Camping

Kapitel 43

Rana hatte sich mit Jamilian am Strand verabredet. Sie wollten dort gemeinsam für das Event am Ostermontag üben.
Rana hatte sich überlegt zu "Hips dont lie" von Shakira und Jamilians Trommelbegleitung einen Bauchtanz vorzuführen. Jamilian sollte zum Schluß des Liedes etwas improvisieren, damit das Ende etwas besonders würde.

Es machte Rana Spaß nach langer Zeit mit ihren Zimbeln einen Rhythmus zu finden, mit dem sie sich wohl fühlte. Jamilian gab ihr dazu noch die nötige Sicherheit. Mit ihm würde sie sich zum ersten Mal überwinden und vor einem Publikum ihren geliebten Bauchtanz zeigen. Sie bewegte ihre Hüften in dem Takt den ihre Zimbeln und Jamilians Trommel vorgaben.
Jamilian war begeistert, wie Rana sich bewegte. Sie gefiel ihm von Tag zu Tag besser. Was noch besser war, sie wohnten nicht weit auseinander und könnten sich somit nach der Ferienfreizeit, auch weiterhin sehen. Seiner "Ummi" (Mama) würde Rana sicherlich auch gut gefallen. Mal schauen wie es sich noch zwischen ihnen entwickeln würde.

Nachdem sie genug geprobt hatten, schlug Rana Jamilian vor, gemeinsam essen zu gehen. Sie könnten mit den Fahrrädern nach Grömitz fahren oder am Strand entlang laufen. Letztendlich nahmen sie die Räder, da es so schneller ging. Sie holten sich Fischbrötchen am Yachthafen und aßen sie mit Blick auf den Hafen.
An diesem Abend verschwendeten sie nicht einen Gedanken an das Lagefeuer oder ihre Freunde. Sie freuten sich über die Gesellschaft ihres Gegenübers und lernten sich immer näher kennen.

Gloria, Nelly und Jacky übten fleissig ihre Choreogaphie. Sie waren Luis unendlich dankbar, das er ihnen gezeigt hatte, wie sie ohne Sam tanzen konnten. So war es kein Problem, diese entstandene Lücke zu schließen.
Im Allgemeinen fühlten sie sich besser, seitdem Sam den Campingplatz verlassen musste. Als ob sie wieder nach und nach zu sich selbst fanden.
Kein Verstellen mehr, kein Vortäuschen falscher Tatsachen.

Bei Rana hatten sie sich noch am Vorabend für ihr blödes Verhalten entschuldigt. Diese war so verständnisvoll, dass sie ihnen ohne Weiteres vergab. In ihrem Zelt herrschte nun eine fröhliche, entspannte Stimmung.

Was ihnen aber unwahrscheinlich gut gefiel war, dass Niki und Key anscheinend zusammen waren.
Als Niki Key einen Kuss gegeben hatte, konnten sie nicht anders als zu kreischen. Es war zu süß. Wie in diesen ganzen BL Serien, welche die drei heimlich, ohne Sam, suchteten.

Abends trafen sie sich noch mit Luis und den anderen Jungs am Lagerfeuer. Es machte Spaß in ihrer Gesellschaft Lieder zu singen und einfach zusammen zu sitzen.
Als es Zeit war, erklärte Chris die Lagerfeuerrunde wieder für beendet und wünschte allen eine gute Nacht.

Zwitschern weckte mich, wie die Tage zuvor, aus meinen Träumen.
Das ich allerdings aus diesem einen schönen Traum nicht mehr aufwachen brauchte, war noch immer unglaublich.
Mein Blick richtete sich direkt auf meinen Freund.
Key lag mit verstrubbelten, roten Haaren ganz nah bei mir und kuschelte sich an mich. Anscheinend hatte er bemerkt das ich wach war und wollte nicht, dass ich aufstand. Ich musste über seine Bemühungen lächeln und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

"Mmmmh, so werde ich gerne wach! Mehr davon bitte!", murmelte Key genüsslich.
"Ich wollte mich jetzt zum Laufen fertig machen und anschließend nochmal die Choreo für Montag durchgehen. Nach dem Frühstück sollten wir auch schauen, ob für heute Nachmittag und heute Abend alles klar ist!", erklärte ich meine Strategie für heute Vormittag.

