Kapitel 57

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Mein erster Gedanke als ich wach wurde war - Was für eine Nacht! Oder hab ich das geträumt?

Ich öffnete meine Augen und sah in das schöne Gesicht meines Freundes.
Seine wunderbar weichen Lippen sahen noch etwas geschwollen aus.

Verführerisch!

Sollte ich ihn einfach wach küssen?

Doch ehe ich mich versah, wurden meine Lippen von den seinen mit einem sanften Kuss versehen.

Erschrocken, da ich nicht damit gerechnet hatte, stöhnte ich kurz auf, gab mich jedoch geschlagen, denn dieser Kuss war so süß und zärtlich, das mein Herz wieder auf Hochtouren schlug.
Wie sollte ich es bis zu den Sommerferien nur ohne ihn aushalten...
Ich musste mit Haru und Klara sprechen und eine entgültige Entscheidung treffen.
Heute nach dem Frühstück würde ich sie um eine Gespräch bitten.

Doch erstmal gab ich mich diesem Rausch der Gefühle hin.
Ich legte mich auf Key und während unseres Kusses drückte ich mich ganz feste an ihn.
Am liebsten würde ich in ihn hineinkriechen.
Ich war gerade so unheimlich glücklich, das es mich wieder total überforderte und ich nicht wusste wohin mit mir.

"Guten Morgen, mein kleiner Lucifer!" Keys Stimme war morgens so herrlich knusprig und tief, das ich eine Gänsehaut bekam.
"Guten morgen, mein Ki!", stammelte ich ziemlich leise.
"Ist alles gut bei dir? Irgendwie scheinst du abwesend zu sein!", stellte Key besorgt fest.
"Hmh, mir geht so Einiges durch den Kopf! Wir sind offiziell zusammen, ich soll Trainee werden, der Auftritt gestern ging viral. Ich muss eine Entscheidung treffen, wie es weiter gehen soll! Etwas viel auf einmal, wenn du mich fragst!", antwortete ich auf seine Frage.
Er setzte sich auf und nahm mich sofort in seine Arme und hielt mich fest.
"Egal wie du dich entscheidest, ich stehe hinter dir!" Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich löste mich aus seiner Umarmung, lächelte ihn dankbar an und machte Anstalten aufzustehen.
"Was hast du jetzt vor?"
"Ich ziehe mich an und gehe laufen, wie fast jeden morgen. Danach werde ich noch etwas tanzen und danach können wir duschen gehen!"
"Dann komme ich mit laufen, tanzen können wir auch zusammen und duschen auch?", grinste er mich frech an.
Ich grinste zurück und nickte nur. Nach der letzten Nacht würde ich jedes Mal mit ihm gemeinsam duschen gehen, so lange wir nur zusammen waren.

Nach einem 30 minütigen Lauf und einer genau so langen Tanzeinlage, genossen wir noch eine anregende Dusche, bevor wir zu Klara und Haru zum Frühstück gingen.

Am Frühstückstisch blieben wir wieder einige Zeit sitzen, da es wie immer sehr gemütlich war.
Klara bemerkte schnell, das mich etwas beschäftigte, denn sie bat mich, ihr in der Küche zu helfen. Ein Vorwand, wie sich herausstellte.

"Niki, was liegt dir auf der Seele? Ich spüre, das dir irgenwas im Kopf herumspukt!", kam sie direkt zur Sache.
"Ich muss eine Entscheidung treffen, bis kommenden Freitag.", erklärte ich ihr.
"Fahre ich mit euch nach Hause oder fliege ich mit Key am Freitag zurück nach Korea! Wir haben gestern nach dem Auftritt noch mit seinem Manager gesprochen. Sie wollen schauen, das ich Trainee werden kann und ich darf offiziell mit Key zusammen sein."
"Und was musst du jetzt noch überlegen?", fragte mich Klara ungläubig.
"Folge deinem Herzen, denn das hat sich schon längst entschieden!", lächelte sie mich wissend an.
Ich schloss meine Augen, ließ ihre Frage kurz sacken und stellte fest - sie hatte recht.

"Du hast Recht! Ich werde am Freitag mit Key zurück nach Korea fliegen!", strahlte ich sie an. "Danke für alles, Klara!"
Liebevoll nahm sie mich in die Arme und drückte mich.
"Ich werde dich vermissen! Aber ich wünsche dir nur das Beste! Und du meldest dich  gefälligst zwischendurch bei uns!"
Während ich sie zurück drückte konnte ich nur nicken, sonst hätte ich meine Tränen nicht zurückhalten können. In solchen Situationen war ich viel zu gefühlsduselig.
Ich fühlte die Liebe, welche sie mir entgegenbrachte.
Obwohl ich vor ein paar Monaten noch ein Fremder war, fühlte ich mich wie eines ihrer Kinder. Nie würde ich den Kontakt zu dieser tollen Familie abbrechen, dafür waren sie mir viel zu wichtig geworden.

"Was ist denn bei euch los?", wollte Haru wissen, als er uns in der Küche vorfand.
"Niki wird uns am Freitag verlassen!", klärte Klara ihn auf.
Haru schaute Klara wissend an und nickte. Er kam auf uns zu und umarmte uns auch. Wir verstanden uns ohne Worte.
"Wann soll ich es Leona und Luis sagen?", wollte ich von meinen Gasteltern wissen.
"Mach dir darüber keine Gedanken, darum werden wir uns kümmern!", erwiderte Haru.
Ich atmete erleichtert aus und genoss weiterhin diese tolle Umarmung, um daraus Kraft für die nächsten Tage zu ziehen.

Kurze Zeit später setzten wir uns wieder auf die Terasse zu Key, Luis und Leona. Die drei waren in ein Gespräch vertieft. Es ging anscheindend über koreanische Musikgruppen und welche Stars Key schon kennengelernt hatte.
Ich genoss einfach den Ausblick aufs Meer und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen.

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