"Kylie, komm endlich!", die laute Stimme meines Dads ließ mich aufschrecken.
"Sofort!", rief ich zurück und schnappte mir die letzte Kiste aus meinem sonst komplett leerem Zimmer. Ich blieb im Türrahmen stehen, betrachtete ein letztes Mal mein altes Reich und drehte mich dann um. Vorsichtig schlich ich die Treppe runter, damit meine Tollpatschigkeit keine Chance hatte, sich zu beweisen. Eine Stufe nach der Anderen. Die große Kiste versperrte mir den Blick nach vorne, also quetschte ich meine Wange an sie und versuchte die Stufen zu ertasten. Ich setzte meinen linken Fuß nach vorne und stieß dabei gegen etwas. Mein Gleichgewicht geriet außer Kontrolle und ich fiel über diesen schweren Gegenstand. Meine Kiste ließ ich aus Panik los und sie entleerte sich auf der Treppe. Doch bevor ich mir den Hals brach, landete ich geradewegs in einem Paar starker Arme. Ich klammerte mich an diese Person und sie hielt mich fest, als würde sie mich nie wieder loslassen wollen.
"Alles nochmal gut gegangen", hörte ich Lukes weiche Stimme an meinem Ohr, weshalb mein Körper sich unter seinem Griff versteifte.
"Danke", sagte ich knapp und stellte mich wieder aufrecht hin. Mir gefiel es nicht, mich von ihm zu lösen. Seine Körperwärme drang zu mir und mein Bauch flatterte. -Ruhe, Kylie. Du bildest dir das alles nur ein-, meinte meine nervige Stimme, aber ich konnte ihr nicht glauben. Ich konnte es nicht und ich wollte es auch nicht. Also ignorierte ich sie und setzte ein süßes Lächeln auf. Seine Augen fixierten mich.
Ich sah ihn an und erinnerte mich daran, was gestern zwischen uns vorgefallen war und überlegte, ob ich ihn vielleicht darauf ansprechen sollte. Was, wenn es nur ein Scherz war? Ich konnte Luke nicht richtig einschätzen, aber war ihm leider bereits viel zu nahe gekommen. Er hatte gemerkt, dass ich seiner Person verfallen würde und er wird das ausnutzen.
"Was machst du eigentlich hier?", fragte ich ihn nach einer Weile, um meine Gedanken zu unterbrechen.
"Helfen natürlich!", antwortete er lässig.
"Aber wir müssen doch nur noch Dekorieren", meinte ich verwundert.
Er zog eine Grimasse und schaute auf den Boden.
"Vielleicht habe ich ja auch nur nach einem Vorwand gesucht, dich zu sehen", sagte er plötzlich fast unhörbar. Doch ich hörte es, weshalb mein Bauch rebellierte.
Aus dem Flur waren Schritte zu hören. Ich wollte etwas erwidern, doch Luke kam mir zuvor: " Also Babe. Ich weiß, dass ich heiß bin, aber danke trotzdem."
Er grinste dreckig und ich verstand nichts mehr. Gerade eben war Luke sentimental und plötzlich kommt sein Macho-Charakter wieder an die Oberfläche.
Nick stand im Türrahmen und betrachtete uns kritisch. Also war es wegen Nick. Vielleicht wollte er vor seinen Kumpels nicht so weich dastehen. Allerdings war es Nick, sein bester Freund, der wirklich netteste Junge, dem ich je begegnet war. Er hatte keinen Grund Luke niederzumachen, weil er Gefühle zeigte, denn Nick selbst war auch ein gefühlvoller Kerl.
"Hau ab, du selbstverliebter Möchtegernmacho!", brüllte ich, während ich mich an Luke vorbeiquetschte, um nach Draußen zu gelangen, "Und pack meine Sachen wieder ein!"
Ich stürmte an Nick vorbei und steuerte auf die Tür zu.
Mit einem lauten Seufzer ließ ich mich auf den bequemen Beifahrersitz von Nicks Auto fallen, da Dad bereits weg war und knallte die Tür zu. Einige Minuten vergingen, in denen ich nur da saß und durch die Frontscheibe starrte. Bald hörte ich, wie unsere alte Haustür abgeschlossen wurde.
"Man Kylie, was du alles für unnötige Kleinigkeiten in deiner Kiste hast..", Nick ließ sich mit einem Plumpsen auf den Fahrersitz fallen und bließ die angehaltene Luft hörbar aus.
Unnötig.
All die Erinnerungen an Ellie waren also unnötig.
Fotos, Eislöffel mit unseren Namen drauf, Schneekugeln, die wir beide immer so geliebt hatten und Muscheln...
Eine Träne bahnte sich den Weg über meine Wange.
"Hey, was ist los? Hab ich was Falsches gesagt?", Nick drehte sich ruckartig zu mir und lehnte sich in meine Richtung.
Immer mehr Tränen quollen aus meinen Augen und ich fing an zu schluchzen.
"Alles ist gut, Kylie. Wenn es wegen Luke ist... Er ist ein Arschloch, aber er versteckt seinen wahren Charakter hinter dieser Fassade. Er kann auch anders", versuchte er mir gut zu sprechen, aber es war nicht wegen Luke.
"Das weiß ich", brachte ich hervor.
"Was ist es denn?", hakte er nach.
Ich atmete einmal tief ein: " Ellie. Diese Sachen in der Kiste sind meine wichtigsten Erinnerungen an sie."
"Es tut mir so Leid. Das wusste ich nicht!", sagte Nick verzweifelt. Er öffnete seine Arme und zog mich in eine kräftige Umarmung. Es tat gut, aber das Allerwichtigste war, dass es mir neue Kraft gab, als Luke zu uns ins Auto stieg und breit grinste.
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Hi ihr Lieben!
Nachdem ich mich lange Zeit nicht mehr gemeldet hatte, ist hier nun mein neues Kapitel.
Ich hoffe, ihr hattet alle ein wunderschönes Weihnachten und seid gut ins neue Jahr gekommen!♥
Viele gute Wünsche von mir!
Bei mir war der liebe Weihnachtsmann sehr fleißig. :D Ich darf mich auf 5 Seconds of Summer freuen! WUHU! Schreibt doch mal in die Kommentare, was ihr Besonderes bekommen habt! Ich bin sehr gespannt. Und vielleicht feiert ja der Ein oder Andere auch beim Konzert ab.
Liebe weihnachtliche Neujahrsgrüße! birded♥
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One Wave
Teen FictionKylie Evans' Leben ist toll. Oder es war toll. Nachdem sie eigentlich alles richtig gemacht hat, will das Schicksal es ihr trotzdem nicht gönnen, ein unbeschwertes Leben zu führen. Verluste und neue Bekanntschaften machen dem schüchternen Mädchen da...