Kapitel 41

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Klara hatte mir Brötchen vom Frühstück zurückgehalten, damit ich etwas essen konnte. Nachdem ich mit meinem "Spätstück" fertig war, begab ich mich mit Key wieder zurück zu den anderen.
Es waren aber nur Prem, Hoon und Chris am Lagerplatz aufzufinden.
Jamilian hatte sich mit Rana zum Proben zurückgezogen.
Die Mädchen hatten sich zum Proben mit Luis verabredet.

Ich verschwand kurz im Zelt, um mein Handy und meine Kopfhörer zu holen. Nach dem Stress gestern, würde mir es gut tun mich beim Tanzen zu spüren.
Auf dem Basketballfeld war zum Glück nichts los, so konnte ich wie die letzten Male auch dort loslegen.

Meine Playlist lief und ich fing einfach an zu tanzen.
"Money on my mind" von Sam Smith, "How long" von Charly Puth, "7 Rings" von Ariana Grandé und einige Songs von BTS, Seventeen und "Monster" von Justin Biber, kamen direkt hintereinander. Es tat mir gut mich zu bewegen. Zu spüren, wie sich mein Körper auf die ihm bekannten Melodien reagierte. Fasziniert gab ich mich der Musik hin und dachte an nichts mehr.

Hin und weg starrte Key zu Niki rüber. Dieser Junge war einfach nur der Hammer. Seine Bewegungen waren so natürlich. Er tanzte alle Schritte so genau. Was für eine Körperbeherrschung. Man kam nicht drumherum ihn anzustarren.

"Ki, mach den Mund zu, du fängst an zu sabbern!", neckte ihn Hoon.
Irritiert schaute Key zu seinem Cousin rüber und wischte sich zur Vorsicht über den Mund.
"Du willst mich nur aufziehen, Hoonie!", musste Key amüsiert feststellen. Er konnte es ihm nicht übel nehmen.
"Außerdem darf ich sabbern, immerhin ist er mein Freund!", gab er vor Hoon endlich zu.
Dieser klatschte freudig in die Hände.
"Schön, ich hatte mir schon sowas gedacht! Freut mich für euch! Aber passt trotzdem auf. Nicht, dass hier doch Paparazzi rumschwirren!", gab er noch zu bedenken.
Key nickte und schaute Niki weiter zu. Es hatte sich mittlerweile eine kleine Gruppe am Rand des Basketballfeldes gesammelt, welche Niki beobachtete. Obwohl keine Musik zu hören war, schauten sie ihm bewundernd zu und klatschten hin und wieder, einige filmten ihn auch. Als Niki zu tanzen aufhörte, gingen auch die Schaulustigen weiter.

Außer Atem lief ich zu den Anderen rüber. Key reichte mir ein Handtuch und eine Flasche Wasser. Gierig trank ich, wischte mir anschließend den Schweiß aus Gesicht und Nacken und legte mich auf die Wiese.
Lächelnd bedankte ich mich.
"Danke, Hyung. Genau das brauchte ich jetzt!"
Zärtlich strubbelte er mir über den Kopf.
"Gern geschehen, mein Lucifer!"
"Das Plakat für morgen hängt übrigens seit gestern im Glaskasten und es sind schon einige Kinder angemeldet worden.", erzählte uns Chris über die Fortschritte von unserem spontanen Projekt.
"Die Discokugel-Schlüsselanhänger, Leinwand und Farben und die Buntstifte sind alle heute angekommen, also sollte morgen alles glatt laufen."

Zufrieden schloss ich meine Augen. Ich hatte zwar bis Mittags geschlafen, jedoch steckte mir der Schock von gestern noch in den Knochen.
Das Tanzen hatte mich mehr geschlaucht, als ich dachte. Plötzlich merkte ich wie sich jemand neben mich setzte und meinen Kopf auf sein Schoß bettete. Als ich die Augen öffnete, blickte ich wie hypnotisiert, in die sanften, braunen Augen von Key. Dieser fing an durch meine Haare zu streichen und meine Kopfhaut leicht zu massieren. Wohlig seufzte ich und kuschelte mich an ihn.

Prem wurde neugierig.
"Was läuft da zwischen dir und Key, Niki?"
Wie immer war er sehr direkt.
"Momentan nur das was du siehst! Mehr noch nicht!", konterte ich schlagfertig, mit der Betonung auf "noch".
"Wir sind zusammen, falls du das wissen möchtest?"
Prem grinste nur.
"Freut mich für euch! Ihr scheint wie die Faust aufs Auge zu passen."

Ich grinste. Diese seltsamen deutschen Redewendungen waren gewöhnungsbedürftig, aber ich verstand, was Prem damit sagen wollte.
Anschließend übersetzte ich Key, was Prem gefragt und ich ihm geantwortet hatte. Dafür bekam ich von ihm direkt einen Kuss auf die Stirn, was mich unerwartet erröten ließ.
"Du bist zu süß, mein Lucifer!"
"Jetzt hör aber auf, sonst sehe ich gleich aus als hätte ich einen Sonnenbrand!", erwiderte ich schüchtern.

Wir verbrachten den ganzen Tag mit herumgammeln, am Strand spazieren gehen, Fussball, Basketball und Volleyball spielen, Musik hören und quatschen.
Irgenwann zwischendurch, gesellten sich Luis, die drei Mädels, Jamilian und Rana zu uns.
Luis erzählte uns, wie toll die Mädchen die Choreographie drauf hätten und das er sie definitiv am Montag filmen wollte.
Diese fühlten sich durch sein Lob sehr geschmeichelt, hatte doch Sam bisher immer etwas an ihnen auszusetzen gehabt. Sie waren es überhaupt nicht gewohnt, positive Kritik anzunehmen.

Ich lag auf der Wiese, mein Kopf auf Keys Schoß gebettet. Er strich mir wie immer liebevoll durch meine Haare.
Nelly und ihre beiden Freundinnen beobachteten uns ununterbrochen, mit leicht geröteten Wangen. Anscheinend gefiel ihnen was sie sahen.

Ich blickte Key in die Augen und flüsterte ihm frech auf koreanisch zu: "Hast du Lust, die Mädels zum Quietschen zu bringen?"
Er schaute mich nur verwirrt an. Ich nutzte seine Verwirrung, griff in seinen Nacken und gab ihm einen schnellen Kuss, mitten auf den Mund.
Key war total baff und die Mädchen fingen tatsächlich an total aus dem Häuschen zu kreischen.
"Wie süüüß!"
"Oh mein Herz!"
"Naaaw, ich sterbe gleich!", riefen die drei abwechselnd, nach Luft ringend.
Ich konnte nur fett grinsen und genoss den Augenblick. Selbst Key hatte ich aus der Fassung gebracht.

Chris, Prem, Hoon, Jamilian, Luis und Rana amüsierten sich köstlich über die Komentare der Mädels und Keys Gesicht.
"Ich hab es schon geahnt!", schmunzelte Luis.
"Immer wenn die Zwei bei uns gesessen haben, waren sie fast wie siamesische Zwillinge, nicht zu trennen. Und die heimlichen Blicke, sprachen auch für sich."
"Du bist ein sehr guter Beobachter!", bestätigte Hoon.
"Ich fand ihre Chemie von Beginn an auch unglaublich!"
Prem schüttelte den Kopf.
"Klar, ihr habt das alle geahnt. Und das soll ich euch abkaufen? Nie im Leben! Aber ich freue mich, das es so gekommen ist. Die Beiden verstehen sich ja tatsächlich ohne Worte."
"Jetzt hört mal auf damit. Niki wird immer roter!", bremste Chris die Jungs in ihren Bemerkungen.
"Roter als rot geht nicht!", neckte Rana mich zusätzlich.
"Aber ihr seid wirklich süß anzuschauen!", sprach sie mich direkt an.
"Jetzt hört alle auf! Bitte!"
Mit den Händen über meinen Augen versteckte ich mich in Keys Armen. Dieser schaute sich noch immer verwirrt um, bis Hoon ihm alles übersetzte. Er lachte kurz auf und drückte mich dann ganz feste und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Heute Abend wieder singen am Lagerfeuer?", wollte Chris noch von uns wissen, denn Luis, Key und ich wollten zurück, um mit Klara, Haru und Leona zu Abend zu essen.
"Wir schauen, ob es nachher passt!", antwortete ich ihm unverbindlich. So verabschiedeten wir uns und liefen los.

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