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35 - Mutter Tochter Gespräch

„Gott sei Dank da bist du Kendra! Wo ist Liam? Wo wart ihr die ganze Nacht?" fragte meine Mutter mich sofort besorgt. „Liam ist mit seiner Freundin im Krankenhaus. Es geht ihr schon seit gestern nicht so gut und er will sie bloß nicht alleine lassen.". „Es geht Hayden nicht gut? Wisst ihr schon was sie hat?". „Leider nicht.".

„Und wie geht es dir? Du siehst nicht so gut aus.". „Es geht schon. Ich hab mich ein bisschen mit Scott gestritten.". Ihre Sorge schien sich nun allein auf mich zu beschränken. „Was ist denn passiert?". „Wir hatten verschiedene Meinungen und mein Temperament war dann stärker als ich. Ich war also im Unrecht und Liam hat alles mitbekommen.". Gerne würde ich offen über alles mit ihr reden damit sie mir einen guten Rat geben kann doch es ist unmöglich.

„Beide werden dir sicher verzeihen. Du bist ein gutes Mädchen und das wissen sie, vor allem Liam. Er verehrt dich Kendra, du bist sein großes Vorbild" erzählte sie mir. Fest biss ich meine Zähne zusammen. „Aber das möchte ich nicht sein... ich bin auch nur ein Mensch... ich mache Fehler... ich bin nicht perfekt... ich möchte kein Vorbild sein besonders nicht für ihn". Meine Stimme brach immer wieder ab und ich kämpfte sehr gegen meine Tränen an. Er soll sich nicht an mir orientieren erst recht nicht jetzt wo ich so viel falsch mache.

Liebevoll nahm meine Mutter mich in den Arm. „Auch wenn du gerade nur deine Fehler siehst sieht Liam nur das gute in dir, genau wie ich. Ich kann mir kein besseres Vorbild für ihn vorstellen." flüsterte sie während sie mir durch meine Haare strich. „Niemand ist perfekt Kendra und wenn du das akzeptierst, wenn du dich akzeptierst wie du bist dann siehst du auch all deine Vorzüge.". Ihre Worte halfen mir mehr als ich erwartet hätte.

„Noch nie habe ich ein so motiviertes, kluges und diszipliniertes Kind wie dich gesehen. Du hast von alleine in entschieden Kampfsport zu machen und du hast es durchgezogen. Und wie deine Lehrer schon immer über dich und deine Noten geredet haben." man hörte sie leise schmunzeln. Sie hat recht... ich war schon immer zielstrebig. Ihre genannten Eigenschaften von mir hatten sich nur in seltenen Fällen auf Liam übertragen aber er war trotzdem auf seine Art perfekt.

„Ich weiß auch noch genau wie du deinen Bruder von Anfang an beschützen wolltest, selbst als er noch in meinem Bauch war. Es könnte keine bessere Schwester für Liam geben als dich.". Nickend sah ich zu ihr auf. „Dankeschön... ich glaube das habe ich gerade wirklich gebraucht.".

Lächelnd strich sie mir meine Tränen aus meinem Gesicht. „Ich bin immer für dich da. Du bist meine Tochter und ich liebe dich egal was passiert.". „Ich dich auch Mama.". Leicht lächelte ich sie an.

Unter Dusche entspannte ich mich zum ersten Mal so richtig seit dem die Wirkung der Pillen gestern nachgelassen hatte. Auch wenn meine Mutter recht hat und ich kein so schlechter Mensch bin bin ich trotzdem in diesem Moment noch eine mögliche Gefahr für alle. Theo wird gerade die größte Hilfe sein egal ob ich ihm vertraue oder nicht. So lange ich von mir selbst denke das ich eine Gefahr bin bin ich auch eine Gefahr denn diese Gedanken machen mich unberechenbar.

Nach dem duschen packte ich mir eine Tasche mit den wichtigsten Sachen. „Ich schlafe ein paar Tage bei einem Freund. Du kannst mich jederzeit anrufen" teilte ich meiner Mutter mit. „Ich glaube für Liam und für mich ist es einfach besser wenn wir ein bisschen Zeit haben um klare Gedanken zu fassen." erklärte ich ihr dann noch. „Das klingt logisch. Komm bitte so schnell wie möglich wieder. Von mir aus geh Liam hier zuhause aus dem Weg aber bleib bitte nicht wieder so lange von zuhause weg.".

„Keine Sorge ich bleibe nicht lange weg... das würde ich keinem von euch jemals wieder antun... und mir selbst auch nicht." versuchte ich sie zu beruhigen. „Ich vertraue dir. Sag mir bitte auch zwischendurch wo du bist nur für den Fall das was passiert.". „Mache ich.". „Gut". Für einen Moment lächelten wir uns mehr oder weniger erleichtert an ehe sie mich fest umarmte... es wirkte als würde sie mich am liebsten nicht wieder loslassen wollen.

„Danke das du so für mich da bist und mir vertraust" flüsterte ich. „Dafür musst du dich nicht bedanken, wirklich nicht es ist nicht nur selbstverständlich sondern  auch schön für mich.". Hoffentlich vertraue ich mir bald selbst wieder und kann nachhause. Meine Mutter verdiente es das wir alle zusammen hier sind und eine glückliche Familie sind... sie verdient im allgemeinen nur das beste... obwohl ich Monate lang weg war lässt mich trotzdem einfach gehen und vertraut mir das ist nicht selbstverständlich.

Das Haus zu verlassen fiel mir noch nie schwerer als jetzt gerade... und Liam weiß noch nicht mal was ich hier gerade mache... wir werden viel reden müssen.

Dying is easy (TeenWolf ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt