden, ich weiß auch nur, dass sie wohl mit dem Pferd gestürzt ist.« Samu wurde noch eine Spur blasser, »Mit Emmie zusammen gestürzt? Also das Pferd auch?« »Ich habe es nicht so richtig verstanden, was der Mann am Telefon gesagt hat, es war ein Tumult im Hintergrund an Tatütata.« Samu schluckte. Tränen vernebelten ihm die Sicht. Er wischte sie immer wieder weg, nicht dass er noch einen Unfall baute. Samu parkte kurz am Rand, da sein Handy klingelte. Es war Sami. »Wir sind am See Samu, kommst du bitte dorthin.« Samu atmete tief durch, »Was ist mit Luna Sami?« »Komm bitte an den See Samu.« »Sami, was ist mit ihr?« »Samu, ich muss auflegen, das ist hier total laut.« »WAS IST MIT LUNA! WAS IST MIT MEINER FRAU?« Kreischt Samu dann in das Handy. »Sie ist im Rettungswagen, genaues weiß ich noch nicht.« Sagte Sami und legte auf. Samu starrte auf das Handy, dann zu David, »Der legt einfach auf, der kann mich jetzt mal richtig kennenlernen!« Sagte er dann voller verzweifelter Wut. David legte eine Hand auf Samus Arm. »Bitte Samu beruhige dich, er wird auch noch nichts wissen, tu nichts Unüberlegtes, denk an deine Frau, konzentriere dich bitte auf die Straße, bald sind wir am See und wissen mehr, glaubst du mich macht es nicht auch wahnsinnig, meine Tochter hatte einen schweren Reitunfall und ich weiß nichts von ihrem Zustand.«

Samu schämte sich für seinen Ausbruch. Nicht nur er war geschockt. Lunas Stiefpapa saß neben ihm und hatte selber eine Heidenangst. »Es tut mir leid David, ich habe überreagiert.« Sagte er dann und fuhr weiter. Sie waren nach 10 Minuten am See. Kaum das Bemu geparkt war, sprangen die beiden raus und rannten zu dem Rettungswagen. »Stopp, wer sind sie?« Wurde Samu von einem Sanitäter aufgehalten, als er einfach in den Rettungswagen springen wollte. »Samu Haber, meine Frau Luna Haber, sie hatte einen Unfall mit einem Pferd.« »Ok kommen sie rein.« Samu blieb bald das Herz stehen. Seine wunderschöne Luna lag an zig Schläuchen und Kabeln angeschlossen auf der Trage. Elenora saß bei ihr und weinte bitterlich. Als sie Samu sah, stand sie auf und stürzte in seine Arme. »Mein Mädchen, meine Kiwilein...sie ist unter das Pferd gekommen, Samu als es stürzte.« Samu umarmte Elenora, er schloss die Augen, um die Tränen zurückzuhalten, aber es gelang ihm nicht. Elenora ging dann raus zu ihrem Mann, sie brauchte einfach frische Luft. Samu setzte sich neben Luna und streichelte ihre Hand »Verlass mich nicht Prinsessa, ich brauche dich doch noch, ich will nicht ohne dich leben, bitte Babe bleib bei mir!« Die Ärzte werkelten noch an Luna herum. Sie ließen Samu neben ihr sitzen. Er blickte zu dem Monitor, wo die Werte auf und ab sprangen, die Herzlinie zeigte an, dass Luna noch lebte. Plötzlich aber war Tumult.

»Verdammt, ich kann den Herzschlag nicht mehr messen, Luukas!« Rief ein Arzt. »Mist, lass mich mal dran, Toni!« Samu verfolgte alles wie durch Watte. »Du hast recht Toni, da ist nichts mehr, kein Lebenszeichen mehr vorhanden, wir haben es verloren!« Samu sprang auf »Wollen sie mich verarschen, da auf dem Monitor ist doch noch die Herzlinie zu sehen, das Herz meiner Frau schlägt noch, sie wollen sie für Tod erklären! Sie spinnen ja wohl!« Brüllte er. Er spürte dann einen leichten Stich am Oberarm und wurde sofort ruhiger. Frau Kooprinen war auch in dem Rettungswagen. Samu hatte sie gar nicht bemerkt. Sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hände, er sah sie an. »Herr Haber, das Herz ihrer Frau schlägt noch, das stimmt, ich muss es ihnen nun sagen, da ihre Frau sie nun am meisten braucht. Luna war schwanger, sie wollte ihnen das erst an ihrem Geburtstag erzählen, also in 3 Wochen! Ich musste ihr versprechen es ihnen nicht zu sagen! Aber inzwischen ist es ein Sonderfall. Sie hat das Baby eben gerade verloren, die Plazenta hat sich gelöst, wir haben alles Erdenkliche getan, aber wir konnten das Baby nicht mehr retten, es tut mir so leid Herr Haber.«

I am your LifesaverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt