Vorbei

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Louis POV

Die Tage nach der Auseinandersetzung mit Harry, der Klärung der Rangordnung waren geprägt davon, Akai wieder auf die Füße zu stellen und ich hatte eigentlich gar keine Zeit, über mich und die vergangene Situation nachzudenken.

James und Anne hatten das Rudel wieder Richtung England verlassen müssen und ich dealte Stunde um Stunde mit einem kleinen Wolf, der keine Lust mehr hatte sich zu erholen, sondern wieder toben und Blödsinn machen wollte.

„Akai, bitte.", grummelte ich, als er zum gefühlt einhundertsten Mal an diesem Tag an meiner Hose zupfte und darum bat, doch im Garten toben gehen zu dürfen.

„Aber ich bin gesund.", sagte er, seine Kinderaugen sahen zu mir hoch und in ihnen standen jetzt Tränen.

Ich wusste nicht, ob er das bewusst nutzte, um mich herum zu kriegen, aber wenn ich seine wässrigen blauen Augen sah, seine Unterlippe, die er ein wenig vorgeschoben hatte, die bereits leicht bebte, konnte ich einfach nicht mehr streng sein.

„Also gut. Gut. Du darfst in den Garten und dort mit Lego spielen. Kein rumtoben, kein Klettern und du wirst das Grundstück nicht verlassen. Haben wir uns da verstanden?"

Sofort nickte Akai brav, als könne er kein Wässerchen trüben, trabte zu seiner Spielecke.

„Ich bringe dir die Kiste raus.", ich schüttelte den Kopf, als ich sah, wie er versuchte die große mit Lego gefüllte Kiste hochzuheben.

„Danke, Daddy.", er lächelte mich an und das war mein Todesurteil. Dieses süße Lächeln seines eigenen Sohnes, dieses Lächeln, was Harrys so ähnlich war. Die Grübchen, die sich zeigten.

„Gern geschehen.", gab ich nur zurück, seufzte, als ich die Sachen im Gras abstellte.

„Und bitte denk dran. Ich habe dich im Auge von drinnen.", warnte ich ihn noch, doch da war er schon an mir vorbei gehuscht und saß mit einem glücklichen Grinsen im grünen Gras und begann zu bauen.

XXX

„Wieso ist der Kleine draußen?", Harry kam in die Küche, sah durch das Fenster und zog die Augenbrauen hoch. „Es war doch klar vereinbart, dass er nicht allein raus darf."

Ich nickte, zuckte dann mit den Schultern. „Ich konnte nicht widerstehen. Und er spielt nur mit Lego. Das macht er hier drin auch und das ist nicht anstrengend.", argumentierte ich und merkte, dass es meinem Gefährten nicht passte, dass ich mal wieder über seine Anweisung hinweg gehandelt hatte.

Aber bitte. Ich würde nicht jedes Mal zu ihm rennen, wenn ich Dinge, die er mal irgendwie festgesetzt hatte, ändern wollte.

„Du weißt, dass ich das nicht gut heiße?", seine grünen Augen sahen mich an und ich kämpfte mit mir, wusste, dass ich jetzt den Blick senken sollte, doch nur mit äußerster Anstrengung gelang es mir, das dann auch endlich zu tun.

„Ich gehe nach ihm sehen.", seine Stimme zeigte mir deutlich, das er sauer war, doch das war ich auch.

Wer war es denn, der den lieben langen Tag hinter Akai hinterher rannte, darauf achtete, dass er sich nicht übernahm und Kämpfe mit ihm ausfocht. Das war ich, nicht er. Denn Harry hatte ja wichtige Rudelangelegenheiten zu klären und saß von Morgens bis Abends in seinem Büro.

Hatte ich mich nach dem Streit noch einlullen lassen, von seinen Liebesbekundungen, die er mir ins Ohr gesäuselt hatte, merkte ich, dass meine rebellische Seite wieder mehr und mehr zum Tragen kam und ich keine Lust mehr hatte, wie seine Marionette zu gehorchen.

Aus diesem Grund nahm ich Zettel und Stift, schrieb eine Notiz, dass ich bei Niall und Lukas sein würde und er sich bitte für den Rest des Tages um Akai kümmern sollte, mit zusätzlicher Fußnote, dass er sich das für morgen auch schon einmal auf den Plan schreiben konnte, da ich vor hatte, am nächsten Tag wieder meinen Unterricht aufzunehmen, den ich schon viel zu lange hatte schleifen lassen.

Submission is the way to love -Larry Stylinson - (Alpha/Omega)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt