Haru weckte uns gegen 7 Uhr, damit wir uns in Ruhe fertig machen konnten.
Das hieß für Luis, Leona und mich fix duschen und fertig machen.
Nachdem unsere Kulturtaschen ihren Platz in den Koffern gefunden hatten, konnten wir die Koffer im Auto verstauen.
Wie versprochen, hatte Haru mir ein Zelt, Isomatte, Schlafsack und Campingleuchte besorgt. Auch diese Ausrüstung wurde im Auto verstaut.Klara erläuterte mir beim Frühstück, dass ich nur ein paar meiner Klamotten mit ins Zelt nehmen bräuchte, den Rest könnte ich im Haus im Koffer deponieren. Was für ein Luxus für mich.
Die Vorfreude wuchs bei mir seit dem Tag an dem Haru erzählte, dass ich mein eigenes Zelt bekomme.
Mittlerweile wusste ich sogar, dass dort auch andere Jugendliche ohne Erziehungsberechtigte zelten würden.
Ich konnte es kaum erwarten neue Bekanntschaften zu machen. Die Kids in meiner Klasse waren zwar nett, aber irgendwie hatte keiner die gleichen Interessen wie ich. Tanzen, singen, malen und Basketball spielen, das war meine Welt. Tatsächlich teilte mein Gastbruder zumindest das Tanzen mit mir, somit verbrachte ich meine Freizeit mehr mit ihm, als mit Gleichaltrigen. Obwohl man das so auch nicht sagen konnte, denn in der Tanzschule gab es ja außer Luis noch andere Jugendliche mit denen ich Kontakt hatte.Gegen 9 Uhr fuhren wir los. Leona war so aufgedreht, das sie die ganze erste Stunde der Fahrt erzählte, was sie alles unternehmen wollte. Irgendwann überkam sie dann doch die Müdigkeit und sie schlief ein. Luis war sehr ruhig. Ihn schien noch immer sein verletzter Knöchel und der bevorstehende Auftritt zu beschäftigen. Ich drückte kurz seine Hand und lächelte ihm aufmunternd zu, dann setzte ich meine Kopfhörer auf, hörte meine Lieblingsplayliste, schaute aus dem Fenster und freute mich auf die nächsten zwei Wochen.
Nach fünf Stunden, inklusive einer 30 minütigen Pause, kamen wir am Ostsee Campingplatz Walkyrien an.
Klara ging zur Anmeldung um die Schlüssel zu besorgen und nach dem Zeltplatz zu fragen.
Ich konnte mein Zelt auf der Waldwiese aufbauen, nicht weit vom Kapitänshaus Nummer 4 entfernt, in dem sich meine Gastfamilie einrichtete.Ich entschied mich, mein Zelt so aufzubauen, dass es zwischen Fussballfeld und Basketballplatz lag, dort war noch genug Platz und auch direkt eine Bank, falls ich mal keine Lust hatte auf der Wiese zu hocken. Haru hatte mir ein Viermannwurfzelt besorgt, also reichlich Platz für mich alleine. Isomatte, Schlafsack, eine zusätzliche Decke, die Leuchte und meine Klamotten fanden nach und nach ihren Platz im Zelt.
Leona hatte mir zu Hause noch eine bunte Lichterkette zugesteckt, welche sie eigentlich immer in ihrem Zimmer hängen hatte. Sie meinte nur: "Damit du es auch hübsch vor deinem Zelt hast! Die sind mit Timer, und Batterien hab ich extra neue reingemacht." Als ich sie zum Dank in den Arm genommen hatte, musste ich sofort an meine Schwestern denken...Nach gut einer halben Stunde kamen Klara und Haru bei mir am Zelt vorbei.
Sie wollten einkaufen fahren und wollten wissen, ob ich etwas Bestimmtes bräuchte. Das Einzige was mir einfiel war etwas zu trinken und zu knabbern.
"Ach Niki, wenn unsere Kinder auch so genügsam wären wie du...!", seufzte Klara.
"..., dann hättest du niemanden, den du so verwöhnen kannst, wie momentan Niki! Sei ehrlich!", schmunzelte Haru.
Er hatte schon festgestellt, dass ich meine Bedürfnisse runterschraubte, als ich bei ihnen zu Hause bemerkte, was Luis und Leona alles einforderten, denn ich bekam von meinen Eltern reichlich Taschengeld und wollte meinen Gasteltern nicht auf der Tasche liegen.
Selbstverständlich nahm er wahr, dass seine Frau mir einfach zwischendurch eine Freude machte, indem sie mir nach der Shoppingtour mit ihren Kindern auch etwas mitbrachte. Bisher waren es T-Shirts oder Trainingsklamotten gewesen, tatsächlich alles nach meinem Geschmack! Klara freute sich immer so sehr, dass ich ihre Geschenke dankend annahm.
"Bis nachher, Niki! Luis und Leona sind schon unterwegs, die Gegend erkunden!", verabschiedeten sich die beiden. "Falls du nachher nicht am Zelt bist, stellen wir dir Wasser und Knabbereien rein."Nach und nach füllte sich die Waldwiese mit bunten Zelten. Man hörte Gelächter und Flüche beim Zeltaufbau und das ein oder andere kreischende Mädchen, wenn sich Freundinnen wieder erkannten und einander umarmten.
Auch der Fußballplatz und der Basketballplatz füllten sich nach und nach. Von meinem Zelt aus konnte ich alles problemlos beobachten.
Zwischendurch hörte ich immer wieder koreanische Sprachfetzen, ich konnte nur noch nicht orten aus welcher Richtung diese kamen. Das machte mich neugierig.Ich band mir ein Bandana um, damit mir meine Haare nicht immer ins Gesicht hingen und schlenderte zum Basketballplatz. Dort standen schon einige Mädchen und schmachteten die dort spielenden Jungs an.
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Camping
FanfictionNiki, 16 Jahre alt, tanzbegeistert, macht bei einem Schüleraustausch in Deutschland mit, fährt mit der Gastfamilie in den Osterferien auf einen Campingplatz und erlebt dort einen kleinen Teil seines großen Traumes... Ich werde das Alter der SHINee M...