Kapitel 20

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"Was war das denn?", fragte Prem, verwundert darüber das Niki so plötzlich weggerannt war.
"Hmm, keine Ahnung.", meinte Jamilian.
"Er wirkte irgendwie überfordert. Fandet ihr nicht?"

Hoon übersetzte für Key.
"Ist es ihm vielleicht unangenehm, dass ich mit in seinem Zelt schlafe?", wollte er wissen.
"Nein, das glaube ich nicht. Vielleicht ist es für ihn nur nervig, wenn Sam sich so an ihn ranschmeißt. Er wirkt jedes Mal total steif, sobald sie ihn berührt.", bemerkte Hoon.
"Jetzt wo du es sagst, das ist mir auch schon aufgefallen. Sam ist extrem besitzergreifend Niki gegenüber!", warf Prem ein.
"Und nun musste er für sie und ihre Freundinnen diese Choreo machen und auch noch aufnehmen."

"Vielleicht sollten wir mal nur was unter uns Jungs machen. Sorry Rana, nichts gegen dich, aber vielleicht sagt Niki uns dann eher was Sache ist.", entschuldigte sich Jamilian bei Rana.
"Kein Problem, dafür brauchst du dich doch nicht entschuldigen. Hast du denn Chris schon wegen der Trommel gefragt?"
"Ja, er besorgt eine. Sobald deine Sachen angekommen sind, können wir üben!", bestägtigte er ihr.
"Super, dann telefoniere ich gleich nochmal mit meiner Mutter und frage, ob sie das Paket schon losgeschickt hat! Euch noch viel Spaß!"
"Sehen wir uns heute abend wieder am Lagerfeuer?", rief Jamilian ihr noch hinterher.
"Klar, bis nachher!"
Und weg war sie.
"Dann lasst uns mal zu Niki gehen!", forderte Prem die anderen Jungs auf und lief voraus.

Ich hatte meinen Kakao sehr genossen und tatsächlich ging es mir danach viel besser. Allerdings war die Anwesenheit von Klara sicherlich ausschlaggebend. Sie gab mir das Gefühl, das alles in Ordnung war.

Auf einmal hörte ich Schritte direkt am Haus über den Kies laufen und anhand der Stimmen wusste ich, das es Hoon, Key, Prem und Jamilian waren.
"Gleich wirst du Key kennenlernen, Klara!", warnte ich sie vor.
"Okay, muss ich irgendwas beachten?", wollte sie wissen. Ich schüttelte nur den Kopf.

"Hallo Niki! Alles klar bei dir?", wollte Hoon wissen, als er mich auf der Veranda sitzen sah. Ich nickte ihm zu.
"Mhm!"
"Hallo Jungs! Habt ihr Langeweile?", sprach Klara die Freunde an.
"Oh und ein neues Gesicht! Wer ist denn dieser gutaussehende, junge Mann!"

Hoon stellte ihr Key vor. Als Klara mitbekam, dass die beiden sich auf koreanisch unterhielten, stellte sie sich auch auf koreanisch vor.
Key staunte nicht schlecht, als er Klara hörte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Klara hatte während ihres Musikstudiums eine Weile in Korea studiert und dort Haru kennengelernt. Er ist ihr dann nach Deutschland gefolgt und sie haben hier ihre Familie gegründet

"Mann, müsst ihr so laut sein?", kam aus der Decke im Strandkorb.
"Ich habe so schön geschlafen!"
"Ach Luis, stell dich mal nicht so an. Es ist gut das du wach bist, sonst kannst du heute Abend nicht einschlafen!!", mischte sich Klara ein.
Sofort war Luis wieder ruhig, denn mit Klara legte man sich besser nicht an.

"Wir wollten auch nur fragen ob du mit uns ne Runde Basketball spielen möchtest, Niki!", stellte Jamilian fest.
Ich schaute Klara an.
"Wann gibt es denn Abendessen?"
"Ist gegen 19 Uhr okay?", antwortete diese.
Ich nickte zustimmend und stand auf.
"Dann bis nachher, Klara!"

"Wirklich Basketball? Kein Fußball oder Beach Volleyball", fragte ich die vier.
Hoon übersetzte für Key.
"Ich habe Lust auf eine Runde Basketball! Und du, Niki", erwiderte Prem.
Ich musste grinsen.
"Immer!"
"Na dann los, wer als erster am Platz ist."
So rannten wir los.

Prem gewann das Rennen.
"Ich hole eben meinen Ball! Ihr überlegt wer zusammen spielt!", so lief er zum Zelt.
Wenige Minuten später kam er mit dem Ball und Chris zurück.
"Schaut mal, wen ich gefunden habe! Unser Gruppenleiter ist endlich mit seinem Kram fertig und hat Zeit für uns! Habt ihr Gruppen aufgeteilt?"
Jamilian und Hoon hatten entschieden mit Key zusammen zu spielen, gegen Prem und mich. Nun hatten wir noch Chris dabei.
"Aber dieses Mal gewinnen wir, Niki!", raunte dieser mir zu.
"Ich gebe mir Mühe!", erwiderte ich grinsend.

Wir spielten sicher schon eine halbe Stunde. Uns wurde ziemlich warm beim Spielen, so dass wir irgendwann die Hoodies und danach sogar unsere T-Shirts auszogen.
"Wahnsinn, sehen die gut aus!", kreischten Sam, Jacky, Nelly und Gloria.

Irgendwie wirkten wir auf Sam und ihre Freundinnen wie das Licht auf Motten.
Kaum bemerkten sie uns, schwirrten sie um uns herum.
Ich mochte das überhaupt nicht.
Also nicht falsch verstehen, ich stehe gerne im Mittelpunkt, aber ich will nichts von diesen Mädchen.
Allerdings fand ich auch, dass wir sechs unsere trainierten Oberkörper sehen lassen konnten.
"Es steht drei zu zwei!", stellte Chris fest.
"Wir haben ein Spiel mehr gewonnen. Wollt ihr noch weiter spielen, oder hören wir auf?", wollte er wissen.
"Lass uns aufhören, ich glaube es wollen noch andere hier spielen!", erwiderte Jamilian. Ich übersetzte dieses Mal für Key.

Wir setzten uns am Spielfeldrand auf die Wiese und gefühlte Sekunden später, saßen Sam, Jacky, Nelly und Gloria neben uns. Sam natürlich direkt neben mir, wie eine Klette. Ich konnte mir noch nicht mal mein T-Shirt wieder anziehen.
Key bemerkte wie unangenehm mir dieser Körperkontak zu diesem Mädchen war und verwickelte mich in ein Gespräch.
"Seit wann tanzt du, Niki?"
"Ich habe mit fünf Jahren angefangen. Meine Eltern habe eine Tanzschule."
"Kein Wunder das du so tanzen kannst!", bemerkte er.
"Wie alt bist du jetzt?"
"Sechzehn. Ende des Jahres werde ich siebzehn!"
"Dann tanzt du jetzt seit elf Jahren. Das ist wirklich beeindruckend. Kaum ein Trainee hat so eine Tanzerfahrung."
Während ich mich mit Key unterhielt, konnte Sam die Finger nicht von mir lassen. Ständig fing sie an entweder an meinem Arm oder meinem Rücken entlang zu streichen. Es nervte total, jedoch wollte ich nicht unhöflich sein oder sie in Verlegenheit bringen, also sagte ich vorerst nichts.

Chris unterbrach unser Gespräch.
"So Kinder, im Versorgungszelt gibt es gleich was zu Essen für euch! Besorgt euch was und dann treffen wir uns später am Lagerfeuer!"

Ich stand auf und wurde Sam somit erstmal los. Key stellte sich zwischen Sam und mich und ich konnte mir endlich mein Shirt wieder anziehen. Dankbar sah ich ihn an.
"Möchtest du mit zu mir essen kommen?", fragte ich ihn aus dem Moment heraus.
Er sprach kurz mit Hoon und nickte dann zustimmend.

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