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𝐾𝑎𝑡𝑒𝑙𝑦𝑛

Ethan begrüßt mich mit einem amüsierten Lächeln. "Guten Morgen, Schönheit. Schlecht geschlafen?" "Du sollst mich hier nicht so nennen" schimpfte ich hinter vorgehaltener Hand.

Ethan und ich hatten bis vor kurzem eine Affäre. Heiß, halbwegs befridigend, ganz nett. Mehr aber auch nicht. Leider hat er immer noch nicht verstanden, dass es zwischen uns aus ist.

Verhältnisse zwischen Kollegen sind bei uns nicht nur nicht gerne gesehen sondern sogar untersagt. Ich muss verrückt gewesen sein mich auf ihn einzulassen, habe ich doch alle was mir wichtig ist aufs Spiel gesetzt nur um... Ich unterbreche meine freizügigen Gedanken und konzentriere mich stattdessen auf die Arbeit. "Irgendetwas vorgefallen von dem ich wisen müsste?" frage ich und unterdrücke ein Gähnen.

Letzte Nacht habe ich kaum ein Auge zugetan. Leandro ist mir nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Unsere unverhoffte Begegnung hat mich aufgewühlt, mir Dinge wider ins Gedächtnis gerufen die ich bis heute nicht verarbeitet habe. Ich Zweifel auch immer noch daran ob es richtig war mich für heute mit ihm zu verabreden. Das wird noch mehr in mir anrichten und ich weiß nicht ob ich dem gewachsen sein werde. "Im Hudson River wurden zwei Leichen entdeckt. Wir sollen hinkommen." Ethan erhebt sich steckt sich seine Marke an den Gürtel und schiebt seine Dienstwaffe ins Halfter. Ich komme nicht umhin ihn dabei zu beobachten. Er spannt absichtlich seine Oberarme an sodass seine Bizeps unter dem blauen Shirt hervortreten. Doch nicht nur das es was mich für eine Weile zu ihm hingezogen hat. Immer wenn wir einen neuen Fall bekommen strahlen seine hellblauen Augen förmlich. Das hat mich gefangen genommen. Man hätte mir besser nicht so einen heißen Kollegen an die Seite setzen sollen sondern lieber irgendeinen Langweiler.

Ich zwinge mich dazu ihn nicht mehr anzustarren. "Schon irgendwelche Hinweise?" "Einer war wohl beim Jimenez Kartell. Er hat ihr Erkennungszeichen auf den Hals tätowiert. Zu der anderen Leiche habe ich noch keine Infos" Ethan fährt sich mit einem Augenzwinkern durch sein blondes Harr. "Ich fahre" sagt er nimmt den Autoschlüssel und geht voraus.

Normalerweise bestehe ich drauf das Steuer zu übernehmen. Er weiß das und will mich dazu animieren ihm die Schlüssel wieder abzunehmen. Aber auf diese Kindereien habe ich heute keine Lust. Soll er machen.

Nachdem ich die Schauspielschule abgebrochen habe, habe ich für etwas sechs Monate in einem Diner gejobbt un mir währenddessen Gedanken drüber gemacht wie mein Leben weiter verlaufen soll. Ich hätte damals reumütig zu Leandro zurückkehren können doch das wollte ich nicht. Es war mir zu peinlich. Stattdessen habe ich mir überlegt was ich tun kann um etwas in der Welt zu bewegen. Das Erste was mir dazu eingefallen ist war die prekäre Lage in den Viertel in dem ich aufgewachsen bin. Kriminalität und Bandenkrige  sind und waren dort schon immer an der Tagesordnung. Für Kinder ist es unzumutbar dort aufzuwachsen. Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht dagegen zu kämpfen. Ich will eine bessere, sichere Bronx schaffen. Eine Stadviertel in dem man unbehigt aufwachsen kann auch wen man nicht viel Geld hat.

Nach meiner Ausbildung in Quantico wurde ich aber leider zuerst noch Washington in die FBI-Zentrale versetzt. Mir wäre es lieber gewesen sofort nach New York zurück zu kehren damit ich mein selbstauferlegtes Ziel erreichen kann. Doch ich musste mich lange Zeit fügen bis es vor einem halben Jahr nun doch noch geklappt hat.

Ich bin hier. Alle Strapazen, alle Ferdern die ich bin hierher lassen musste sind vergessen. Jetzt habe ich nur noch mein Ziel vor Augen.

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582 Wörter ❤ 

| NYC King - Du wirst mich Lieben |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt