Es war soweit!
Nachdem ich die ganze restliche Schulwoche überstanden hatte, war heute der Tag, an dem ich mich mit Luke treffen musste, damit wir mit unserem Projekt anfangen konnten. Wir wollten zu einer alten Ruine etwas außerhalb von Grover Beach fahren. Ja, Luke hatte sich durchgesetzt. Wir machten zuerst die Collage. Ich hatte noch genau eine viertel Stunde, bevor er mich mit seinem Range Rover abholen würde. Ich zog mir eine einfache Jeans an und krempelte sie auf Knöchelhöhe hoch. Dazu streifte ich mir ein einfaches Tanktop über. Von meiner Kommode nahm ich die schwere Kamera von Mr. Cooper und ging die Treppe runter. Aus dem Schuhschrank nahm ich meine weißen Converse und trat vor die Haustür. Noch zehn Minuten. Warum stand ich bereits draußen?
Mist, ich hatte meinen Schlüssel vergessen. Ich klingelte Sturm, damit Dad sich beeilte an die Tür zu gehen. Wenn ich zurück kam, würde er nicht mehr da sein und ich stände vor verschlossener Tür. Ich fand es seltsam, dass er mir nicht sagen wollte, was er vor hatte. Sonst erzählte er mir immer alles. Er öffnete und stand mit falsch gebundener Kravatte vor mir. Mein Dad sah komisch aus, wenn er so schicke Klamotten anhatte.
"Oh, Kylie. Ich dachte du wärst schon los", bemerkte er gestresst.
"Ich hab meinen Schlüssel vergessen", antwortete ich ihm.
"Achso. Dann hol ihn schnell, ich hab's eilig", sagte er gehetzt und wollte schon wieder davon laufen.
"Warte Dad", rief ich und machte mich an seiner Kravatte zu schaffen, " Lass mich das machen"
"Danke mein Schatz!", meinte er nun liebevoll und ging mit perfektem Kravattenknoten in das Schlafzimmer.
"Hab Spaß, Dad!", schrie ich ihm hinterher, holte meinen Schlüssel aus der Küche und wurde auch schon von einem Klingeln aufgescheucht.
Schnell lief ich zur Haustür und fand dort einen, am Türrahmen lehnenden, Luke vor, der sich die Sonnenbrille hoch schob, um mich anzuschauen.
"Schickes Outfit, Babe. Bisschen zu bequem, aber ausreichend für den Anlass", raunte er in mein Ohr, sodass sich meine Nackenhaare aufstellten.
"Ja, schön. Können wir dann mal los?", riss ich mich zusammen und watschelte schnurstrackts auf seinen Wagen zu. Ich riss an der Beifahrertür und ließ mich auf den gepolsterten Sitz fallen.
"Aber sicher", meinte Luke, nachdem er auch auf seinem Platz saß. Und schon fuhren wir los.
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Die gesamte Fahrt über sagte niemand ein Wort. Luke hatte das Radio laut aufgedreht und wippte im Tankt. Ich schaute aus dem Fenster und ließ das Meer an mir vorbeiziehen. Es war wunderschön.
Er blinkte, fuhr von der Straße ab und parkte das Auto auf einem steinigen Platz. Luke machte seine Tür auf, weshalb ich auch ausstieg. Ich schaute mich um, sah allerdings keine Ruine.
"Wo sind wir hier?", fragte ich ihn verwundert.
Er zündete sich eine Zigarette an und antwortete dann:" Auf einer Klippe. Sieht man doch"
"Und wo ist dann die Ruine?", Wollte der mich eigentlich verarschen?
"Wir müssen den kleinen Weg da drüben langgehen. Da kommt man leider nicht mit dem Auto hin", er zeigte auf einen bewachsenen Sandweg.
"Achso. Dann mal los!", meinte ich motiviert, doch Luke hielt mich am Arm fest.
"Was?", wollte ich wissen.
"Lass mich erst noch aufrauchen!", sagte er darauf. Na super, noch ein paar Minuten länger, die ich mit diesem Idioten verbringen musste.
