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36 - Supermond

Eine Nachricht von Scott verwirrte mich total, es war ein einfaches >Bibliothek< mehr stand dort nicht. Was Bibliothek? Ist er in der Bibliothek? Soll ich in die Bibliothek? Wieso schreibt er das gerade mir? Was ist sein Hintergedanke? Hat er überhaupt Hintergedanken? Was ist der Sinn?

Am Himmel waren dunkle Wolken und es war windig als ich an der Bibliothek ankam. „Scott?" rief ich durch die Bibliothek. Weit und Breit war keiner zu sehen. Auf dem Boden lag Eberesche. Was macht die denn hier? Wenn Scott hier drin ist wird sie ihn fest halten und wenn er hier rein will wird sie ihn draußen halten also egal was der Fall ist Scott wird durch die Barriere behindert. Eine kurze Handbewegung und die Barriere ist aufgelöst.

In einem der Regale fand ich dann Scotts Handy, und Lydias. Was macht Lydias Handy hier? Ist sie auch da? Wo sind sie denn? Schwere Schritte, ein lautes Atmen und leises knurren war zu hören. Instinktiv versteckte ich mich hinter einem der Regale. Liam lief mit Krallen, spitzen Zähnen und leuchtenden Augen geradewegs auf einen Raum zu. Der Supermond beeinflusst ihn wohl wirklich negativ.

Sollte ich meinen Bruder davon abhalten Dummheiten zu machen? Wahrscheinlich schon. Habe ich trotzdem ein bisschen Angst? Ja. Wird meine Angst mindestens einen der beiden Jungen in Gefahr bringen? Wahrscheinlich auch Ja. Na gut... das klingt wohl nach los auf eigene Gefahr.

Das ich Liams Werwolf brüllen hörte sorgte dafür das meine Schritte sich wie automatisch schneller wurden. Seine Impulsivität wird durch den Supermond aufs maximal gesteigert. Noch bevor ich wirklich irgendwo hingehen konnte fielen die beiden Jungs durch eines der Dach Fenster wieder in die Bibliothek.

Schützend hielt ich die Arme vor mich. Laut und unsanft kamen sie auf dem Boden auf. Das muss extrem weh getan haben auch Werwölfen. Meinem Bruder schien es im Gegensatz zu Scott nichts auszumachen denn er warf ihn gleich weiter rum. Die Aggressionen und die Gewalt sind nichts Neues bei Liam aber in so einem Ausmaß und gegen seinen eigenen Freund ist neu.

„Liam!" rief ich nach meinem Bruder während ich auf ihn zu ging. Er reagierte nicht. „Liam! Hör auf!". Wahrscheinlich wird reden jetzt gerade gar nichts bringen doch eigentlich wollte ich vermeiden meine Kräfte gegen meinen Bruder anzuwenden.

Scott landete direkt vor meinen Füßen als Liam ihn wieder herum schleuderte. „Kendra..." brachte er nur schwach heraus. Schützend stellte ich mich zwischen die beiden Jungen. Wenn Liam Scott so fertig machen kann habe ich keine Chance gegen ihn aber es kann Scott eine Chance geben Liam abzulenken.

„Geh aus dem Weg!" wollte mein Bruder mir befehlen. „Auf keinen Fall! Ich werde das hier nicht zulassen!" widersprach ich ihm. „Ich möchte dir nicht weh tun.". „Ich dir auch nicht Liam. Lass uns gehen. Noch ist es nicht zu spät.". Knurrend schüttelte er den Kopf. Bis jetzt hatte ich noch nie Angst vor ihm doch in diesem Moment kam sie in mir hoch.

„Geh. Aus. Dem. Weg." wiederholte er sich. Stur schüttelte ich den Kopf. Dann passierte etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Liam, mein eigenen Bruder, packte mich und schleuderte mich einmal durch die ganze Bibliothek. „Kendra!?" hörte ich Scott nach mir rufen bevor es wieder krachte.

Erst nachdem ich einen Moment lang über den Boden schlitterte kam ich zum liegen. Eine Mischung aus körperlichem und emotionalem Schmerz breitete sich in mir aus. Woher der körperliche Schmerz genau kam konnte ich nicht genau sagen doch der emotionale war mir vollkommen klar. Damit war Liam offiziell zu weit gegangen... er ließ mir keine Wahl mehr.

„Zwing mich nicht dazu Liam... bitte..." wimmerte ich ehe ich ein paar mal wütend auf den Boden schlug. „Zwing mich nicht dazu dir weh zu tun Liam!" rief ich dann. Meine Kräfte gegen meinen eigenen Bruder verwenden zu müssen tat mir selbst unglaublich weh.

Scott war inzwischen auch in seiner Werwolf Form. Gegen zwei Werwölfe komme ich auf keinen Fall an, nicht mal wirklich gegen einen. Die beiden kämpften nun eindeutig ebenbürtiger. Der braunhaarige junge versuchte erfolglos auf seinen Beta einzureden denn dieser redete nur davon ihn umzubringen.

Als es für Scott wieder chancenlos aussah und Liam auf ihn einschlug ohne auch nur Luft zu holen hatte ich keine Wahl mehr. Das in diesem Moment Kraft durch meinen Körper strömte machte mich stärker. Laut schrie ich als hätte ich selbst körperliche Schmerzen während ich meinen Bruder mit meinen Kräften hochhob und an mir vorbei raus aus der Bibliothek schleuderte.

In diesem Moment realisierte er was er getan hatte. „Kendra...". Mit Tränen in den Augen schüttelte ich den Kopf. „Geh Liam! Jetzt!". Bevor er noch etwas zu mir sagen konnte kam Mason und redete mit Liam.

Ich zitterte am ganzen Körper als ich mich neben Scott fallen ließ. „Scott... Hei... sag was..." flehte ich ihn an. „Dankeschön..." murmelte er. Erleichtert das ihm relativ gut geht liefen mir meine Tränen nur so übers Gesicht. „Nicht weinen... das wird schon wieder..." versuchte er mich aufzubauen. Vorsichtig half ich ihm dabei sich aufzusetzen und umarmte ihn dann.

Dying is easy (TeenWolf ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt