Camping

Kapitel 15

Irgendwann fingen wir an Steine über das Wasser flitschen zu lassen.
Sogar die Mädels machten mit. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich auch "normal" verhalten könnten. Prem gewann mit elf Hüpfern.

Plötzlich klingelte Jamilians Handy.
"Ja? Wir sind am Strand. Okay, wir kommen zurück!", sprach er in sein Handy.
"Das war Chris. Wir sollen zur Waldwiese zurückkehren. Die Gruppenleiter wollen uns erzählen wie es diese Woche mit dem Programm weitergeht!", erklärte er uns und half Luis wieder auf seinen Rücken. So verließen wir den Strand.

An der Waldwiese angekommen, versammelten wir uns mit den anderen Jugendlichen an der Feuerstelle vom letzten Abend.
Chris erklärte, stellvertretend für alle Gruppenleiter das Thema für die kommende Woche, bis Ostermontag.

"Aufgepasst! Das Thema lautet diese Jahr ‐ "Zeig was du kannst!" - Ihr könnt singen, tanzen, schauspielern, zaubern, ein Musikinstrument spielen oder was auch immer euch einfällt. Ob ihr alleine was macht oder euch zusammen schließt, ist euch überlassen, es geht auch beides. Bitte gebt mir bis Mittwoch Bescheid, damit wir das Programm planen können. Danke für eure Aufmerksamkeit, viel Spaß!"
Alle applaudierten und gesellten sich in Grüppchen zusammen, um gemeinsam zu überlegen was man aufführen wollte.

Wir setzten uns vor mein Zelt, leider waren wir Sam und ihre Freundinnen noch nicht losgeworden.
"Na? Ist euch schon eingefallen was ihr aufführen möchtet?", fragte Chris interessiert.
"Ich kann zwar nicht mitmachen, aber ich habe Ideen für euch. Also falls euch nichts einfällt, fragt mich!", bot Luis uns an.
"Und was schwebt dir da so vor?", wollte Prem wissen.
"Nunja, ich habe gehört, das ihr gestern am Lagerfeuer gesungen habt. Das könntet ihr zusammen machen. Niki könnte tanzen. Rana kann sicherlich auch tanzen, vielleicht könnte Jamilian sie unterstützen.", erklärte Luis bereitwillig.

"Und was könnten wir machen?", fragte Jacky plötzlich nach. Mit dieser Frage hatte Luis nicht gerechnet.
"Was könnt ihr denn?", war seine Gegenfrage. Und in Gedanken: "... außer gehässig sein..."
"Wir sind in der Schule seit diesem Schuljahr in der HipHop AG.", bemerkte Nelly. Daraufhin schauten wir die Mädels mit großen Augen an, denn damit hätten wir nie im Leben gerechnet.
"Dann könnte Niki mit euch eine Choreographie einüben, darin ist er echt gut", erklärte Luis stolz. Ich musste hart schlucken.
Sam lächelte mich strahlend an.
"Kannst du das wirklich? Das wäre sowas von cool!"
In ihrem Blick fehlten nur noch die Herzchen. Mich überkam ein unangenehmer Schauer und ich schüttelte mich.
So unterhielten wir uns noch eine ganze Weile über unsere Auftritte.

Derweil in Seoul.
"Schau dir das Video an Minho!", forderte Key seinen Freund und Bandkollegen eindringlich auf.
"Bitte!"
"Mensch, kannst du nerven! Gib schon her!", meinte der Angesprochene und riss ihm das Handy aus der Hand. Der Blick auf Keys Handy raubte ihm im nächsten Moment den Atem. Dort sah er einen hochgewachsenen, dunkelhaarigen Jungen singen und tanzen und es sah einfach nur beeindruckend aus.
"Wow! Unsere nächste Generation, würde ich mal sagen! Was möchtest du jetzt von mir?"
Er gab Key das Handy zurück.
"Ich muss zu ihm! Mein Flug geht morgen ganz früh!"
"Wie, dein Flug? Wo musst du denn hin?"
"Nach Deutschland!"
"Weiß der Manager Bescheid?", wollte Minho wissen.
"Ja, er hat alles abgesegnet. Ich habe ihm gesagt, dass ich dort meine Familie besuchen werde."
"Na dann, gute Reise!", verabschiedeten sich die beiden Freunde.

In seinem Appartement stand schon das Gepäck griffbereit. Der Flug ging um 4 Uhr und würde gut 10 Stunden dauern. Key stellte sich den Wecker und legte sich in sein Bett um noch etwas zu schlafen. In Gedanken war er bei dem Jungen aus dem Video. "Warum kommt er mir nur so bekannt vor?", grübelte er und schlief ein.