Kampf

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Harry POV

Panisch sah ich auf Louis, der noch immer nicht ansprechbar war, Schweißperlen auf der Stirn hatte.

„Sein Puls rast und er scheint fiebrig zu sein.", Lukas war sofort gekommen, hatte sich schnell einen Überblick verschafft. „Bring ihn in meine Praxis und du Niall, bereite alles für die nötigen Untersuchungen vor. Schnell."

Mit schnellen Schritten trug ich meinen Gefährten in die Praxis unseres Rudelarztes, legte ihn auf die Untersuchungsliege. Während Niall bereits mehrere Geräte heranrollte, desinfizierte sich Lukas die Hände und sah mich direkt an.

„Hat er etwas gesagt, ob es ihm nicht gut ging in letzter Zeit?", ich seufzte, nickte.

„Ja, wir haben erst heute darüber gesprochen. Er hatte nicht viel Hunger, hatte viel Streß, es ging ihm nicht gut. Ich glaube auch, dass er Bauchweh hatte."

Der Arzt nickte, schob mich jetzt zur Seite, sah auf die EKG Ableitung, die Niall bereits angeschlossen hatte.

„Das Herz schlägt zu schnell, aber im Takt. Die Sauerstoffsättigung ist gut. Ich messe mal Fieber. Er kommt mir verdammt heiß vor.", er nahm das elektronische Thermometer und nach weniger als zwei Sekunden fiepte es bereits.

„39,8.", sagte er und ein besorgter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.

„Niall, mach eine Infusion fertig. Flüssigkeit mit 1000 mg Paracetamol.", wies er an, bevor er Louis in die Augen leuchtete und dann seinen Bauch abtastete.

Obwohl er nicht wirklich bei Bewusstsein war, fiepte er auf, als Lukas auf den Oberbauch drückte.

„Abwehrspannung.", murmelte dieser, fuhr mit seinen Händen ein paar Mal über mehrere Stellen, ehe er das Ultraschallgerät näher zog und dieses anschaltete.

„Legst du den Zugang?", Niall sah seinen Gefährten unsicher an und dieser nickte, schob das Gerät noch einmal ein Stück zur Seite und nahm die von ihm bereit gelegten Utensilien entgegen. Der Zugang war schnell gelegt und als Niall die Infusion anhing, lächelte Lukas das erste Mal kurz.

„Gut. Also dann schauen wir mal, ob wir was sehen können.", er gelte den Schallkopf ein und begann dann über die Bauchdecke zu fahren.

Ich blickte mit klopfendem Herzen auf das schwarzweiße Bild, was für mich wie eine Bildstörung aussah. Nie würde ich da irgendwas darauf erkennen können.

Immer wieder blickte ich in Lukas Gesicht, der konzentriert weitermachte, ein paar Mal aufseufzte, kurz die Augen schloss und dann erneut das Bild betrachtete.

„Gut.", sagte er nach ein paar Minuten, die mich fast den Verstand gekostet hatten.

„Ich weiß was er hat.", er sah mich ernst an, fuhr sich durch die Haare.

„Es sitzt ein Gallenstein im Gallengang fest. Dadurch hat sich seine Bauchspeicheldrüse entzündet. Das ist eine verdammt ernste Situation", er schob Louis Pulli wieder nach unten, stellte an der Infusion herum.

„Und und was bedeutet das?", fragte ich, als er nicht weiter redete, sondern selbst in Gedanken schien.

Er ruckte mit dem Kopf hoch. „Der Gallenstein muss sofort entfernt werden, damit die Flüssigkeit abfließen kann, die Bauchspeicheldrüse entlastet wird. Dazu darf er nur über die Vene ernährt werden und muss intensiv betreut werden. Er braucht starke Schmerzmittel, denn das was er hat...", er schüttelte den Kopf. „Ist die Hölle. Das er überhaupt so lange durchgehalten hat bei dem Zustand."

Mir wurde heiß und kalt und ich musste mich an die Liege klammern, weil mir die Aussage fast die Beine wegriss. Er hatte gelitten, die ganze Zeit und ich hatte es nicht mitbekommen.

Submission is the way to love -Larry Stylinson - (Alpha/Omega)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt