Kapitel 23

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Wir hatten Glück, es war noch alles leer.
Unter der Dusche lies ich den Tag revue passieren. Der Tag war vollgepackt mit vielen Eindrücken. Tolle Momente waren dabei, zum Beispiel, als ich mit Key die Choreographie ausprobiert hatte, als wir mit den Jungs Basketball gespielt hatten oder beim Pizzaessen mit meiner Gastfamilie.

Welcher Moment mich aber aber gerade am heftigsten beschäftigte war, als ich mit Key am Lagerfeuer gesessen hatte.
Endlich konnte sich Sam nicht mehr an mich dran hängen. Ich war durch Keys Körper völlig von ihr abgeschirmt. Ich fühlte mich sicher bei meinem Hyung. Er hatte sein Versprechen gehalten und mir geholfen.

Nach der Dusche zog ich wieder meine Schlafsachen und meinen Bademantel an und wartete, während ich noch meine Zähne putzte, auf Key.
Mir fiel gerade ein, dass ich mir noch was für Leona ausdenken wollte, da kam Key fertig geduscht und angezogen auf mich zu. Er zückte auch seine Zahnbürste und putzte sich die Zähne.
"Du bist so in Gedanken versunken, Niki. Was ist los?", fragte er mich, nachdem er seinen Mund ausgespült hatte.

"Ich habe Leona doch versprochen, etwas mit ihr zu unternehmen und bin noch gar nicht dazu gekommen mir was zu überlegen. Mir schwirrt einiges im Kopf herum, aber das ist nichts was ich mit Leona machen könnte.", grübelte ich mit gerunzelter Stirn.
Key strich mir sanft über meine Stirn.
"Lass das! Das gibt Falten, dafür bist du noch zu jung!", lächelte er mich an.
Mir schoss plötzlich Röte in die Wangen und ich fühlte mich seltsam schüchtern.
"Ich helfe dir morgen früh beim Nachdenken! Jetzt sehen wir zu, dass wir ins Zelt kommen, um zu schlafen! Du bist viel zu müde, um zu denken. Das habe ich vorhin am Lagerfeuer schon bemerkt. Fast wärst du an meiner Brust eingeschlafen!", stellte er schmunzelnd fest.

Ich hatte mittlerweile das Gefühl so rot wie ein Feuermelder zu sein. Er hatte recht und es war mir gerade sowas von peinlich. Aber es war auch zu bequem gewesen, an ihn gelehnt und von seinen Armen umschlungen am Feuer zu sitzen.
Um vor meiner peinlichen Röte abzulenken setzte ich einfach schnell die Kaputze von meinem Bademantel auf, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkt hatte.
"Na dann komm, auf ins Bett! Wer als erster am Zelt ist", rief ich nur noch und lief zügig los, mir meiner zweideutigen Worte überhaupt nicht bewusst.

War ich froh, das die Dunkelheit meine Röte verbarg. Ich hatte keine Ahnung was plötzlich in mich gefahren war, dass ich so unsicher in Keys Gegenwart wurde.
Nachdem wir in mein Zelt gekrochen waren, hängte ich das Badetuch wieder an den Karabiner zum Trocknen. Den Bademantel und meine Klamotten legte ich einfach wieder in eine Ecke des Zeltes. Key hängte sein Badetuch neben meines und stellte seine Tasche an das Fußende seiner Schlafstätte.
Ich legte mich auf die Isomatte und deckte mich mit meinem Schlafsack zu. Letzte Nacht war es mir definitiv zu warm im Schlafsack, so das ich mich dazu entschieden hatte, ihn als Decke zu benutzen.
Key kroch in seinen Schlafsack, wünschte mir "Süße Träume!" und drehte sich auf die Seite, mit dem Rücken zu mir.

Mein Gedankenkarussel kreiste wild.
Er hat mir mit der Choreographie für die Mädels geholfen.
Er hat mit mir getanzt
Er hat mich heute "Maknae" genannt.
Er hat mich vor Sam geschützt.
Warum das alles?

Ich kam überhaupt nicht zur Ruhe und wälzte mich hin und her. Ich blieb schließlich auf der Seite, mit dem Rücken zu Key, liegen und seufzte schwer.
Da spürte ich im nächsten Moment, wie Key sich zu mir drehte, mich an sich zog und in die Arme nahm. Erst versteifte ich total und hielt die Luft an.
"Schlaf endlich, mein kleiner Lucifer!", flüsterte Key leise in mein Ohr.

Jetzt wusste ich es! Er weiß wer ich bin!
Zu "Lucifer" hatte ich damals mit ihm und den anderen Jungs von SHINee getanzt!
Ich atmete zittrig aus. Keys Umarmung ließ mich wirklich runter fahren. Seine Hand streichelte beruhigend meinen Arm. Langsam entspannte ich mich und fiel in einen traumlosene Schlaf.

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