Kapitel 50

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Key begab sich direkt zu uns an den Frühstückstisch.
Klara hatte schon für ihn mit eingedeckt. Leona war schon zu ihren Freundinnen unterwegs, daher war genug Platz vorhanden.

Ich musterte ihn über den Rand meines Orangensaftglases, um herauszufinden wie die Telefonate gelaufen waren. Da ich nichts erkannte, fragte ich ihn direkt.
"Wie waren die Gespräche?"
"Es ist alles okay!", beruhigte er mich.
"Minho und mein Manager haben beide sehr verständnisvoll reagiert. Mein Manager möchte allerdings noch ein Videotelefonat mit uns beiden machen, da er dich unbedingt kennen lernen möchte. Anscheinend habe ich zu viel von deinem Talent geschwärmt!"
Hoon musste grinsen.
"Typisch Ki! Das konntest du schon immer gut! Für andere schwärmen!"
"Oh wirklich? Erzähl doch mal, für wen hat er denn immer geschwärmt!", wollte Luis wissen.

"Da war mal bei den SHINee Kids ein kleiner blonder Junge mit total viel Talent. Den fand Ki extrem gut. Von ihm hat er eine ganze Weile geschwärmt. Allerdings hat er es nie geschafft seinem Manager von ihm zu erzählen, da er zu viele Termine hatte und es irgendwann in Vergessenheit geraten ist!" Hoon zwinkerte mir zu.
"Das tut mir aber leid für diesen Jungen!"
Luis schien nicht zu verstehen, dass Hoon mich damit meinte.
Ich konnte mir nicht verkneifen einen Kommentar dazu abzugeben.
"Naja, dieser kleine blonde Junge durfte damals immerhin sein Idol drücken und in seinen Armen weinen!"
"Woher weißt du das denn schon wieder, Niki?"
"Ach Luis, stehst du auf der Leitung? Du hast Key doch selber das Video von damals gezeigt!"
Ich musste lachen, da Luis wirklich schwer von Begriff war.
"Sag doch gleich das du Niki meinst, Hoonie!", beschwerte sich Luis.

Wir genossen das gemeinsame Frühstück und die unbeschwehrten Neckereien untereinander.
Klara wollte wissen, ob wir noch etwas Wichtiges vor hätten. Ich erklärte ihr, dass ich nochmal die Choreos für Montag durchgehen wollte, sonst wollte ich einfach meine Zeit mit Key verbringen, so lange ich noch die Möglichkeit dazu hatte.
"Sehen wir uns denn dann heute Abend am Osterfeuer?", fragte Haru Key.
Dieser nickte.
"Ganz bestimmt! Das möchte ich mir nicht entgehen lassen!"
Ich saß auf meinem Stuhl und freute mich wieder einmal, dass Key so selbstverständlich und herzlich von Klara und Haru aufgenommen wurde.

Prem und Jamilian frühstückten mit Chris, Rana, Gloria, Nelly und Jacky. Auch bei ihnen war eine entspannte Stimmung.
Sie unterhielten sich über die vergangene Schatzsuche, die Kinderdisco und das bevorstehende Event am Ostermontag.
Jamilian und Rana hatten mittlerweile schon genau überlegt wie Ranas Auftritt werden sollte.
Gloria, Nelly und Jacky wurden von Luis so gut unterstützt, dass sie auch recht sicher in ihrer Choreographie waren.
Chris erzählte, das die anderen Teilnehmer auch eifrig probten. Alles lief gerade wie von selbst.

Nach dem Frühstück, gingen Key, Hoon und ich zurück zum Zeltplatz.
Key erklärte uns noch einmal, dass sowohl Minho als auch sein Manager keine Probleme machten. Sie kannten ihn gut genug, um zu wissen, dass sie ihn nicht umstimmen konnten, wenn er sich für eine Sache entschieden hatte.
Key gab mir mit dieser Aussage die Sicherheit, die ich gerade brauchte.
"Danke Hyung!", konnte ich nur sagen. Key runzelte die Stirn.
"Wofür, Teufelchen?"
"Dafür das du einfach bist wie du bist!", antwortete ich lächelnd und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Hey, meint ihr nicht, ihr solltet euch mit sowas zurück halten?", machte uns Hoon aufmerksam.
Key schaute ihn mit streitlustigem Blick an.
"Wieso sollten wir? Warum sollen wir uns verstellen? Genau darum geht es doch! Ich bin wie ich bin! Ich muss mich nicht für andere ändern, wenn es darum geht wen ich liebe!"
Hoons Augen wurden groß.
"Was hast du da gerade gesagt? Wow, das ich das erleben darf!"
"Es ist schon schlimm genug, das es Länder gibt, in denen man sich nicht in der Öffentlichkeit anfassen oder küssen darf, egal welches Geschlecht man hat. Deutschland ist also ganz weit vorne damit, das wir sein können wer wir sind. Also warum sollte ich mich hier nicht geben wie ich bin?", lenkte er ein.
"Das meine ich doch gar nicht!", winkte Hoon ab.
"Du sagtest gerade du LIEBST Niki!"

Ich hielt die Luft an. Das hatte Key gerade wirklich offen gesagt.
"Teufelchen, vergiss nicht zu atmen!", schmunzelte er.
Sofort stieß ich die Luft aus und atmete normal weiter.
"Ja, ich liebe Niki! Das ist nun mal so!"
Liebevoll strich er mit seiner Hand über meine Wange.
Diese Zärtlichkeit lies mich erröten.
"Ich liebe dich auch!", hauchte ich glückseelig, umarmte Key und küsste ihn, ohne weiter nachzudenken, mitten auf den Mund. Dieser erwiderte den Kuss prompt.
"Na, wenn jetzt die Paparazzi wieder hier sind kenne ich schon die nächsten Schlagzeilen, die uns erreichen werden!", meinte Hoon kopfschüttelnd.
Wir lösten uns und lachten über Hoons Kommentar. Hand in Hand schlenderten wir mit ihm zu seinem Zelt.

Dort saßen Chris und die anderen zusammen und unterhielten sich angeregt.
"Hallo Niki!", begrüßte mich Nelly.
"Stell dir vor, wir können, dank Luis Hilfe, die Choreographie zu dritt tanzen."
"Das freut mich, dass er euch mit Rat und Tat zur Seite steht. Sorry das ich es nicht mehr geschafft habe.", entschuldigte ich mich bei den Mädchen.
"Mach dir keinen Kopf darum.", meinte Gloria.
"Dafür haben wir vollstes Verständnis."
"Luis findet uns so gut, dass er uns am Montag filmen möchte! Er meinte es wäre eine gute Referenz, falls wir uns mal irgendwo bewerben möchten!", freute sich Jacky.
Ich lächelte die Mädchen erfreut an.
"Na das sind ja tolle Neuigkeiten. Da bin ich um so gespannter auf euren Auftritt!"

Wir setzten uns in die Runde und kamen mit allen ins Gespräch. Es war so schön, ungezwungen mit Freunden zusammen zu sein und einfach zu reden. So verging die Zeit wie im Flug.

"Wolltest du nicht noch etwas Proben?", fragte mich Key nach einer ganzen Weile.
"Ja, eigentlich schon. Aber es ist gerade viel zu gemütlich hier zu sitzen und zu quatschen oder einfach nur zuzuhören!"
"Okay..."
"Wieso fragst du?", wollte ich nun wissen.
"Ehrlich gesagt wird es mir etwas anstrengend. Du und Hoon, ihr übersetzt zwar den größten Teil, aber irgendwann ist es einfach zu viel. Ich würde mich gerne zurückziehen. Ist das okay für dich?"
Ich stand auf, zog ihn zu mir hoch und erklärte den anderen: "Wir gehen mal eine Runde spazieren! Bis später!"
Key folgte mir ohne Worte.

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