Erwachen

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Harry POV

Es war jetzt der dritte Tag, nachdem wir ins Dorf zurückgekehrt waren. Louis lag in meinem Schlafzimmer und einer vor uns aus dem Haus, hielt immer an seinem Bett wache.

Lukas kam dreimal am Tag, um nach ihm zu sehen, doch nach wie vor war sein Zustand unverändert. Er reagierte zwar auf Schmerz, seine Reflexe waren ebenfalls voll da, aber scheinbar war seine Seele so weit in sich selbst zurückgezogen, dass er nicht an die Oberfläche zu kommen vermochte.

Es war Abend geworden, ich hatte alle Dinge erledigt, die ich hatte erledigen müssen und sah jetzt auf das weiße Zeug, was in Louis Adern floss.

Lukas hatte mir erzählt, dass es künstliche Ernährung ist, die mein Gefährte da über den Tropf bekam, weil er nichts zu sich nehmen konnte. Die Ärzte im Krankenhaus hatten auch eine Magensonde in Erwägung gezogen, aber die hatte er vorerst abgelehnt. Noch war es vertretbar, ihn so zu versorgen und wir wollten ihm noch zwei Tage geben, bevor diese, doch sehr unangenehme und invasive Maßnahme stattfinden würde.

„Zayn war der Meinung, er hätte ihn vorhin blinzeln sehen.", Lukas drehte eine weitere kleine Flasche an Injektionslösung auf, die er mit einer Spritze aufzog.

„Ernsthaft? Warum hat er mir nicht Bescheid gesagt?", mein Herz begann zu rasen, mein Blick war fest auf Louis gerichtet, der jedoch nicht ein MÜ mit den Wimpern zuckte.

„Genau deswegen.", der Arzt schmunzelte, spritze das Medikament in den schon vorhandenen Beutel und wandte sich dann wieder Lou zu, maß Blutdruck und den Puls.

„Nach wie vor, alles super. Vielleicht ist es ja jetzt bald so weit. Du weißt, dass der innere Wolf viel Macht hat, über den menschlichen Körper. Wenn er so gefoltert wurde, so gedemütigt und verletzt, stellt er sich vermutlich gegen das Aufwachen. Er will das nicht erneut erleben. Aber zum Glück ist es oftmals so, dass wenn er merkt, dass keine Gefahr mehr droht, irgendwann der Schutzmechanismus zurückgefahren wird.", die Erklärung leuchtete mir ein und ich setzte mich wieder aufs Bett.

„Mach einfach weiter wie bisher. Zeig ihm, dass du da bist. Berühre ihn sanft, dräng dich nicht auf. Vielleicht verwandelst du dich auch über Nacht, sodass er dein Fell fühlen kann. Möglicherweise fühlt er sich mit dir als Tier sicherer.", er überprüfte noch einmal alle Anschlüsse, bevor er die Tasche zuklappte und Richtung Tür ging.

„Wie immer gilt, wenn etwas ist, ruf mich. Ansonsten schlaft gut, ihr beiden."

XXX

Ich hatte Louis noch lange angesehen, ehe ich der Empfehlung unseres Arztes gefolgt war. So lag ich nun in Wolfsform an Louis gekuschelt, hatte meinen Kopf auf seine Hüfte gelegt, sodass ich ihn weiterhin beobachten konnte und jede Regung tatsächlich mitbekommen würde, sollte er sie tun.

Es war schon tiefe Nacht, ich kämpfte gegen die Müdigkeit, als ich plötzlich etwas an meiner Seite spürte.

Sofort hob ich meinen Kopf, sah wie seine Hand sich ganz langsam bewegte, fast wie automatisch mein Fell berührte.

Glückshormone überfluteten meinen Geist und ich war sofort hellwach. Aufmerksam sah ich zu, wie die Hand tiefer ins Fell hinein glitt, und ich hörte mich als Wolf leise glücklich aufheulen, weil endlich etwas passierte. Louis kam zurück, sein Wolf kam zurück.

„Hörst du mich, Lou?", fragte ich leise über den Link, um ihn nicht zu erschrecken, doch nach wie vor blieb die Verbindung still.

Bitte, wenn du mich hörst, gib mir ein kleines Zeichen. Du hast deine Hand in mein Fell gelegt. Ich, ich vermisse dich so sehr.", machte ich weiter, leckte jetzt einmal ganz leicht über die Hand, die mich noch immer berührte.

Submission is the way to love -Larry Stylinson - (Alpha/Omega)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt