"Date"

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Was machte Luke denn hier?

Neben ihm stand ein Mädchen. Ein wirklich sehr hübsches Mädchen. Also hatte er wohl ein Date. Und wenn er ein Date hatte, warum starrte er Nick und mich denn jetzt so geschockt an. Nein, man könnte beinahe sagen eifersüchtig. Aber das konnte ich mir nicht vorstellen. Warum sollte Luke eifersüchtig auf Nick sein, wenn zwischen uns doch gar nichts war?

"Was macht ihr hier?", fragte Luke nun, immernoch mit verschränkten Armen.

"Wir...", setzte Nick an, doch ich unterbrach ihn, indem ich einen Arm um seinen Bauch schlang, mich fest an ihn schmiegte und weiterredete: "Wir haben ein Date!"

Ich wusste nicht, warum ich das tat. Dieses Gefühl, Luke mit diesem Mädchen zu sehen, schmerzte. Es war ein Stich in die Magenkuhle und ich wusste nicht mal warum. Aber ich wusste, dass ich ihn herausfordern wollte. Ich wollte ihn eifersüchtig machen. Also setzte ich, trotz meiner eigenen Eifersucht, mein aller süßestes Lächeln auf und hielt Nick weiterhin umklammert, der von meiner Aktion ziemlich überrascht war. Doch er wäre nicht mein lieber zukünftiger Stiefbruder, wenn er mir jetzt nicht helfen würde.

"Ja, Kumpel. Die Kleine ist ganz scharf auf mich", meinte Nick. War ja klar. Kaum war einer seiner Kumpels anwesend, tat er wieder bad. Aber es sollte mir recht sein, denn vielleicht war unser "Date" durch seinen Status noch glaubhafter.

"Nick, Kumpel. Seit wann führst du deine Mädels erst aus, bevor du sie mit ins Bett nimmst?", Luke wollte wohl auch an seinem öffentlichen Charakter festhalten.

"Tja, man. Kylie ist was Besonderes", den Rest sagte er mit weicher Stimme und grinste mich an. Und ich wusste, dass das nicht im romantischen Sinne gemeint war. Ich wusste, dass er es auf meinen neues Status, als Schwester bezogen hatte. Ich hatte ihn jetzt schon so gern. Also grinste ich zurück.

"Dann fahrt mal los, bevor die besondere Kylie noch müde wird", sagte Luke in einem schnippischen Ton. Mein Plan hatte funktioniert. Er war eifersüchtig. Doch warum war er das? Das würde bedeuten, dass ihm etwas an mir liegt.

Ich schob den Gedanken beiseite und verabschiedete mich bei Luke. Einen Lachanfall zurückhaltend, zog ich Nick hinter mir her. Ich gluckste schon leise, bevor ich mein Lachen einfach nicht mehr zurückhalten konnte.

"Was ist denn mit dir los?", fragte Nick verwundert.

"Hast du sein Gesicht gesehen, als ich gesagt habe, wir hätten ein Date?", lachte ich ihn an.

"Er sah eifersüchtig aus", grübelte Nick leise.

"Ach Quatsch", langsam wurde ich ernster.

"Hör zu, Kylie. Du bist echt wunderschön, aber du bist jetzt meine Schwester", fing er an, aber ich unterbrach ihn:

"Stiefschwester!"

"Meine Stiefschwester.. Aber vor allem möchte ich meinem besten Kumpel nicht das Mädchen streitig machen. Das ist sowas, wie unser Ehrenkodex. Er ist allgemein schon so komisch, seit seiner Party. Und ich muss zugeben, dass es nicht sehr typisch für ihn ist, die ganze Zeit hinter einem Mädchen her zu sein, die er doch schon hatte. Es ist, als wärst du für ihn anders", fuhr er fort.

"Typen, wie Luke können gar keine Gefühle entwickeln", schritt ich ein.

"Denkst du so auch von mir?", fragte er nun abwartend und sah mich eindringlich an.

"Nein", antwortete ich knapp und mit fester Stimme.

"Aber du kennst mich nicht", widersprach Nick mir.

"Luke kenne ich auch nicht", sagte ich.

"Und trotzdem urteilst du so über ihn", scheisse, was war denn jetzt in Nick gefahren?

"Nick, lass stecken. Mein Dad und Kate warten wahrscheinlich schon auf uns", ließ ich dieses Thema hinter mir.

Doch es half und auch Nick hatte wohl keine Lust mehr mit mir zu diskutieren. Er packte mich sanft am Handgelenk und zog mich mit sich, direkt zu seinem Auto. Wir stiegen ein und fuhren los.

Ich hatte keine Gefühle für Nick. Niemals. Er sollte mein Bruder werden. Ich wusste zwar nicht, was da auch mich zukam, aber ich freute mich auf die Zeit, Auch wenn ich vor einigen Stunden das erste Wort mit ihm gewechselt hatte, mochte ich ihn schon sehr. Trotz, dass er mich zuerst ignorierte, Lukes bester Freund war und Quarterback in unserer Schulmannschaft. Trotz seinem Badboystatus und seinen Frauengeschichten. Ich hatte ihn gern und ich würde ihn und Kate akzeptieren. Doch wie er Luke vor mir verteigigt hatte. Das machte mich schon stutzig. All diese Andeutungen.. Wollte er mir damit sagen, dass Luke gar kein schlechter Kerl war. Und so schwer es mir auch fiel, aber ich musste zugeben, dass er mich nicht kalt ließ. Die Sache an den Klippen war eine Situation, wo ich dachte, er sei anders. In diesem Moment wollte ich ihn küssen, ihn lieben. Doch dann gibt es auch noch andere Situationen. Als ich am Morgen nach der Party in seinem Bett aufgewacht war, oder wie er in der Schule zu mir ist. Dieses Seite gefiel mir nicht. Aber eines war mir klar! Ich musste seine nette Seite weiter kennenlernen und mir klar werden, was da wirklich zwischen uns ist.

Nach dieser stillen Autofahrt, in der ich mich ganz meinen Gedanken überlassen hatte, stiegen Nick und ich aus dem Auto und gingen zu meinem Haus. Ich schloss die Tür aus und bat ihn herein.

"Ich glaube, es bringt nichts, dir jetzt das Haus zu zeigen", meinte ich, als wir unsere Schuhe auszogen.

"Ich würde es trotzdem gerne sehen", sagte Nick lächelnd und ich lächelte zurück.

So begaben wir uns zuerst ins Wohnzimmer, um Dad und Kate wissen zu lassen, dass wir da waren.

Ich zeigte Nick das ganze Haus und wir redeten, bis Kate ihm sagte, dass sie nun nach Hause wollten.

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