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𝐾𝑎𝑡𝑒𝑙𝑦𝑛

Ein großer, breitschultriger,dunkelhäutiger Mann in hellgrauem Anzug betritt Leandros Büro. "Ich bin Allessandro. Mr. Bishop hat mich angerufen und Ihnen ausrichten lassen, dass es bei ihm wohl länger dauert und er sich bei Ihnen meldet. Ich soll Sie nach draußen begleiten und hinter Ihnen absperren, Ma'am."

Komisch. Wieso sagt Leandro mir das denn nicht selbst? Nachdenklich folge ich dem überaus freundlichen Mann, der die Größe eines Braunbären hat. Allssandro führt mich bis vor den Eingang des Clubs und verabschiedet sich höflich von mir.

Was ist mit Kisha? Als Leandro und ich uns getrennt haben, war Kisha noch ein kleines Kind. Ich habe sie nie richtig kennengelernt, war aber schon damals der Meinung, dass sie einmal eine taffe Frau werden würde. Mir wird auch erst jetzt bewusst, dass Leandro sie, seitdem ich wieder hier bin, mit keinem Wort erwähnt hat. Vielleicht bin ich aber auch selbst schuld daran, dass ich kaum etwas über sie weiß. Ich habe ihn nie nach ihr gefragt. Ob er mir das übelnimmt, da er meint, ich würde mich sowieso nicht für sie interessieren?

Ich sollte mir ein Taxi suchen, nach Hause fahren und abwarten, bis er sich wieder bei mir meldet. Auch wenn es unsensibel wirkt. Das ist das passende Wort für mich. Er muss denken, dass ich seine Familie lediglich als Problem ansehe Gerade als ich ein freies Taxi erspähe und darauf zueilen will, höre ich es in meiner Church Klingeln. Ich bedeute einem Mann, der sich suchend umsicht, dass ich auf die Mitfahrgelegenheit verzichte, bleibe stehen und hole mein Handy heraus.

Ethan. Was will der denn um diese Uhrzeit? Automatisch rolle ich die Augen. Sicher will er mir nur wieder auf die Nerven gehen und mich um ein Treffen anbetteln. Der kann mich mal. Ich warte, bis er aufgelegt hat, will das Handy bereits wieder in der Tasche verstauen, als ich auf dem Display sehe, dass es nicht sein erster Anruf war. Vielleicht geht es doch nicht um etwas Privates. Also rufe ich zurück. Es läutet nur zwei mal, dann nimmt er das Gespräch an. "Wo steckst du denn?", fragt er hörbar gestresst "Ich war tanzen", lüge ich. Es geht ihn nichts an, was ich in meiner Freizeit treibe. "Fein, dann leg eine flotte Sohle aufs Parkett und sieh zu, dass du hier antanzt. Wir haben einen Mordfall", klärt er mich auf. "Mordfall", hake ich nach. "Ja, eine junge Frau ist vor der Trinity Church erschossen worden, und wie ich soeben von den Kollegen vor Ort erfahren habe, wurde ein Auto voller Jimenez in der Nähe gesichtet." "Du meinst, es war die Rache für den Tod seines Sohns", begreife ich. "Möglich ist es. Also, beeil dich, dass du hierherkommst. Soll ich auf dich warten oder kommst du direkt zum Tatort?", erkundigt Ethan sich. Ich blicke an mir herunter. In dem Kleid und mit den Schuhen kann ich dort nicht auf tauchen. "Weißt du was? Hol mich doch in einer Viertelstunde bei mir ab. Ich muss mich nur eben in andere Klamotten schmeißen",
schlage ich vor. "Uhhhh, darf ich fragen, was du gerade an hast?", haucht er lüstern in den Hörer. DerTyp hat sie nicht alle. In einer Viertelstunde. "Bei mir vorm Haus", sage ich und lege dann ohne mich zu verabschieden auf.

Warum kann er das nicht endlich sein lassen? Meine Wut auf Ethan aber nur kurz an, denn meine Vorfreude überwiegt, vielleicht schon sehr bald eine neue Spur zum König zu erhalten.

| NYC King - Du wirst mich Lieben |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt