Chance

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Louis POV

Zayn lag neben mir im Bett und ich hatte mich an ihn gekuschelt. Es war gut, dass er hier war, denn so fühlte ich mich zumindest ein wenig beschützt.

Er hatte die Augen geschlossen, atmete ruhig und gleichmäßig, schlief also friedlich, während ich gegen die Decke starrte und die furchtbaren Bilder, die mir meine Erinnerung immer wieder vorführte, nicht verdrängen konnte.

Es war nicht mal der Angriff gewesen, nicht die dadurch ausgelösten Schmerzen, sondern die zerfetzten Wolfskörper, die durch meinen Gefährten so zugerichtet worden waren.

„Kannst du nicht schlafen?", ich zuckte zusammen, als plötzlich Luke in der Tür stand. Er war ein blonder Mann Ende zwanzig, der mich besorgt aus hellen Augen ansah.

„Nein.", gab ich leise zurück und seufzte.

„Ich kann dir gern noch ein Mittel spritzen.", schlug er vor, trat näher, doch ich schüttelte den Kopf.

„Damit verdränge ich es doch nur und schiebe die Konfrontation mit der Realität nach hinten. Nein, ich muss versuchen, die Bilder zu vergessen, bewusst.", ich hob meinen Arm und spürte sofort einen Schmerz, der von den Wunden durch den Körper schoss.

„Es ist lobenswert, dass du dich auseinandersetzten willst, aber doch nicht mitten in der Nacht. Und für die Konfrontation brauchst du Kraft. Ich als dein behandelnder Arzt würde dir dringend zum Schlafen raten.", er sah mich direkt an und ich schluckte.

Er war ein Beta wie Liam und ich merkte, dass er diese Karte zwar mir gegenüber nicht ausspielen wollte, denn er könnte mir laut Hierarchie auch einfach den Befehl dazu erteilen. Stattdessen versuchte er mich, sanft von seiner Meinung zu überzeugen.

„Luna, es ist ein Mittel, das dir nur hilft, innerlich zur Ruhe zu kommen. Es schaltet dich nicht aus. Und morgen wenn die Sonne aufgeht, wirst du auch wieder komplett wach sein und nichts mehr von dem Medikament spüren. Was meinst du?", er legte den Kopf schief, bevor ich langsam nickte.

„Na gut.", gab ich zurück und er lächelte sofort, ging auf den Schrank zu, in dem wohl die Medikamente lagen, zog eine Spritze auf und kam auf mich zu.

„Dann schlaf jetzt schön, Louis. In zwei bis drei Tagen wird der Großteil verheilt sein und du dich wieder besser fühlen. Was das Trauma angeht, da müssen wir sehen. Auch wie du mit dem Alpha umgehen kannst..."

Ich seufzte, sah auf den Zugang in der Hand, in die er nun die Flüssigkeit spritzte.

„Aber darüber machen wir uns morgen Gedanken. Schließ jetzt die Augen und lass dich in den Schlaf fallen.", ich tat, was Luke sagte und kurze Zeit später umfing mich die Dunkelheit und ich glitt in einen traumlosen Schlaf.

XXX

Am nächsten Morgen weckte mich das Sonnenlicht, das mir direkt ins Gesicht schien. Ich gähnte, öffnete langsam die Augen und sah Zayn, der am Bettende saß und zu mir sah.

„Na, ausgeschlafen? Wie gehts dir?", fragte er direkt und ich brauchte erstmal einen Moment, um in meinen Körper hinein zu fühlen und zu spüren, dass er sich schon wesentlich besser, als am gestrigen Tag anfühlte.

„Es ist ganz in Ordnung, denke ich.", ich rieb mir über die Augen, versuchte, mich langsam aufzurichten. Noch immer hing ein Infusionsschlauch an meiner Hand und ich seufzte.

„Luke kommt gleich. Er macht uns Frühstück.", mein bester Freund lächelte schief und versuchte, seine Kleidung zu richten, die durch die Nacht hier im Bett etwas knittrig geworden war.

„Das ist gut.", murmelte ich zurück und sah zur Tür, durch die just in dem Moment der Arzt mit einem Tablett in der Hand trat.

„Wie ich hörte, ist Brötchen mit Marmelade in Ordnung für euch.", er lächelte und sah mich direkt an, als würde er checken wollen, wie es mir wohl ging.

Submission is the way to love -Larry Stylinson - (Alpha/Omega)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt