Müde streckte ich meine Arme von meinem Körper und drehte mich auf die Seite. Das Kissen war komisch, nicht so wie meins zu Hause. Ich schlug die Augen schlagartig auf und sah zuerst meinen schlafenden Dad, der auf einem Stuhl hockte. Auf dem Boden saß ein ebenfalls schlafender Nick, der an die Wand gelehnt war. Beides sah nicht sehr bequem aus. Ich wandte meinen Blick von den beiden ab und schaute mich im Raum um. Ein Krankenhaus? Sofort schossen mir grausame Bilder in den Kopf. Die Panik und die Angst, als ich hier nach Ellies Tod aufgewacht war. Doch warum war ich nun hier?
Kurz schloss ich meine Augen und zog meine Stirn kraus.
Luke hatte mich betrogen, ich bin ausgerastet, dann Mason, der dazwischen gegangen ist und deshalb verprügelt wurde. OH GOTT, Mason! Ich musste wissen, was mit ihm war. Ob es ihm wohl besser ging? Ruckartig setzte ich mich im Bett auf und ließ gleich darauf einen Schmerzenslaut aus. Mein unterer Rücken war komplett verbunden und meine Schulter ebenfalls. Ich konnte sie nicht bewegen und wenn doch, dann schmerzte es höllisch.
"Kylie?", hörte ich Nicks leise Stimme.
Ich sah, wie er seine Augen aufschlug und mich dann anschaute. Er sprang verschlafen auf und ging auf mich zu.
"Oh mein Gott, Kylie. Geht's dir gut?", fragte er, als er sich auf meine Bettkante setzte.
"Ich denke schon, aber ich muss jetzt zu Mason!", erwiderte ich rasch. Mit diesen Worten versuchte ich mich auf dem Bett zu hiefen, doch Nick drückte mich zurück in die weißen Laken.
"Du darfst nicht aufstehen!", wies Nick mich an, "Ich werde einen Arzt holen. Er wird dich untersuchen, jetzt, wo du endlich aufgewacht bist."
"Warum endlich? Wie lange habe ich denn geschlafen?", fragte ich ihn neugierig.
"Zwei Tage lang. Wir haben uns alle totale Sorgen gemacht", antwortete Nick.
Zwei Tage lang?
"Ich muss Mason sehen!", bettelte ich nochmal.
"Es geht ihm soweit gut. Er war vorhin schon mal hier", meinte er.
"Hier? Gott sei dank! Nick bitte, ich muss ihn sehen. Es war alles meine Schuld!", flehte ich ihn an.
"Nichts war deine Schuld. Das war ganz allein Luke", erwiderte Nick.
Beim Gedanken an Luke zog sich mein Magen zusammen. Ich verspürte nichts weiter als puren Hass. An Liebe war nicht mehr zu denken.
Nick stand vom Bett auf und lief dann auf den Flur, um einen Arzt zu holen. Kurze Zeit später wurde dann auch schon die Tür geöffnet und ein Mann im weißen Kittel kam herein, gefolgt von Nick.
"Miss Evans, guten Tag. Schön, dass sie aufgewacht sind. Wie geht es ihnen?", fragte der Arzt mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
"Miss Evans? Kylie?", der Kopf meines Dads schnellte hoch und er sprang vom Stuhl auf. Er sah sehr erleichtert aus, während er auf mich zukam. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Es war so schön ihn zu sehen.
"Dad", sagte ich lediglich als er mich vorsichtig in seine Arme schloss. Er wollte mich offensichtlich gar nicht mehr loslassen.
"Ich hatte solch eine Angst", nuschelte er in meine Haare.
"Alles gut, Dad", beruhigte ich ihn leise. Er ließ mich zögernd los.
"Ich möchte zu Mason Micheals, bitte. Sofort", wandte ich mich nun an den Arzt.
"Es tut mir Leid, Miss Evans, aber ich muss sie zuerst untersuchen. Sie haben eine starke Schulterprellung und wir mussten ihre Haut am Rücken nähen. Es waren sehr viele Glasscherben unter der Haut", antwortete der Arzt. Ich stöhnte genervt.
Aber das alles half nichts, also ließ ich mich brav untersuchen. Schließlich durfte ich zu Mason. Dad hob mich, auf Anweisung des Arztes, in einen Rollstuhl, obwohl ich nun wirklich nicht schwer verletzt war. Doch alles war mir recht, solange ich endlich Mason sehen konnte. Während mein Dad Kate anrief, schob Nick mich durch die langen Flure des Krankenhauses, bis zu Masons Zimmer. Ich war nervös, aber freute mich trotzdem sehr, ihn zu sehen. Nick öffnete leise die Tür zum Zimmer und schob mich dann hinein. Mason lag in seinem Bett und schlief friedlich. Sein rechtes Auge war blau und geschwollen, während seine Brust komplett verbunden sein musste, was ich nur vermuten konnte, da die Decke nicht bis zum Hals hochgezogen war. Er lag wohl oberkörperfrei im Bett. Wahrscheinlich war es zu warm mit dem Verband. Nick rollte mich direkt neben das Bett und ließ dann die Griffe los.
"Ich geh dann mal zurück zu Daniel und lass euch alleine", meinte er und verließ das Zimmer.
Es war so still. Das einzige, was ich hörte, waren Masons regelmäßigen Atemzüge, was mich sehr beruhigte. Ich hatte solch eine Angst gehabt, als Luke auf ihn eingeprügelt hatte, dass ich alles sonst vergessen hatte. Einige Tränen liefen meine Wange herunter. Mason erinnerte mich sehr an Luke, doch war es nur das Äußere. Im Inneren war Mason um so vieles besser als sein kleiner Bruder. Ich hatte viel mit Luke durchgemacht und nie an ihm gezweifelt. Doch nun kam so viel Schlag auf Schlag. Es war einfach zu viel für mich. Ich war nicht so stark.
Ich hob langsam meine Hand an Masons Wange und strich leicht darüber. Sie war rau und kratzig, wegen der kommenden Bartstoppel, doch das störte mich nicht. Er musste meine Berührung wohl gespürt haben, denn seine Augen öffneten sich. Ich stieß einen erleichterten Laut aus, unterstrichen von einem neuen Schwall Tränen und einem Lächeln. Er sah mich an, was seine Augen zum Glitzern brachte. Sie strahlten förmlich.
"Kylie", sagte er schwach und versuchte zu lächeln. Ich lächelte zurück und wischte mir mit meiner anderen Hand die Tränen weg.
"Hey, nicht weinen ", meinte er und ergriff meine Hände.
Das brachte mich jedoch mehr zum weinen. Ich war so glücklich, dass es ihm soweit gut ging.
"He", sagte er erneut, rückte, so gut es eben ging, zur Seite und zog mich neben sich ins Bett. Ich kuschelte mich an ihm und ließ meinen Tränen freien Lauf, während er mir beruhigend über die Haare strich.
So blieben wir einige Zeit liegen, bis er die Stille unterbrach: "Ich hatte solch eine Angst um dich, als du nicht aufgewacht bist", flüsterte er.
"Ich hatte schreckliche Angst um dich!", erwiderte ich und merkte, dass er lächelte.
"Dein Trick war echt gut", meinte er nach einiger Zeit und grinste.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm: "Mir ist nichts anderes eingefallen, als einfach umzufallen."
"Hat funktioniert", antwortete er.
"Hast du was von Luke gehört?", fragte er mich dann wieder.
Ich versteifte mich und sagte: "Bitte, lass uns nicht von ihm sprechen. Jetzt gibt es gerade nur uns."
"Liebst du mich wirklich?", fragte Mason plötzlich.
Ich sah zu ihm auf und erwiderte wissend: "Ja."
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The End
Nein, nein. War ein Spaß!
Es ist noch nicht ganz das Ende. Der Epilog kommt noch und dann ist aber wirklich Schluss. TADA.
Ich hoffe, dass euch meine Story gut gefallen hat und ihr sie weiterempfehlen könnt. Ich würde mich über ein kleines mini Feedback wirklich sehr freuen!
Liebe Grüße, birded♥
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One Wave
Teen FictionKylie Evans' Leben ist toll. Oder es war toll. Nachdem sie eigentlich alles richtig gemacht hat, will das Schicksal es ihr trotzdem nicht gönnen, ein unbeschwertes Leben zu führen. Verluste und neue Bekanntschaften machen dem schüchternen Mädchen da...