Als er die Zigarette auf den Boden warf und sie austrat, setzte ich Schritt an, um diesen Tag endlich zuende zu bringen. Luke folge mir schweigsam.
Wir gingen einige Minuten, bis ich bereits die Ruinen eines alten Gebäudes sehen konnte. Ein Herrenhaus mit einem -wahrscheinlich früher- prachtvollem Garten. Wenn ich mir dies so anschaute, mochte ich gar nicht daran denken, welch schreckliche Dinge hier passiert sind. All die Menschen, die gequält wurden in der schrecklichen Sklavenzeit. Luke trat neben mich.
"Krass, wenn man mal überlegt, was hier alles passiert ist. Und nun stehen wir hier", flüsterte er ganz nah. Konnte er Gedanken lesen. Das war gruselig! Ich ignorierte ihn und ging näher an das verfallene Haus.
"Das wird unser Projekt!", rief ich plötzlich. Das war genial, " Wir machen alles rund um dieses Haus und die Geschehnisse hier. Wir stellen Szenen nach und die kommen dann als Foto auf unser Plakat!"
"Großartige Idee, Kylie! Dann können wir heute aber nichts machen. Wir sehen nicht gerade aus, wie die Menschen in dieser Zeit", er hatte recht. Der Tag war umsonst, aber ich war so überzeugt von meiner Idee, dass es mir das wert sein sollte. Dann werde ich wohl noch einen Tag mit ihm verbringen müssen.
"Lass und zurück gehen!", meinte Luke nach einer Weile, in der ich nur das Haus angestarrt hatte.
"Gib mir nur noch mal die Kamera", forderte ich ihn aus und er reichte sie mir. Ich schaltete sie an und fokosierte das Herrenhaus. Mein Finger klickte auf den Auflöser und die Kamera speicherte das Foto.
Er nahm sie mir wieder ab und wir machten uns auf den Weg zur Klippe. Dort angekommen schaute er mich an.
"Lust auf etwas Verrücktes?", sein Lächeln wurde breit. Was meinte er denn jetzt? Ich stand nur da, schaute ihn an und verstand nichts von dem, was er von mir wollte. Was er dummerweise als ein JA ansah.
Luke kam einen Schritt auf mich zu. Sein Gesicht war so nah, dass ich die grünen Sprenkel in seinen Augen sah. Ich wusste nicht, was geschah und für diesem Augenblick dachte ich, er würde mich küssen, wie in diesen kitschigen Liebesromanen und ich würde mein Bein anwinkeln, während er mich küsste. Doch dann griff er nach meiner Hand, warf die Kamera auf den Boden und rannte los. Er riss mich mit sich, ließ meine Hand nicht los.
Dann sah ich die Klippe. Er rannte direkt auf den Abgrund zu. Wollte er uns beide umbringen? Ich versuchte und zu stoppen, doch Luke war zu stark für meine zierliche Gestalt und zog mich weiter mit sich. Ich hatte gewaltige Angst! Wir kamen dem Abgrund immer näher.
Als er sprang, spürte ich einen Luftzug. Ich hatte keinen Boden mehr unter den Füßen, sondern flog durch die Luft, geradewegs auf das Wasser zu. Dann durchbrach ich die Wasseroberfläche und hielt immer noch Lukes Hand fest umklammert.
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Wow!
Das war mein längstes Kapitel bis jetzt. Über 1000 Wörter hab ich noch nie geschrieben. Ich hoffe, dass es euch freut. Und natürlich freue auch ich mich über Kommentare und Votes. Also: Tut euch keinen Zwang an. ;D
Eigentlich sollte ich gerade Astro lerne, aber ich hatte irgendwie mehr Lust auf Schreiben. Hoffentlich bekomm ich das morgen trotzdem hin. Drückt mir die Daumen.
Liebe Grüße, birded♥
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One Wave
Teen FictionKylie Evans' Leben ist toll. Oder es war toll. Nachdem sie eigentlich alles richtig gemacht hat, will das Schicksal es ihr trotzdem nicht gönnen, ein unbeschwertes Leben zu führen. Verluste und neue Bekanntschaften machen dem schüchternen Mädchen da...