Kapitel 60

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"Heute ist Mittwoch!" Das war mein erster Gedanke als ich wach wurde.
"Nur noch heute und morgen und dann bin ich wieder in Korea!"

Ich drehte mich auf die Seite. Dort lag Key.
Er schlief noch seelig. Es freute mich, dass es ihm hier so gut gefiel und er diese Auszeit so genießen konnte, sein entspanntes Gesicht sprach Bände und es freute mich so sehr.

In den ersten Nächten, wenn ich ihn beim Schlafen beobachtete, war seine Stirn immer gerunzelt, als ob er im Schlaf alle seine Termine nochmal durchging.
Ich hatte mir angewöhnt ganz vorsichtig seine Stirn zu streicheln, damit er sich entspannte. Nach zwei Nächten entspannte er, sobald meine Finger seine Stirn berührten.

Mein Herz fing plötzlich wie wild an zu schlagen.
Key hatte seine Augen geöffnet und schaute mich an.
Was ich in seinen Augen alles lesen konnte brachte mein Herz dazu auf Hochtouren zu arbeiten.
Freude, Sehnsucht, Dankbarkeit, Frieden, Entspannung, Liebe und - Lust.

Ehe ich mich versah, lag Key über mir.
"Warum klopft denn dein Herz so laut?"
Seine knusprige Morgenstimme ließ eine Gänsehaut über meinen Körper laufen.

"Ich liebe dich!"

Seine Augen wurde riesig. Er atmete tief ein, hielt kurz die Luft an und seine Lippen trafen auf meine.
So liebevoll und zärtlich, so unsicher und doch so verlangend.

Ich genoss diesen Kuss, ließ alle Bedenken die ich bisher hatte los und gab all meine Gefühle hinein. Meine Arme umschlossen Keys Nacken und ich zog ihn so nah zu mir, das kein Blatt mehr zwischen uns passte.

Keine Ahnung wie lange wir uns küssten, doch nach einer Weile landete ein Volleyball auf unserem Zelt, der unsere zärtliche Zweisamkeit plötzlich unterbrach.

Key rollte nur mit den Augen und ich musste grinsen. Ich drückte ich noch fester an mich und er erwiderte diese Umarmung.
"So schnell wirst du mich jetzt nicht mehr los!", flüsterte ich in sein Ohr.
"Das will ich auch gar nicht!", gab er zurück und gab mir einen Schmatzer auf die Wange, dann stand er auf.
Er reichte mir die Hand und zog mich zu sich hoch.
"Komm, wir machen uns jetzt fertig, frühstücken und dann schnappen wir uns Luis. Immerhin haben wir ihm versprochen ihn zu unterstützen!"

Wir schnappten unsere Klamotten und flitzten zu den Duschen.
Dort trafen wir auf Chris.
"Hey ihr Zwei, frühstückt ihr heute mit uns oder mit Nikis Eltern?"
"Mit euch heute und morgen mit meinen Gasteltern!", antwortete ich. Key nickte zustimmend.
"Super, dann sehen wir uns gleich! Ich gebe den Anderen bescheid."

Wir wollten uns beeilen, also wir gingen zusammen duschen, da wir dachten, dann wären wir schneller.
Aber weit gefehlt. Ich wollte gar nicht, dass unsere gemeinsame Dusche so schnell endet, denn, wie soll ich es beschreiben, es war atemberaubend!

Als wir endlich bei Chris und den Anderen ankamen, wurden wir von allen mit einem Grinsen begrüßt.
"Was ist?"
Ihr Grinsen verunsicherte mich plötzlich. Hab ich was im Gesicht? Zahncreme vielleicht?

Mein irrtierter Blick amüsierte Hoon total.
"Was ist los Niki? Du schaust so verwirrt! Bist du so verliebt, dass du nicht mehr weißt wie man sich richtig anzieht?"

Ich blickte an mir hinunter und musste selber schmunzeln. Im Eifer des "Gefechts" hatte ich mein T-Shirt falsch herum angezogen, also nicht nur auf links sondern sogar verkehrt herum, also hinten nach vorne.
"Ich wollte nur eine neue Modeform kreieren!", erwiderte ich schlagfertig und lachte.
Alle stiegen in das Lachen mit ein.

"Kommt, setzt euch!", forderte Prem uns auf. "Luis kommt noch gleich mit den Mädels nach. Er bringt auch Leona mit, Niki. Ich hoffe, das ist okay für dich!"

Wir setzten uns in die Runde.
"Was ist das für eine Frage, Prem! Selbstverständlich ist das okay für mich. Immerhin sind die Beiden wie Geschwister für mich!"
"Das freut mich zu hören!", hörte ich plötzlich Luis Stimme hinter mir und die kurzen Arme von Leona umklammerten meinen Hals.
"Mich auch, großer Bruder!", meinte sie, tief ein- und ausatmend.

Ich zog Leona direkt auf meinen Schoß und drückte sie ganz feste.
"Meine kleine Prinzessin, du kommst mich einfach ganz schnell mit Luis und deinen Eltern besuchen, dann musst du mich nicht so lange vermissen!", lächelte ich sie zuversichtlich an.
"Das machen wir ganz bestimmt, "Oppa"!", zwinkerte sie mir zu, rutschte von meinem Schoß runter und kuschelte sich zwischen Key und mich.
Key hatte schon angefangen Brötchen zu schmieren und versorgte als erstes Leona mit einem Marmeladenbrötchen, danach reichte er mir auch eins.

Allerdings hielt er mir meins direkt vor den Mund, damit ich abbeißen konnte.
Die Mädels konnten sich ein Quitschen nicht verkneifen.
"Ich sterbe hier noch am Zuckerschock!", meinte Nelly zu ihren Freundinnen.
"Da wird man echt neidisch!", konterte Gloria.
"Ich will das auch haben!", seufzte Jacky.

Hoon grinste die Mädels an.
"Habt ihr dann mal auf die Kommentare zu eurem Video geschaut? Da haben nicht nur Mädels kommentiert!"

Nun schauten ihn die Drei entgeistert an.
Er tippte kurz auf sein Handy, reichte es an die Mädels und widmete sich weiter seinem Frühstück.
Die Mädchen fingen an durch die Kommentare zu scrollen und waren mehr als aus dem Häuschen.
Ihre Augen strahlten über all die positiven Kommentare und auch über sehr süße Komplimente.

"Was machen wir denn nun noch heute und morgen? Wann geht am Freitag euer Flug?", wollte Jamilian wissen.

"Also wir wollten auf jeden Fall nachher noch mit Luis die Choreo durchgehen und schauen, wie es nun mit seinem Fuß klappt. Danach können wir gerne noch an den Strand gehen, Volleyball oder Basketball spielen oder ne Runde spazieren gehen. Einfach mit euch zusammen sein reicht mir völlig. Ich muss nichts besonderes machen!", erklärte ich ihm. "Wann der Flug geht weiß ich noch nicht!"

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