Kapitel 2

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"Mama, was machen wir denn jetzt mit Niki?", fragte Leona, die 10 jährige und somit jüngste Tochter meiner Gastfamilie.
"Ach Schatz, mach dir doch keinen Kopf! Papa klärt das alles heute mit dem Campingplatz", beruhigte sie ihre Mutter Klara. Sie lächelte ihrer Tochter aufmunternd zu und fing an den Salat für das Abendessen zu waschen.
"Wann kommen nur Niki und Luis aus der Tanzschule zurück", murmelte Leona undeutlich.
"Was meinst du, Schatz?"
"Ach nichts, Mama!", meinte sie und lief ins Wohnzimmer.

Genau in dem Moment wo Leona sich auf das Sofa setzen wollte, klingelte ihr 14 jähriger Bruder Luis Sturm.
Ich hörte nur wie Leona stampfend aus dem Wohnzimmer zur Tür lief und sich aufregte, warum ihr Bruder nie seinen Schlüssel benutzte und musste kichern, denn das kannte ich von meinen Schwestern zu Hause auch.
Mit einem finsteren Blick wurde uns die Tür geöffnet.
Ich lächelte meine Gastschwester jedoch offen an und ihr Blick wurde freundlicher. Sie schmiss sich direkt in meine Arme. "Niki!!! Papa klärt heute alles mit dem Campingplatz, damit du auch mit kannst! Wie war das Tanztraining? Hast du Hunger?"
Nun schaute Luis grimmig. "Toll wie du deinen Bruder ignorierst. Nie werde ich so begrüßt. Das machst du nur mit Niki!"
"Er ärgert mich auch nicht so wie du. Bäh!" Sie streckte ihm die Zunge entgegen und lief, ohne meine Antworten abzuwarten, wieder ins Wohnzimmer.

Nachdem Luis und ich unsere Taschen in unseren Zimmern abgestellt und unsere durchgeschwitzten Trainingsklamotten in die Wäsche verräumt hatten, gingen wir zu Klara in die Küche um sie zu begrüßen.

Sie lächelte uns an und fragte wie unser Tag war. Luis ging sofort darauf ein und fing an zu erzählen.
Ich hingegen schnappte mir Teller und Besteck und fing an den Tisch zu decken, damit Klara nicht alles alleine machen musste. Immerhin kannte ich das so von zu Hause, also hielt ich es hier genau so. Ich fühlte mich in den paar Monaten die ich hier war wirklich wohl und angenommen.
Klara dankte es mir mit einem kurzen Nicken und lauschte ihrem Sohn bei seiner ausführlichen Beschreibung seines Schultages und unseres Tanztrainings.

"... und die neue Choreo klappt immer besser. Ich bin Niki so dankbar, dass er mir dabei hilft. Man merkt das er schon immer tanzt. Es muss cool sein in einer Tanzschule groß zu werden!"
Ich grinste Luis an.
"Es hat schon Vorteile. Meine Eltern haben früh gemerkt das ich gerne tanze, also durfte ich immer mitmachen. Ich habe auch viel von den anderen Schülern und Tanzlehrern gelernt. Ich liebe es in Gesellschaft zu sein!"
"Deshalb hast du auch keine Hemmungen, die Leute in der Tanzschule anzuquatschen!", fällt Luis auf.
Ich nicke ihm zustimmend zu. "Klar, nur wer fragt, dem kann geholfen werden. Also, hilfst du mir, den Tisch zu Ende zu decken?"
Luis kullerte nur mit den Augen, stellte aber trotzdem Brot und Aufschnitt auf den Esstisch.
"Niki, machst du auch deine lecker fluffigen Omelettes?", hörte ich Leona aus dem Wohnzimmer rufen. "Kann ich machen!", erwiderte ich.
Es freute mich, daß es für die anderen Familienmitglieder selbstverständlich wurde das ich Aufgaben übernahm.

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