Stadt

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Louis POV

„Dieser, dieser...", begann ich mich zu echauffieren und kochte innerlich vor Wut. Nur um Harry vor diesem Arsch von Alpha nicht bloßzustellen, hatte ich meinen Mund gehalten, aber eigentlich war ich kurz davor, komplett auszurasten. Wenn ich auf meine Handflächen sah, konnte man noch die Eindrücke meiner Nägel sehen, die ich mir in meiner Wut hineingedrückt hatte.

„Wir sind gleich hier weg. Versuch ruhig zu bleiben.", Zayn legte seinen Arm um mich, flüsterte mir die Worte ins Ohr, die mich ein wenig besänftigen sollten und ich tat es tatsächlich, atmete tief durch, schloss die Augen und nickte. Ich musste jetzt ein guter Omega sein, für meinen Alpha und das konnte ich nur, wenn ich mich am Riemen riss und den Mund hielt.

„Folgt mir.", ein bisher uns unbekannter hochgewachsener Beta kam zu uns rüber, nickte uns zu. „Ich werde euch in die nächste Stadt bringen, wie es mein Alpha befohlen hat."

Befohlen? Dieses Wort! Wo waren wir hier? In einer Diktatur? Na ja was sollte ich erwarten? China als großes Land war ja kommunistisch und von echter Demokratie, so wie die USA sie beispielsweise kannte, hatten die hier überhaupt keine Ahnung.

Harry sah mich an, griff nach meiner Hand. Sein Gesicht drückte mir gegenüber Dankbarkeit aus. Dankbarkeit darüber, dass ich mich kontrolliert hatte, dass ich ihm nicht knurrend zur Seite gesprungen war und Wei zwei Köpfe kürzer gemacht hatte. Liam hatte derweil Akai auf dem Arm und so folgten wir dem Beta zu der Klapperkiste, die sie Bus nannten.

Unsere Koffer trugen Lukas und Niall von der Hütte schnell herüber, während ich mich mit dem Kleinen schon einmal ganz hinten hinein setzte. Bloss weg von dem Alpha und bloss weg aus der Gefahrenzone, dass mir doch noch etwas herausrutschten könnte.

„Warum fahren wir wieder?", Akai sah mich fragend und fast ein wenig traurig an, den Kopf hatte er schief gelegt. "Ich wollte doch mit den anderen Welpen spielen."

Er hatte zwar den Konflikt mitbekommen, hatte sich instinktiv mit seinem Vater verwandelt und sogar leise den anderen Alpha angeknurrt. Was aber genau das alles bedeutete und warum der Disput entstanden war, konnte er noch nicht verstehen.

„Sie haben nicht genug Betten in diesem Dorf und da dein Dad möchte, dass jeder von uns ein eigenes Bett hat, schlafen wir jetzt in einem Hotel außerhalb des Rudels.", fiel mir eine Ausrede ein, die ja nicht mal wirklich gelogen war.

„Achso. Hmh. Das ist ja blöd. Warum haben die denn nicht vorher die Betten gezählt? Die können doch alle schon zählen. Der Alpha ist doch uralt mit den ganzen vielen Falten.", die kindliche Naivität war herrlich und er brachte mich mit seinen Worten zum Grinsen.

„Tja, nur weil man ein gewisses Alter hat, ist man nicht zwangsläufig schlauer, musst du wissen. Es wird sicher noch Gelegenheit geben, mit den Welpen hier zu spielen."

Die Fahrt dauerte eine gute Viertelstunde, ehe wir in einer Kleinstadt ankamen. Alles hier war genauso wuselig, wie schon in Shanghai direkt, auch wenn natürlich in kleinerem Maßstab.

Überall sah man Leuchtreklamen mit chinesischen Schriftzeichen an den Häusern und bunte Girlanden waren über die Straßen von Haus zu Haus gespannt.

„Ich kümmere mich um die Zimmer.", an einem kleinen Hotel, ich vermutete zumindest, dass es eines sein musste, hielten wir an und der Fahrer lief hinein und kam kurze Zeit später mit mehreren Schlüsseln wieder.

„Hier. Alpha Wei lässt ihnen eine Nachricht zukommen, Alpha Harry, für einen Gesprächstermin. Ich werde sie dann zu entsprechender Zeit abholen.", er verbeugte sich, bevor er uns noch beim Ausladen half und kurz darauf verschwand.

„Er ist weg!", Niall sah zu mir, schüttelte den Kopf. „So einen unmöglichen Alpha habe ich ja noch nie erlebt, da verliere ich ja sogar mein positives Denken."

Submission is the way to love -Larry Stylinson - (Alpha/Omega)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt