Kapitel 39

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"Und? Wie lautet deine Antwort, mein Teufelchen?", wollte Key nun endlich wissen, nachdem Niki ihn bestimmt gefühlte fünf Minuten lang angestarrt hatte. Er konnte sehen wie es in Nikis hübschem Köpfchen arbeitete.

Seinen Spitznamen wahrnehmend, reagierte Niki wieder. Obwohl er sich noch etwas benebelt fühlte, war er wieder bei vollem Bewustsein.
Fest blickte er Key in die Augen und erwiderte mit einem strahlenden Lächeln:
"Ja, ich will dein Freund sein!"

Derweil waren Chris und die Anderen, mit Sam im Schlepptau, am Lagerplatz angekommen.
Hoon, Prem, Nelly und Gloria erwarteten sie schon ungeduldig.
Chris bat Jamilian, Prem und Hoon darauf zu achten, dass Sam sich nicht abseilte.
Er bat Rana außerdem darum, die Anderen über die Geschehnisse am Strand in Kenntnis zu setzen, da sie alles mitbekommen hatte. Er musste sich nun dringen mit den anderen Gruppenleitern besprechen, die Polizei informieren und Sams Eltern anrufen, auch wenn es schon so spät war.

Es wurde entschieden die Polizei sofort zu informieren, da Sam eine Straftat begangen hatte und man dies nicht tolerieren konnte. Nachdem Chris dies getan hatte, rief er bei Sams Eltern an und schilderte ihnen die Situation.
Sams Vater war entsetzt und erklärte Chris, das er sofort losfahren würde, um alles für Sam zu klären. Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine Tochter zu so etwas fähig war, stritt es aber auch nicht ab. Er wollte sich selbst ein Bild machen.

Chris traf seine kleine Truppe am Zelt der Mädchen. Jacky hatte die mittlerweile vom Weinen total erschöpfte Sam ins Zelt gebracht, damit diese schlafen konnte. Die Mädchen hatten sich schon abgesprochen, sie würden aufpassen, dass Sam nicht  verschwand.

Hoon fragte Chris direkt, ob er etwas erreichen konnte. Er erklärte seinen Freunden, dass die Polizei sofort eine Streife vorbei schicken wollte und das Sams Vater sich auch auf den Weg gemacht hatte.

"Was ist mit Niki und Key? Habt ihr was von den Beiden gehört?", fragte Chris sichtlich besorgt.
"Niki schien es vorhin überhaupt nicht gut zu gehen! Was hat Sam ihm nur verabreicht?"
"Key erzählte uns vorhin nur, dass er Nikis Tasche und eine Wasserflasche unter der Wendeltreppe zum Sonnendeck gefunden hatte. Vielleicht sollten wir nach dieser Wasserflasche suchen?", meinte Hoon nachdenklich.
"Ich schaue eben am Lagerfeuer nach, da müsste die Tasche ja noch liegen!", reagierte Gloria geistesgegenwärtig.
"Wir sind alle direkt von dort losgezogen, Key hat sie bestimmt dort liegenlassen!"

Sie gingen vom Zelt der Mädchen rüber zum Lagerfeuerplatz, welcher sich schon sichtlich geleert hatte.
Dort wo sie vorhin gesessen hatten, stand Nikis schwarze Tasche und darauf lag eine kleine Wasserflasche. Hoon schnappte sich die Tasche, berührte die Flasche jedoch nicht.
"Wir lassen die Flasche lieber so wie sie ist! Falls die Polizei die Flasche untersuchen möchte, sollten wir keine Spuren darauf hinterlassen.", erklärte er weise.

"Du solltest Key anrufen und ihm Bescheid geben, dass die Polizei gleich da ist! Und ich werde zu Nikis Gasteltern gehen und ihnen berichten, was heute Abend vorgefallen ist!", forderte Chris Hoon auf.
"Ich werde dich zu Nikis Gastfamilie begleiten Chris!", entgegnete Rana unterstützend. "Du solltest dort nicht alleine auftauchen!"
Chris war damit einverstanden. So liefen die beiden los, um Nikis Gasteltern zu informieren.

Inzwischen telefonierte Hoon mit Key.
"Hey Ki, alles gut bei euch? Geht es Niki besser? Ihr solltet so langsam zum Lager kommen. Chris hat die Polizei informiert und ist gerade mit Rana unterwegs zu Nikis Gastfamilie."

Key war erstaunt, dass schon so viel Zeit vergangen war.
"Hoonie? Ja, Niki geht es seit ungefähr 15 Minuten definitv besser! Er ist wieder klar im Kopf! Ich schaue, ob er schon genug Kraft hat, um selber zu laufen. Es kann sein, dass sein Kreislauf noch nicht ganz stabil ist. Wir kommen auf jeden Fall, ich weiß nur nicht, wie lange wir brauchen!", erklärte er seinem Cousin.

Klara und Haru saßen bei Kerzenlicht auf der Veranda im Strandkorb, als Chris mit Rana bei ihnen auftauchte.
Klara schaute Chris verwundert an, da sie Niki nicht bei ihnen sah.
"Ist alles gut bei euch? Ihr schaut so ernst!", erkundigte sie sich bei Chris.
"Ich komme direkt zur Sache!", erklärte Chris ohne Umschweife.
"Sam hat Niki irgendwas eingeflößt und an den Strand verschleppt. Rana hier konnte Schlimmeres verhindern. Key ist bei Niki und kümmert sich momentan um ihn.
Sam ist im Zelt der Mädchen. Ich habe, nach Absprache mit den anderen Gruppenleitern, die Polizei und Sams Vater informiert, welche auch schon unterwegs hier her sind. Falls sie noch weitere Fragen haben, Rana hat die beiden verfolgt und ist nacher auch eingeschritten, als Sam übergriffig wurde!"

Klara und Haru konnten das soeben Gehörte kaum fassen und mussten erstmal tief durchatmen. Sie baten die beiden Jugendlichen, sich zu setzen und Rana erzählte dann in Ruhe, wie sich alles zugetragen hatte.
Kopfschüttelnd hörten sie ihr zu.
"Selbstverständlich muss Sam angezeigt werden. Wie stehen wir vor Nikis Eltern da, wenn wir uns nicht darum kümmern, dass ihm Gerechtigkeit wiederfährt. Gib uns bitte sofort Bescheid, wenn die Polizei angekommen ist. Ich gebe dir meine Handynummer, Chris!", bekundete Haru seinen Unmut.
Nachdem sie die Nummern ausgetauscht hatten, machten sich Rana und Chris wieder auf den Weg zurück.

"Teufelchen, geht es dir gut genug, um zurück zu laufen?", fragte Key Niki und sah ihn besorgt an. Er war noch immer blass und verschwitzt.
"Ich bin mir nicht sicher, Hyung! Vielleicht musst du mir helfen!", stellte Niki verunsichert fest.
"Weißt du was, ich nehm dich einfach Huckepack! Das sollte klappen!", lächelte er Niki an.
"Wo sollen wir denn hin? Möchtest du in unser Zelt?"
"Ja, bitte! Ich möchte eigentlich auch noch mal duschen.", stellte Niki fest.
"Ich denke, damit warten wir, bis die Polizei da war, mein Kleiner!"

Key ging vor Niki in die Hocke, damit er leichter auf seinen Rücken steigen konnte.
Niki stieg auf und schlang seine Arme um Key, um sich festzuhalten. Seinen Kopf lehnte er in Keys Halsbeuge und schloss die Augen. Er atmete den Geruch "seines
Freundes" ein, welcher ihn so sehr beruhigte und verließ sich blind darauf, sicher an ihrem Ziel anzukommen.

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Ich hoffe, ihr seid noch dabei? Gefällt es euch noch?
Danke an Hasunohana82 das du mir so tolle Rückmeldungen gibst!
Und auch ein Danke an Apfelkiwi000!
Ihr Zwei seid meine treuesten Leser bisher! Es freut mich sehr, dass ich euch mit meiner Geschichte den Alltag versüßen kann!
Liebe Grüße =)

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