"Wow, bist du ein Arbeitstier! Hast du mir nicht gesagt ich hätte Urlaub?", fragte mich Key verwundert.
"Klar hast du Urlaub. Du musst ja nicht mit laufen. Das mache ich sonst auch alleine.", stellte ich klar.
Key rappelte sich hoch.
"Aber du bist mein Freund, deshalb lass ich dich nicht alles alleine machen!"
Ich stand nun endgültig auf, um mich anzuziehen. Allerdings gab ich Key noch einen Kuss auf den Mund, damit er nicht schmollte.

"Wenn ich mit Laufen und Tanzen fertig bin, können wir ja zusammen duschen gehen!", verabschiedete ich mich von Key.
Meiner mal wieder zweideutigen Bemerkung nicht bewußt antwortete Key mit einem dreckigen Grinsen.
"Ich nehme dich beim Wort, mein Teufelchen!"
"Wie du meinst!", entgegnete ich ihm, in Gedanken schon bei meiner Laufrunde.

Ich lief meine mittlerweile schon übliche Laufrunde durch den Ruheforst und dann zum Strand runter.
Ich freute mich schon auf Leonas strahlende Augen, wenn wir allen nach der Schatzsuche verkünden würden, dass wir später extra für die Kinder eine Disco veranstalten würden.

Nach meiner Runde lief ich sofort aufs Basketballfeld.
Meine Choreos hatte ich schnell durchgetanzt, so dass ich fix zu Key ins Zelt hüpfte, um mein Handy und die Kopfhörer wegzulegen und meine Tasche mit Wechselwäsche und Duschzeug zu holen.
Wir gingen Hand in Hand zu den Duschen. Allerdings zog mich Key ein Stückchen weiter. Ich war verwirrt. Was wollte er denn bei den Familienduschen?

"Was sollen wir denn hier?", fragte ich ihn irritiert.
"Na du hast vorhin gesagt, ich darf dich beim Wort nehmen, nachdem ich extra nachgefragt hatte!", freute er sich wie ein kleiner Junge, der was Tolles geschenkt bekommen hat.
"Was hab ich denn vorhin gesagt?"
"Naja, du hast gesagt das wir gemeinsam duschen gehen!"
Somit zog er mich erstmal in die sehr geräumige Familienumkleidekabine.
"A-aber... so hab ich das doch gar nicht gemeint!", erschrocken schaute ich Key direkt in die Augen und errötete.
"Na komm, ich helfe dir beim Haare waschen! Mehr mach ich nicht, ausser vielleicht etwas kuscheln?"
Mit seinem Teddyblick schaute er mich so lieb an, da konnte ich nicht "Nein" sagen. Immerhin waren wir zwei Jungs und ich hatte schon mit vielen anderen Jungs nach dem Tanzen geduscht. Allerdings waren diese nicht "mein Freund", also Augen zu und durch!

So schlimm war es dann tatsächlich nicht. Ganz im Gegenteil. Es war wirklich, wirklich schön. Die Röte blieb auch nach der Dusche auf meinem Gesicht, denn es war eine sehr anregende Dusche.
"Mein Teufelchen!", raunte mir Key zu, als ich wie immer auf der Treppenstufe sitzend auf ihn wartete.
"Meinst du nicht auch, das schreit nach einer Wiederholung? Immerhin ist es ausbaufähig oder?"
"Hyung!! Möchtest du, dass ich den ganzen Tag wie eine Tomate aussehe?"

Irgenwie waren mir seine Worte etwas peinlich. Immerhin war ich auf "diese Art und Weise" noch nie duschen. Also schaute ich zu ihm hinauf, blickte in seine Augen, nickte jedoch schüchtern und biss verlegen auf meiner Unterlippe.
Key half mir hoch, nahm mich direkt in seine Arme und drückte mich ganz feste.
"Wie kann man nur so süß sein, mein Lucifer!"
Von meinem Handy wurden wir dann unterbrochen. Klara rief an und wollte wissen, ob wir zum Frühstück herum kommen wollten und wir wollten. Immerhin sollte es heute Leonas Tag mit mir werden, da konnte ich auch schon gemeinsam mit ihr Frühstücken. Das Key mit kam war allen klar!

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Endlich läuft es bei allen etwas entspannter. Ich bin gespannt wie später die Schatzsuche abläuft und bei allen ankommt. Und erst die Disco....

Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen!
Ich wünsche Euch noch einen schönen Restfeiertag!