Vorschlag

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Harry POV

Akai war auf meinen Schoß geklettert und sah den alten Alpha noch immer mit zusammengekniffenen Augen an. Sein ganzer Körper war angespannt und anstatt, dass die Reaktion, das Lachen von Wei die Situation entspannt hätte, war mein Kleiner nur noch wütender geworden.

„Also, wie ich jetzt gesehen habe, kennt Akai keine Grenzen, er kennt keine Regeln und er hält sich nicht an Hierarchien. Er redet wie ihm der Schnabel gewachsen ist und hat absolut keinen Respekt.", bei den Worten sah er immer zwischen ihm und mir hin und her und ich schlang meine Arme um den Bauch meines Sohnes, um ein mögliches Aufspringen zu verhindern.

„Ich bin ein Alpha und mache meine Daddys stolz.", knurrte Akai. „Ich bin weiter als alle in meinem Alter. Ich weiß vieles noch nicht, muss noch lernen, aber mein Wolf hier drin, der weiß was richtig ist. Und es ist nicht richtig, wie du mit mir redest.", er deutete auf seine Brust und ich atmete tief durch.

„Ahha. Du lässt dich also nur von deinen Gefühlen leiten. Handelst nur so, wie es dein Wolf dir befielt?", die dunklen Augen des Alten vergenten sich noch mehr, auch wenn sie schon durch ihre natürlich Form zu Schlitzen geformt waren.

„Ich bin ich.", trotzte Akai jetzt, wusste argumentativ nichts zu sagen. Woher auch, er war ein kleines Kind, dass sicher nicht mit einem erfahrenen Alpha diskutieren konnte.

„Ich denke wir Erwachsenen sollten einen Moment allein reden.", Wei klatschte einmal und ein junger Mann erschien.

„Nimm bitte den Welpen mit nach draußen. Lass ihn nicht weg und auch keinen von unseren Welpen zu ihm. Ich will nicht, dass er sie verdirbt.", ich merkte, wie bei den letzten Worten mein Blut wieder zu kochen begann, verkrampfte meine Hände, ballte sie zu Fäusten, um mich nicht aufzuregen.

„Natürlich, Alpha Wei.", der junge Mann, ein Delta, verbeugte sich vor ihm, bevor er Akai anlächelte.

„Liam, du gehst mit.", ich sah meinen Beta an, der nickte.

„Ich denke nicht, dass das nötig sein wird.", grätschte Wei dazwischen, doch ich schüttelte den Kopf.

„Er wird von meinem Beta begleitet, oder er bleibt bei mir.", stellte ich klar und der alte Alpha grummelte, nickte dann aber.

„Gut. Dann soll er mitgehen.", Akai ließ sich, zwar unter Protest, von Liam von meinem Schoß heben und folgte dann dem recht dürren Delta nach draußen.

XXX

„Gut Harry, James. Dann sind wir jetzt unter uns.", Wei sah mich an und einerseits war ich froh, dass wir nun Vis-a-Vis direkt miteinander sprechen konnten. Ich wollte nicht, dass mein Sohn unter Umständen sah, wie ich die Fassung verlor und so war es besser, dass er mit Liam draußen vor der Tür wartete.

„Ich denke ich habe das Problem gesehen und bin tatsächlich, wie ich es eben schon sagte beeindruckt, über die Vehemenz, über das Selbstbewusstsein und die Klarheit, die der Junge schon jetzt besitzt.", ich runzelte die Stirn, denn die Stimmlage, die Art wie der chinesische Alpha jetzt sprach, unterschied sich deutlich von dem, was ich bisher bei ihm kennengelernt hatte.

Unsicher sah ich zu James, der mir nur lächelnd zunickte.

„Wir hatten in unserer Vergangenheit in unserem Rudel einen ähnlichen Alpha. Laut Aufzeichnungen entwickelte er sich ebenso schnell, wuchs in einem Jahr soviel, wie sonst ein Welpe in 7 Jahren. Dazu entwickelte sich das Bewusstsein und das Denken in einem ähnlichen Korridor.", er sah auf das Buch, das vor ihm aufgeschlagen lag.

„Die Gefahr bei einem solch starken Nachwuchs ist, dass sie, wenn sie in falsche Hände geraten, möglicherweise die falschen Ideale vermittelt bekommen, zur Gefahr werden. Sie sind stärker als alle anderen und wissen um ihre Macht. Sie haben die Möglichkeit alles zu zerstören, oder ihre Kräfte gewinnbringend einzusetzten.", ich kratzte mich am Kopf. Er brauchte ähnliche Worte, wie es die Mondgöttin in meinem Traum gemacht hatte. War das Zufall?

Submission is the way to love -Larry Stylinson - (Alpha/Omega)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt