02.

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Luna wollte Mikko nicht mit ihren Problemen belasten, deshalb sagte sie nur, »Tut mir leid Mikko, ich habe nur laut gedacht, ich hole mir mal einen Kaffee.« Sie ging in die kleine Küche, die Mikko in seinem Studio hatte. Er sah ihr hinterher und schmunzelte leicht. Luna hingegen war gar nicht zu Lachen zumute. Sie zog sich einen Latte Macchiato und angelte dann ihr Handy hervor, tippte eine WhatsApp und sendete sie ab. Seufzend ließ sie ihr Handy wieder in ihre Hosentasche rutschen. Sie lehnte sich kurz an die Anrichte und schloss für einen Moment die Augen. Tief atmete sie durch, öffnete die Augen wieder, schnappte sich den Latte Macchiato und ging zurück ins Büro. Mikko blickte kurz von seinem Laptop hoch, lächelte sie leicht an. Er konnte ja nix für die Sache, also lächelte Luna zurück. Sie tippte den Bericht weiter, ab und zu nippte sie an ihrer Latte Macchiato. Ihr Handy vibrierte in der Hosentasche, sie zog es heraus und entsperrte es. Sie tippte eine erneute WhatsApp und legte das Handy diesmal neben sich. Bei Mikko klingelte das Telefon, er hob ab, lauschte und fluchte dann, »Was läuft bei dem wieder schief? Ja von mir aus! Das kannst du glauben, dem werde ich mal die Leviten lesen!« Hörte Luna Mikkos Worte. Die des Gesprächspartners konnte sie ja nicht hören. Mikko legte dann auf. Er stand auf und schnappte seine Zigaretten und seinen Autoschlüssel. »Ich muss mal eben jemanden den Kopf waschen, einer meiner neuen Schützlinge hat wohl einen Furz quer sitzen, wenn du fertig bist Luna, zieh einfach die Tür hinter dir fest zu, bis morgen.« Sagte er noch, dann war er auch schon weg. Luna stand 1 Stunde später zu Hause in der Küche und räumte den Einkauf in den Kühlschrank. Sie sah noch mal in ihr Handy, ob sie alles bekommen hatte. Ja, alles da. Das tippe sie auch so in der WhatsApp, die sie dann abschickte. Kurze Zeit später kam eine Antwort, »Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann, Zuckerschnute.« Sie lachte kurz auf bei dem Namen.

Dann ging sie sich duschen und machte sich hübsch zurecht. Zog sich dezent an und legte leicht Make-up auf. Keine Minuten später hörte sie den Haustürschlüssel und Steves Stimme, »Honey, ich bin wieder da, ich liebe dich.« Sie ging ihm entgegen. Er sah sie an und lächelte, »Wie immer eine Schönheit, ich danke dir.« Luna bedankte sich mit einem sanften Kuss. Kaum, dass sie oben waren und Steve eine Kleinigkeit gegessen hatte, klingelte es erneut. »Pünktlich wie die Maurer!« Sagte Steve und ging wieder runter zum Öffnen. Dann kam er wieder mit seiner Begleitung nach oben. Luna stelle sich ordentlich hin und legte ihr schönstes Lächeln auf. Dies erstarb ihr fast wieder, als sie ihre Cousine Katja erblickte. Diese hing sich an einen Mann, der nicht gerade wie ein armes Hänschen aussah. Luna fing sich schnell wieder und begrüßte Katja und ihren Begleiter höflich. »Luna, wie schön dich zu sehen.« Flötete Katja und gab ihr zwei Begrüßungsküsse, links und rechts auf die Wange. Katja zog den Mann an ihrer Seite näher, »Darf ich vorstellen meine Cousine Luna, Luna, das ist Torben, mein Verlobter.« Luna verschluckte sich beinah an ihrer eigenen Spucke. »Hallo Torben, angenehm.« Sagte sie freundlich und reichte ihm die Hand. Torben nahm die dargebotene Hand und hauchte ihr einen Kuss darauf. »Nett dich kennenzulernen Luna.« Luna staunte nicht schlecht. Manieren hatte dieser Torben. Katja schien das aber zu viel des Guten zu sein. »Komm Torben, wir wollen doch mit Herrn Immert sprechen und mit Herrn Douglas.« Luna schmunzelte etwas. Katja war schon immer eifersüchtig auf sie, wenn auch ohne Grund. Schließlich war sie mit Steve zusammen. Steve kam ursprünglich aus New York, daher auch sein Nachname Douglas. Er wurde damals nach Kamppi versetzt, um einer Security Firma unter die Arme zu greifen. In Kamppi lernte er auch Luna kennen.

An ihr Kennenlernen erinnerte sich Luna gerne zurück. Steve war genauso wie Torben, er nahm auch ihre Hand und küsste sie, als er sie erstmals in dem kleinen Laden sah, wo sie jobbte. Es war ein Laden für Büromöbel, und Steve sollte für seinen ehemaligen Chef einen neuen Schreibtisch abholen. Aus 20 Minuten Beratungsgespräch wurden schnell 60 Minuten. Steves Chef war sauer, weil Steve so lange wegblieb. Aber das störte ihn damals nicht, Luna und er waren auf einer Wellenlänge und die Chemie bei den beiden stimmte, sodass sie sich öfter trafen. Allerdings dann nur noch nach Steves Arbeit. Steve und Luna zogen dann schnell zusammen in ein schönes Haus. Am Anfang war alles wunderbar, jeder ging seinem Job nach. Bis Steve eine eigene Firma gründete. Da wollte er plötzlich, dass Luna nicht mehr arbeiten geht, er sei der Mann, er müsse Geld heimbringen, waren seine Worte immer und immer wieder. Luna fand das am Anfang noch voll süß. Sie kündigte ihren Job in dem Möbelladen und blieb zu Hause. Aber als Steve dann anfing sie das erste Mal herumzukommandieren, fand sie das gar nicht mehr schön. Er gelobte Besserung. Was auch eine Zeitlang klappte. Bis er wieder anfing Luna wie eine Dienstmagd zu behandeln.

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