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𝐾𝑎𝑡𝑒𝑙𝑦𝑛

Als der Kellner die Rechnung bringt, atme ich erleichtert aus. Mein Körper ist mittler weile so ausgelaugt, dass ich Angst habe, nicht mehr aufstehen zu können.

Just in diesem Moment spüre ich das Vibrieren wieder. Leandro hat die Vibration auf die höchste Stufe gestellt. Er zwinkert mir fies grinsend zu, nimmt demonstrativ die Hand aus der Hosentasche und zeigt mir damit. dass er nicht vorhat, es wieder abzustellen. Was denkt er sich nur ...? Meine Wut auf ihn erlischt, als ich die Welle, auf die ich schon so lange warte, auf mich zurollen spüre. Meine Oberschenkel beginnen, zu zittern. Verlegen senke ich den Blick, verstecke meine ver krampften Hände unter dem Tisch.

Oh, mein Gott. Dieses Gefühl berauscht mich so sehr, dass ich mich nun nur noch auf mich und meinen Körper konzentrieren kann. Ich spüre Hitze in meine Wangen schießen. Meine Mitte prickelt. In meinem Mund sam melt sich ein befreiender Lustschrei, den ich hinunterwürge. Ich kralle meine schweißnassen Finger in meine Knie und warte ab, bis mich die ersten Zuckungen erreichen. Ich will mich schütteln, loslassen, alles, was sich in mir angestaut hat, hinausschreien. Es ist ein merkwürdiges und zugleich atemraubendes Gefühl, einen Orgas mus unter solch einer Körperkontrolle zu er langen.

Gerade als mich die heftigsten Zuckungen erreichen, steht Leandro auf und zieht mei nen Stuhl zurück. Hilflos sehe ich zu ihm auf. Er versteht sofort und hält mir den Arm hin, damit ich mich an ihm festhalten kann. "Es war mir eine Freude, Sie kennengelernt zu haben", verabschiedet Mr. Montgomery mich, ohne mir die Hand zu reichen."Es hat mich auch ... sehr gefreut ... Sir", stammele ich atemlos. Ich kann nicht mehr. Ich muss hier raus. Ich will mich gehen lassen. Leandro weist mich mit einem bitterbösen Blick zurecht. Was hat er denn erwartet, was passiert? Er unterhält sich noch kurz mit sei nem Geschäftspartner, hält mich dabei fest im Arm. Ich folge dem Gespräch nicht mehr.

Erst als wir das Le Bernardin verlassen haben, stellt Kingston die Vibration aus. Erschöpft lasse ich mich in seine Arme sinken. Er fängt mich auf, bettet meinen Kopf an seine Brust. Ich schließe die Augen, lasse mein er hitztes Gesicht von der frischen New Yorker Nachtluft abkühlen. Er streicht mir zärtlich übers Haar und haucht mir ein Küsschen auf die schweiß nasse Stirn. "Du warst gut", flüstert er. "Und
jetzt werde ich dich..." Er bricht so abrupt ab, dass ich die Augen öffne.

Ja, ich habe eine Belohnung verdient. Als ich begreife, warum er sie nicht in Worte fasst, löst sich meine Hoffnung in Luft auf.

Jason, Leandros kleiner Bruder, rennt aufgeregt auf uns zu. Leandro strafft die Schultern und nimmt mich beschützend an seine Seite. Jason hat mich schon immer gehasst. Er hat aus seiner Eifersucht auf mich nie einen Hehl gemacht. Ich will nicht wissen, wie froh er damals gewe sen ist, als Leandro sich von mir getrennt hat. "Was willst du hier?", fragt Leandro unfreundlich. "Wir müssen dringend reden. Es ist wichtig. Also werde die Schlampe los." Easton hat sich in all der Zeit kein Stück verändert. Seine abartige Gossensprache hat mich schon im mer gestört. "Wie hast du mich gefunden?", will Leandro wissen. Sein Ton wird schärfer.
"Das ist unwichtig. Hörst du mir nicht zu? Ich sagte, werde die Schlampe los und lass uns gehen", faucht Jason seinen Bruder an. Leandro lässt von mir ab, geht auf ihn zu
und packt Jason am Shirtkragen. "Nenn sie nie wieder so, verstanden?" Sein Tonfall lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Jason reißt sich von Leandro los und stößt ihn beiseite, um mich genauer anzuse
hen. Es dauert nicht lange, bis er mich er
kennt. "Katelyn... was zur Hölle ist hier los?" "Das geht dich nichts an. Kapiert?" Leandro hechtet zwischen uns, schubst seinen Bruder zur Seite und legt schützend den Arm um mich.

"Und wie mich das etwas angeht. Ich kann dir auch sagen, warum ... ." Jason wirft seinem großen Bruder einen bitterbösen Blick zu. Fiese Grimassen hatte er auch schon im mer im Repertoire. Jason ist wirklich ein ab artiger Kerl.

Jason hat alles dafür getan, dass aus seinem Bruder einmal etwas wird. So wie es aussieht, ist er in dem Punkt gescheitert. Ich habe Mitleid mit ihm, denn er hat sich un glaublich angestrengt. Aber bei Jason ist wohl jegliche Bemühung vergebens. "Wage es nicht..." Leandro erhebt drohend die Faust gegen seinen Bruder. Auch dieses Szenario ist mir nicht neu. Ich kenne es noch von früher und weiß, dass ich jetzt nur eins tun kann: Die beiden allein las sen. "Ich werde mir ein Taxi nehmen", sage ich an Leandro gewandt. Der schüttelt den Kopf. "Nein, das musst du nicht. Ich regle das schon." "Doch, das muss sie", mischt Jason sich ein. "Ist schon gut. Ich weiß doch, wie es läuft." Ich greife in Leandro Hosentasche, in der er die Fernbedienung versteckt, nehme sie an mich und hauche ihm noch einen Abschieds kuss auf die Lippen.

Egal, wie sehr es mich wurmt, ihn jetzt ver lassen zu müssen, so ist es doch das einzig Richtige. Jason ist ein kleiner Psychopath, den Leandro nur schwer unter Kontrolle bekommt. Und ich kann ihm dabei nicht helfen. Ich würde ihm nur im Weg stehen.

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867 Wörter

| NYC King - Du wirst mich Lieben |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt