Es klingelte an der Tür.
"Ich geh schon!", rief ich durch das ganze Haus, damit mein Dad es auch hörte.
Ich rannte die Treppe hinunter und riss, voller Vorfreude, die Tür auf. Chloe grinste mich an und hielt zwei Tüten in die Luft. Ich begrüßte sie mit einer Umarmung und schloss die Haustür hinter ihr. Zusammen gingen wir in mein Zimmer.
" Also, was hast du da für mysteriöse Tüten?", fragte ich neugierig.
Sie schnappte sich die erste Tüte und zog ein kurzes Kleid heraus. Es war dunkelrot und mit Blumen versetzt.
"Das ist für mich!", meinte sie nur stolz, "Und das ist für dich."
Aus der anderen Tüte holte sie ein schwarz-weißes Kleid mit Rückenausschnitt.
"Oh Chloe. Das wäre doch nicht nötig gewesen!", meinte ich gerührt.
"Doch. Du hast doch kein einziges Kleid für eine Party", konterte sie.
Wir verschwanden in mein Badezimmer, um uns herzurichten. Chloe schminkte mich und ich sie. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Meine hellblonden Haare wellte sie und flechtete ein Haarband aus meinen eigenen Haaren. Ich sah echt süß aus. Ihre eigenen Haare ließ sie locker über ihre Schultern fallen. Hohe Schuhe und eine Lederjacke für Draußen vollendeten mein Partyoutfit, womit ich sehr zufrieden war. Es konnte los gehen!
Zu Fuß suchten wir den Weg zu Lukes Haus. Die vergangene Schulwoche war sehr schnell vergangen, weshalb ich sehr dankbar war. Ich freute mich auf die Party. Die Musik war bereits einigen Straßen entfernt zu hören. Chloe und ich kamen vor einem großen Haus an. Es wurde von LED-Lichtern angestrahlt und sah einfach großartig aus. Hier wohnte also Luke. Wir betraten das Haus und wurden sofort von der tanzenden Menschenmasse erschlagen.
"Lass uns durchkämpfen zu der Bar!", schrie ich gegen den Lärm an.
"Okay", brüllte Chloe zurück.
Ich stieß einige bekannte Gesichter zu Seite, um mir einen Weg durch die Masse zu bahnen. An der Bar angekommen, drehte ich mich zu Chloe um. Sie war nicht mehr da. Dann wurde sie wohl von einem Typ aufgehalten, mit dem sie unbedingt tanzen wollte und hat mich allein gelassen. Bedrückt ließ ich mich auf einem Barhocker nieder und schaute der tanzenden Menge zu. Ein Typ, den ich nur flüchtig kannte mixte Getränke und bot mir etwas an. Ich wusste nicht, was es war, aber es schmeckte nach Alkohol, also soll es mir recht sein. Ich trank ein Glas und noch eins. Einsam saß ich auf dem Hocken und trank ein Glas nach dem Nächsten. Langsam fing der Alkohol an zu wirken und ich sprang von meinem Hocker auf, um zu tanzen. Ich bewegte mich geschickt nach dem Takt der Musik und hatte riesen Spaß.
Plötzlich wurde ich von hinten angetanzt. Jemand ergriff meine Hüfte und ich bewegte sie von rechts nach links. Ich sah nicht, wer es war und es war mir egal. Ich hatte so großen Spaß, wie lange nicht mehr. Als ich mich umdrehte sah ich, mit wem ich tanzte. Es war ein gutaussehender Junge. Oder sollte ich lieber sagen, Mann? Er war auf jeden Fall schon über 18. Ein wenig erinnerte er mich an Luke. Komisch, aber sie hatten die gleichen Gesichtszüge, die gleiche Haarfarbe.
Sein Gesicht näherte sich dem meinen und seine Lippen gerührten meinen Hals. Unser Tanz war ziemlich sexy. Eng aneinander tanzten wir zu der Musik. Seine Lippen fuhren meine Schläfe entlang und ich reckte meinen Hals.
"Ich bin Mason und du bist?", raunte er mir mit heißem Atem in mein Ohr.
"Kylie", antwortete ich knapp und tanzte weiter. Ich genoss es.
Plötlich ergriff jemand mein Handgelenk und zog mich von Mason weg. Er schleifte mich durch die Masse, weg von diesem heißen Typen, der sichtlich Interesse zeigte und weg von dem größten Fehler, den ich vermutlich begangen hätte, wäre ich da geblieben.
"Was soll das?", giftete ich Luke trotzdem an, als wir in seinem Garten standen.
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One Wave
Teen FictionKylie Evans' Leben ist toll. Oder es war toll. Nachdem sie eigentlich alles richtig gemacht hat, will das Schicksal es ihr trotzdem nicht gönnen, ein unbeschwertes Leben zu führen. Verluste und neue Bekanntschaften machen dem schüchternen Mädchen da...