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𝐾𝑎𝑡𝑒𝑙𝑦𝑛

Seit mehreren Stunden sitze ich grübelnd auf meinem Sofa und versuche, zu verstehen. Doch ich schaffe es nicht. Egal, wie sehr ich mich auch anstrenge.

Ethan hat mir eine Nachricht auf meiner Mailbox hinterlassen, in der er mir mitteilt, dass sein Informant nun doch der festen Überzeugung sei, dass es sich um einen Streit zwischen dem Jimenez-Kartell und dem König handelt. Wie sein Informant darauf kommt, will er mir persönlich erklären.

Noch habe ich ihn nicht zurückgerufen, da ich krampfhaft nach einer Erklärung für all das suche. Einer, in der Leandro mit all dem nichts zu tun hat. Leider wird die Chance darauf immer geringer. Ethans Vermutungen scheinen sich zu bestätigen. Dennoch bin ich mir sicher, dass Kisha nichts mit einem Kartell am Hut hatte. Sie war ein gutes Mädchen und hätte sich niemals auf solche Typen eingelassen,
Und auch mein nächster Gedankengang, Jason könnte der sein, den wir schon so lange suchen, habe ich schnell wieder verworfen. Er passt nicht in die Rolle des Königs. Der König ist gerissen, hochintelligent und vor allem ruhig. Das alles ist Jason nicht mal an satzweise. Er ist hibbelig, unkonzentriert und laut. Ich würde ihm niemals zutrauen, solch ein Imperium erschaffen zu haben.

Da er sich aber auf dem Friedhof so merkwürdig verhalten hat, muss er etwas damit zu tun haben. Vielleicht arbeitet er für den König. Nein, denn dann wäre die Sache nicht personlich genug motiviert. Jimenez wollte den König durch Kishas Tod mitten ins Herz treffen.

Je klarer mir das vor Augen liegt, desto bewusster wird mir, dass es nur Leandro sein kann. Ihm würde ich diese Rolle durchaus zu trauen.

Allerdings passt das nicht zu seinem Verhalten, als er heute bei mir war. Mal ganz da von abgesehen, dass er mir ins Gesicht gelogen hat, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, so hat er doch keine Anstalten gemacht, mir etwas anzutun.

Wäre er wirklich der König, würde er mich sicher ohne großes Aufsehen verschwinden lassen. Leandro weiß um meinen Job, und auch, woran ich arbeite. Der Anführer des Königreichs hätte mich jedoch schon längst aus dem Weg geräumt. Nein, er ist es nicht. Er darf es nicht sein.

Allen Hypothesen zum Trotz beschließe ich, zu ihm zu fahren. Ich muss herausfinden, washier gespielt wird und welche Rolle ich dabei einnehme.

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"Katelyn. Dich hatte ich hier nicht erwartet"
Leandro bleibt in einiger Entfernung zum Aufzug stehen. Er stellt die Beine weit auseinander und schiebt die Hände in die Taschen seiner schwarzen Anzughose. Er trägt weder Schuhe noch ein Hemd. Ich komme nicht umhin, ihn kurz zu mustern. Hat er sich absichtlich aus gezogen, als ich mich über die Sprechanlage angekündigt habe? Will er mich damit verirren?

"Was willst du hier?", fragt er unfreundlich. Seine abwehrende Haltung lost ein beklemmendes Gefühl in mir aus. Was ist, wenn ihm doch Unrecht tue? Wenn er völlig  ahnungslos ist und ich ihn durch mein unmögliches Verhalten von mir wegtreibe? Das darf auf keinen Fall geschehen, denn ich liebe ihn auch.

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen", antworte ich leise,

Leandro seufzt, fährt sich angestrengt übers Gesicht und kommt dann zu mir, "Was ist mit dir los?" Ich schüttele den Kopf. "Ich bin einfach nur..." "Überarbeitet", legt er mir ein Wort in den Mund, das ich eigentlich nicht benutzen wollte, dennoch nicke ich. Als mir der Duft seines herben Parfüms um die Nase weht, klappen meine Lider automatisch kurz zu. Nein, so darf das jetzt nicht enden! Ich darf mich auf keinen Fall mehr auf ihn einlassen. Nicht, solange ich nicht heraus gefunden habe, ob Leandro noch der Mann ist, in den ich mich vor über 15 Jahren unsterblich verliebt habe. Oder ob er mittlerweile wirklich jenes Monster ist, das beinahe den gesamten Untergrund New Yorks kontrolliert.

Ich weiß, was ich zu tun hätte. Ich musste auf der Stelle gehen, doch mein Körper will sich partout nicht in Bewegung setzen. Mein Kopf versucht alles, um die Macht zurückzu gewinnen. Es wäre das einzig Richtige. Aber er schafft es nicht. Alles in mir bebt, als Leandro mir in den Nacken greift und mich unsanft an sich zieht. Sind das die Hände eines Mörders? Wäre er zu so etwas fähig? Meine Atmung stockt, als er den Druck erhöht.

Das Grün in seinen Augen wirkt furchtein fößend, eiskalt und machtbesessen. Er will mich besitzen. Ich muss mich dagegen wehren, darf nicht wieder schwach werden. Mein Herz rast. Adrenalin überschwemmt mich wie Gift.

"Nein... ich...", will ich mich wehren, aber die Worte, die mir auf der Zunge liegen, finden den Weg nicht nach draußen.

"Was, nein?" Leandros Blick wird noch durchdringender, doch es sind nicht nur seine Augen, die Dunkelheit ausstrahlen, sondern alles an ihm.

"Ich sollte besser gehen und ...", kommt es mir nun doch sicherer als erwartet über die Lippen.

Leandro macht keine Anstalten, mich los zulassen. Er beugt sich über mich und zwingt mich, ihn anzusehen. "Ich habe dir gesagt, dass ich dich niemals wieder gehen lasse das war keine Drohung, sondern ein versprechen."

Mir schnürt es die Kehle zu. Sine Worte legen sich wie ein Seil um meinen Hals. Er wird mich nicht mehr gehen lassen, und je Angertch in seinen Fangen bin, desto weniger weiß ich, ob ich überhaupt gehen will Das ist das Fatalste an der Situation.

Bevor ich noch länger darüber nachdenken kann, treffen seine Lippen auch schon auf meine. Mein Körper wird augenblicklich in eine andere Welt fortgerissen. In eine Welt, in der ich nicht sein darf, denn sie ist böse und mit so tiefen Abgründen versehen, dass ich sie niemals mehr verlassen könnte. Ich werde in ihr gefangen sein. Für immer.

Wir verschmelzen miteinander wie schon viele Male vorher, und doch hat dieser Kuss eine andere Intensität und Aussagekraft als alles andere, was ich vorher mit ihm erlebt habe. Getrieben von Lust und gleichzeitiger Angst, mir die Finger an ihm zu verbrennen. Ich spüre, dass es ihm genauso geht. Und doch kann er nicht von mir lassen und ich nicht von ihm.

Leandros Mund öffnet sich so weit, als wolle er mich inhalieren. Plötzlich sinkt er auf die Knie, bettet seine Stirn an meinen Bauch und atmet hörbar ein und aus. Seine Hände verkrallen sich in meinen Hüften. Es sieht aus, als wolle er ein Geständnis ablegen.

Ich hadere mit mir, weiß nicht, wie ich da rauf reagieren soll. Das Beste wäre, ihn von mir zu stoßen, doch meine Finger verselbstständigen sich, fahren durch sein hellbraunes Haar und deuten damit etwas an, das ich ihm eigentlich nicht geben will, Vergelning. Er sucht nach Erlösung womöglich auch nach Halt. Doch all das werde ich ihm nicht geben können.

Als hätte ich meme Cedanken gerade laut ausgesprochen, reagiert Leandro prompt darauf Unwirsch befreit er mich von meiner Jeans samt Tanga. Es sollte mich in Alarmbererschaft versetzen, doch das Gegenteil ist der Fall. Meine Libido applaudiert freudig, während mein Kopf immer noch dagegen an kämpft und versucht, mich wieder zur Vernunft zu bringen.

Als seine Zungenspitze auf meiner Perle landet und sie forsch umspielt, gewinnt mein Verlangen nach ihm haushoch. Das letzte Seine Funkchen Verstand schaltet sich ab. In meinem Kopf herrscht Chaos. Es fühlt sich an, als würden mir sämtliche Sicherungen durchbrennen. Das Schlimme ist, ich habe keinen Ersatz. Ich werde sie nie wieder an Knipsen können. Nicht, wenn ich mich jetzt auf ihn einlasse und ihm damit ein Zuge ständnis mache, das an Abartigkeit nicht mehr zu überbieten ist.

Als er unsanft meine Beine auseinander drückt und seine Zunge in meinen Spalt schiebt, ist alles dahin, nach dem ich einst gestrebt habe. Es explodiert mit einem lauten Knall und zerfällt zu Staub. Meine Selbstachtung rieselt vor mir zu Boden. Das ist der Anfang von einem Ende, das ich so niemals für mich vorgesehen hatte.

| NYC King - Du wirst mich Lieben |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt