Training

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Louis POV

Es fühlte sich einfach noch immer komisch an, in Wolfsgestalt zu sein. Zudem kamen immer wieder irgendwelche Instinkte hoch, die ich nicht in der Lage war, zu unterdrücken.

Als Harry mich vorsichtig von Nialls Hosenbein weggehoben hatte, schämte ich mich erst für einen Moment, dass ich sowas Bescheuertes, wie daran zerren, gemacht hatte. Aber als mir dann die Frechheit bewusst wurde, dass er mich einfach so hochnahm, kam mein Kampfgeist zurück.

Nun stand ich hier vor dem Parcour, sah Zayn zu, der als Wolf gerade schon ziemlich geschickt über den Baumstamm hüpfte und mich dann von der anderen Seite mit herausforderndem Gesichtsausdruck ansah. Dazu bellte er, was sich verdammt merkwüdig anhörte.

„Na los, versuch es auch.", ich spürte, wie Harrys Hand mich von hinten anschubste und sofort drehte ich mich zu ihm um und knurrte seine Hand an, die mich schob.

„Lass das.", ermahnte er mich ein weiteres Mal und ich stellte nur meine Rute aufrecht, sah ihn über die Schulter möglichst böse an, bevor ich dann etwas ungelenk zum Baumstamm trabte.

Darüber springen? Drauf und dann runter? Alle Optionen gingen mir durch den Kopf. Zayn hatte es geschafft, direkt darüber zu hüpfen und so viel größer war er ja nun auch nicht als ich. Also atmete ich einmal tief durch, merkte, wie ich die Ohren ein wenig anlegte und versuchte ,meine Pfoten zu koordinieren, als ich lossprang.

Es lief eigentlich ganz gut, doch wieder hatte ich die Hinterpfoten vergessen, blieb daran hängen und kugelte auf der anderen Seite über den Rasen.

Liam, der mir am nächsten war lachte, stellte mich wieder auf die Füße und strich mir einmal über den Rücken.

„Fürs erste Mal doch schon gut. Du musst nur die Pfoten anziehen, am Ende.", sagte er und ich merkte, wie ich wütend wurde. Natürlich musste ich die Pfoten anziehen, so viel war mir auch klar. Ich war hier mit Abstand der gebildetste Wolf von allen und ich musste mir sowas sagen lassen? Warum machte der Körper das eigentlich nicht automatisch? Über das Laufen als Mensch musste ich doch auch nicht nachdenken.

Hoch erhobenen Hauptes drehte ich mich von ihm weg, trabte erneut auf den Baumstamm zu. Niall kicherte, als ich diesmal etwas Anlauf nahm, dann lossprang und tatsächlich mit einem Zwischenaufsetzer auf dem Stamm auf der anderen Seite auf allen vieren landete.

„Das sah doch ganz elegant aus. Fast gewollt.", seine blauen Augen blitzten, bevor er auf den Reifen deutete.

Sofort schüttelte ich den Kopf. Ich war doch kein Zirkustier. Zayn jedoch machte sich einen Spaß daraus. Erst krabbelte er förmlich durch den Reifen, danach versuchte er unter dem Gelächter der anderen hindurch zu springen. Leider genauso erfolgreich, wie ich bei meinem ersten Bauchstammversuch.

„Na komm Louis.". Harry war zu mir gekommen, stellte sich neben den Reifen. „Du musst nicht durchspringen, aber ich möchte gern, dass du dich auf die Hinterbeine stellst, dich dann mit den Vorderpfoten hochziehst und so auf die andere Seite gelangst. Das hilft dir sehr mit der Koordination.", er strich mir einmal sanft über den Nacken und mein blöder Instinkt ließ meinen Kopf automatisch gegen seine Hand drücken.

Ich hielt noch einen Moment inne, ehe ich seiner Aufforderung nachkam. Seine Argumentation war schlüssig gewesen, es würde mir wirklich helfen, meine Beine sortieren zu lernen. Dennoch mochte ich die Tatsache nicht, dass ich erneut tat, was er von mir verlangte.

Besser als gedacht krabbelte ich hindurch und erntete Applaus. Zayn, der auf der anderen Seite gewartet hatte, sprang auf mich zu, leckte mir an der Lefze und ich wunderte mich massiv, dass er keine Ermahnung von Harry bekam. Ich glaube ich musste wirklich noch viel über die Gepflogenheiten, die Do's und Dont's bei uns Lykantrophen lernen.

Submission is the way to love -Larry Stylinson - (Alpha/Omega)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt