Packen

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"Jetzt mach doch mal!",quengelte ich genervt. Eine Stunde hockte ich nun schon auf dem Bett und sah zu, wie Mason durch sein Zimmer wirbelte und Sachen einpackte. Ich dachte immer, dass Mädchen für so etwas lange brauchen würden, aber dieser Junge brachte selbst mich auf die Palme, "Wir haben doch nicht ewig Zeit. Mach schneeeeeller!"

"Gib doch mal Ruhe. Ich bin doch gleich fertig", antwortete Mason und steckte einige Shirts in seine Tasche.

"Du weißt schon, dass wir nur drei Tage da sein werden?", fragte ich ihn und zog meine Knie an.

Er lief in sein kleines Badezimmer und rief von dort aus:" Man weiß nie, was noch passieren könnte!"

So ein Mädchen.... Die Tür zu seinem Zimmer ging langsam auf und ich streckte schnell meine Beine aus, sodass ich ordentlich saß.

"Ist er immer noch nicht fertig?", Es war nur Luke, der nun durch den Türspalt lugte.

"Nein...", maulte ich und ließ mich auf die Seite fallen. Masons Bett war echt verdammt bequem.

Luke kam ganz ins Zimmer, lief auf mich zu und legte sich dann zu mir, während sein Bruder weiterhin seine Kosmetiksachen im Bad einsammelte.

"Es tut mir echt Leid, dass du mit Mason fahren musst", sagte Luke plötzlich und nahm mich in den Arm.

"Ach, ist doch nicht so schlimm, auch wenn ich viel lieber dich mitgenommen hätte", schmollte ich zum Ende hin.

Luke lachte kurz: "Das Footballspiel ist echt wichtig, schließlich ist es das Letzte. Aber du wirst das schon gut überstehen. Du bist doch meine starke Power-Kylie"

Nun lachte auch ich. Er war einfach so süß, auch wenn er das nicht gerne hört. Kein Junge möchte gerne süß genannt werden, auch wenn es doch irgentwie stimmte. Es verletzte ihr hartes Ego. Ich legte meinen Kopf auf Lukes Brust und lauschte seinem gleichmäßigen Atem, während er mir durch die Haare fuhr. Ich genoss die letzten Minuten mit ihm wirklich sehr, auch wenn wir gerade in dem Bett seines Bruders lagen. Aber ich konnte ihn nun drei Tage nicht mehr sehen und so kitschig es auch klang, drei Tage waren wirklich lange.

Luke rappelte sich auf, sodass ich meinen Kopf wegnehmen musste. Ich lehnte mich wieder zurück an das Kopfteil des Bettes und war etwas enttäuscht. Doch das war ich nicht lange, denn plötzlich tauchte er vor mir auf. Er lächelte mich an und hockte sich mit beiden Beinen neben mir auf mich drauf. Dann legte er seine Hand an meine Wange und kam meinen Lippen immer näher. Er küsste mich zuerst zärtlich, doch der Kuss wurde allmählig inniger und mit Zunge. Er hockte immer noch auf mir, während ich immer weiter runter rutschte und schnell in Masons Kissen gepresst wurde, ohne unseren Kuss zu unterbrechen.

"Och Leute. Nicht euer Ernst!", ertönte plötzlich Masons Stimme, der gerade wohl aus dem Bad kam, "Müsst ihr das jetzt und hier in meinem Bett machen?"

Luke stieg von mir runter und ich rutschte beschämt wieder am Kopfteil hoch. Doch er ließ es sich nicht nehmen, beugte sich erneut vor und gab mir noch einen kleinen Kuss. Im Hintergrund hörte ich Mason schnauben. Ist da etwa jemand eifersüchtig? >Na klar ist er eifersüchtig, du dumme Kuh. Vor kurzer Zeit hatte er dir noch gesagt, dass er was für dich übrig hat und du liegst hier auf seinem Bett und knutschst mit seinem Bruder rum<, meldete sich die doofe Stimme, die ich sehr lange nicht mehr gehört hatte.

Leider hatte sie recht. Ich war wirklich eine dumme Kuh, erst recht dumm. Ich war so dumm und rücksichtslos.

"Können wir dann jetzt los?", fragte ich Mason mit rotem Kopf.

"Ja, jetzt schon", antwortete er und ging auf mich zu. Er hielt mir seine Hand hin, die ich sogleich ergriff. Dann zog er mich mit einem Ruck aus dem Bett. Ich flog in die Luft und landete in seinen Armen, sonst wäre ich vermutlich auf dem Boden gelandet. Peinlich berührt rappelte ich mich auf und strich meine Haare glatt. Mason lachte, während Luke eher etwas komisch drein schaute.

"Dann mal los!", sagte ich euphorisch und stürmte aus dem Zimmer, auf die Treppen zu. Mason folgte mir und Luke rannte hinter ihm die Treppen runter, um sich auch zu verabschieden. Ich zog rasch meine Converse an und schnappte mir meine leichte Jacke vom Garderobenhaken. Mason tat es mir nach und zog seinen Koffer aus der Tür. Ich blieb noch kurz stehen, um mich ungestört von Luke zu verabschieden.

"Pass gut auf dich auf und hab Spaß. Wenn Mason irgendwas macht, ignoriere ihn oder sag mir sofort Bescheid. Ich komm dann nach Miami", flüsterte er mir ins Ohr, nachdem er mich in eine innige Umarmung gezogen hatte. Ich musste grinsen. Er war schon wieder süß.

"Du bist süß", sprach ich es dann laut aus.

"Hey! Ich bin nicht süß, nur heiß", erwiderte er grinsend und drückte mich noch fester. Jetzt musste ich allerdings lachen.

"Lustig?", fragte er mich und schob mich etwas weg, damit er mich ansehen konnte.

"Ach Luke. Sagen wir es mal so: Du bist heiß und süß!", versuchte ich, ihm ein Kompromiss vorzuschlagen.

"Mhh... In Ordnung, weil du es bist", gab er schließlich nach und umarmte mich erneut ganz fest. Ich sog seinen Duft ein und hielt ihn fest bei mir. Ich durfte seinen Duft nicht vergessen. Dann ließen wir uns los und küssten uns nochmal zum Schluss. Ich nahm meine kleine Ledertasche und ging dann aus dem Haus. Luke stellte sich in den Türrahmen und sah mir hinterher, während ich zu Masons Auto ging, wo sich bereits all mein Gepäck befand und Mason ungeduldig wartete. Jetzt konnte er allerdings auch mal die fünf Minuten auf mich warten, während ich eine Stunde auf ihn warten musste. Ich öffnete die Autotür, sah noch einmal zu Luke rüber und stieg dann ein.

Tja, dann musste ich mich jetzt auf eine lange Fahrt vorbereiten und auf die anstehende Hochzeit mit Mason, als meine Begleitung. Und das Komische an der ganzen Sache war: So schlimm fand ich es gar nicht, dass Mason, anstatt Luke mitkam, auch wenn ich ihn natürlich sehr vermissen würde.

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Team Luke oder Team Mason?Schreibt es in die Kommentare.

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