Kapitel 7

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Unsere Blicke folgten den Beiden so lange, bis das Auto vom Parkplatz fuhr.

Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, da spürte ich eine kleine Hand in meiner. Leona blickte mich aus ihren großen Kulleraugen an.
"Lu wird doch wieder gesund oder Niki?"
Ich drückte ihre Hand und sprach sanft: "Da bin ich mir ganz sicher, meine Kleine! Dein Papa kümmert sich gerade darum."
Chris, Prem, Hoon und Jamilian stimmten mir eifrig nickend zu, um Leona zu beruhigen und ihr Sicherheit zu geben.
Prem fragte Leona, ob sie mit ihm gemeinsam zu den Ponys gehen möchte.
"Geh ruhig, ich sag eurer Mutter bescheid, wegen Luis!", sprach ich und strich ihr liebevoll über den Kopf.
"Danke, Prem!"
"Nicht dafür!"

Somit lief ich flink zum Kapitänshaus Nummer 4, um Klara über alles zu informieren. Ich hörte Schritte hinter mir. Als ich über meine Schulter blickte, erkannte ich Chris.
"Ich komme mit, zur seelischen Unterstützung!", lächelte er mich an. "Die anderen gehen mit Prem und der Kurzen zu den Ponys."

Wenige Minuten später standen wir schon an der Veranda, auf welcher Klara es sich mit einem Buch im Strandkorb bequem gemacht hatte.
Sie blickte auf.
"Oh Niki, du hast schon Anschluss gefunden? Na das ging aber schnell!"
"Hallo, ich bin Christian und einer der Betreuer der hier zeltenden Jugendgruppe auf der Waldwiese!", stellte sich Chris kurz vor.
"Ah, freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Klara, Nikis Gastmutter.", lächelte sie Chris an.
"Meine Kinder und mein Mann müssten hier auch herumschwirren. Niki, hast du sie zufällig gesehen? Haru wollte dir die Einkäufe ins Zelt bringen!", blickte sie zu mir.

Ich schluckte schwer, denn es fiel mir schwer die passenden Worte zu finden und erwiderte drucksend: "Nunja, wie soll ich das sagen... Ich meine... Aber reg dich bitte nicht auf, okay?"
"Wie? Was ist passiert?"
"Na komm Niki, ich übernehme das Erklären, du stehst selbst ein bisschen neben der Spur." Er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf Klara.
"Ihr Sohn Luis hat sich anscheinend gestern den Knöchel verletzt, hat sich aber nicht getraut etwas zu sagen. Nun fährt ihr Mann mit ihm ins Krankenhaus, um den Knöchel untersuchen zu lassen. Ihre Tochter ist mit einigen Jungs aus meiner Gruppe zu den Ponys, damit sie auf andere Gedanken kommt.", fasste Chris die Lage zusammen.
"Herrje, Luis, du Sturkopf, immer musst du alles mit dir selber ausmachen. Warum redest du nie?", murmelte Klara besorgt.
Ich griff nach ihrer Hand.
"Tut mir leid, dass ich gestern nichts gesagt habe," entschuldigte ich mich mit gesenktem Kopf.
"Dann hätte ihm eher geholfen werden können. Ich dachte, der Verband mit der Zinksalbe würde reichen!"
Klara erhob sich aus dem Strandkorb und zog mich herzlich in ihre Arme.
"Nein Niki, ich mache dir keine Vorwürfe, du hast alles richtig gemacht! So ist Luis nunmal. Er hat seinen eigenen Kopf! Das wird schon. Ich rufe Haru gleich an und erkundige mich wie es Luis geht und du gehst wieder zu deinen neuen Freunden!", sprach sie und ging ins Haus um ihr Handy zu suchen.

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