Kapitel 49

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"Noch sechs Nächte!", das war mein erster Gedanke, als ich an diesem Ostersamstag wach wurde.
"Wie soll ich es nur ohne ihn aushalten? Er bedeutet mir so viel! Sollte ich vielleicht doch mit ihm zurück reisen?"
Ich wälzte mich hin und her und seufzte schwer, da meine Gedanken Karussell fuhren.
"Kann ich dir bei irgendwas behilflich sein?", ertönte Keys Stimme verschlafen.
"Dir scheint was durch den Kopf zu gehen, so wie du dich hin und her drehst!"
"Ich frage mich nur, wie ich die Zeit hier in Deutschland ohne dich aushalten soll!", antwortete ich ehrlich.
"Aw, wie süß mein Teufelchen ist!", neckte er mich. "Noch bin ich da, mach dir nicht so viele Gedanken!"

"Key, Niki? Seid ihr wach?", vernahmen wir auf einmal Hoons Stimme. Er schien gestresst.
"Einen Augenblick!", rief Key, schmiss mir ein T-Shirt zu und zog sich selbst eins über. "Komm rein!"
"Du bist ganz schön blass!", stellte ich fest. "Geht es dir nicht gut, Hoon?"
"Es geht so. Nachdem ich gestern noch einige Nachrichten von Minho gelesen habe, bin ich ziemlich beunruhigt!", antwortete er, den Blick auf Key gerichtet.
"Minho? Was will der denn von dir?", wunderte sich Key.
"Er konnte dich nicht erreichen, daher hat er Kontakt zu mir aufgenommen. Vielleicht schaltest du dein Handy mal wieder an! Es ist dringend!", erklärte Hoon vorsichtig.

Key tat wie ihm geheißen. Sein Handy fing sofort an wie verrückt zu brummen, so viele Nachrichten kamen an.
"Wow, du bist aber begehrt!", stellte ich belustigt fest.
Hoon schüttelte nur zaghaft den Kopf.
"Wohl eher ihr beide!"
Unsere Köpfe schossen direkt in seine Richtung.
"Wie meinst du das?", wollte ich verwirrt wissen.
Key öffnete sofort Minhos Nachrichten und wurde blass, als er sie überflog.
"Was ist passiert?"
Keys plötzliche Blässe verunsicherte mich sehr.
"Wir sind passiert...!" Key schluckte schwer.
"Wir sind in Korea anscheinend Gesprächsthema Nummer Eins, mit dem Hashtag #NiKey!"
Somit drehte er sein Handy, damit ich auch einen Blick darauf werfen konnte.
Ich sah ein Foto von Key und mir beim Fußballspiel. Auf dem nächsten Foto sah man uns eng zusammen sitzend am Lagerfeuer.
Meine Augen wurden immer größer. Mein Herz raste plötzlich und ich hatte das Gefühl mir bleibt die Luft weg.

"Was hatte ich ihm nur angetan!", ging mir sofort durch den Kopf.
"Ich war Schuld, das solche kompromitierenden Bilder nun im Internet kursierten." Ich schnappte aufgelöst nach Luft.
Key nahm mich in seine Arme, als er bemerkte, das ich mir wieder zu viele Gedanken auf einmal machte.
"Mein Teufelchen, ich weiß was du gerade denkst! Aber ich kann dir sagen, dich trifft keine Schuld und mich auch nicht! Es ist unser Leben und ich bin froh dich wieder getroffen zu haben, mein Kleiner!"
Daraufhin gab er mir einen Kuss.
Hoon räusperte sich.
"Ich möchte ja keinen Druck aufbauen, aber bei Minho klang das in den Nachrichten etwas anders!"
"Es geht also um Minhos Leben?", fragte Key provokant.
Hoon schaute seinen Cousin perplex an.
"Natürlich nicht, aber..."
"Kein "Aber"... Es ist mein Leben und Niki gehört jetzt einfach dazu. Das ist eine Tatsache!", stellte Key ganz klar fest.

"Also hat mich mein seltsames Gefühl beobachtet zu werden die ganze Zeit doch nicht getäuscht!", wisperte ich.
"Nur das WIR beobachtet wurden und nicht ich alleine!"
Diese Tatsache machte mich fertig.
"Hyung, was machen wir denn jetzt."

Entsetzt schaute ich Key an und krallte meine Hände in sein T-Shirt.
"Erstmal möchte ich, dass du dich beruhigst. Es ist nichts wirklich Schlimmes passiert. Ich werde nachher mit meinem Manager telefonieren und ihn kurz informieren was hier los war, dann schauen wir weiter. Immer ein Schritt nach dem anderen."

Mit diesen Worten drückte er mich fest an sich und strich mir besänftigend über den Rücken. Langsam kam ich wieder runter und entspannte mich in seinen Armen.
"Bist du dir sicher, dass es okay ist?", fragte ich ihn trotzdem verunsichert.
"Bist du dir mit mir sicher?", stellte mir mein Hyung als Gegenfrage.
Ich blickte ihm tief in die Augen und nickte heftig.
"Dann ist für mich alles in bester Ordnung!"
Ich atmete schwer aus und drückte Key schließlich zurück.
"Dann wäre das vorerst geklärt."
Key schaute zu Hoon rüber und lächelte ihn an.
Dieser antwortete nur: "Dein Wort in Gottes Gehörgang!"

"Hoon, ich gehe jetzt mit Niki zu den Duschen. Wenn wir fertig sind, kannst du ihn dann bitte zu Klara und Haru begleiten? Ich werde erstmal mit Minho und dem Manager telefonieren und komme dann nach!"
Key packte unsere frischen Klamotten und unsere Taschen mit den Duschsachen zusammen und machte Anstalten aus dem Zelt raus zu gehen.
"Klar, das mache ich gerne. Hauptsache du klärst alles, damit du, beziehungsweise ihr, wirklich keine Probleme bekommt."
Hoon legte seine Hand auf Keys Rücken. Er würde seinen Cousin immer unterstützen, egal was kommt.

Nachdem wir uns geduscht und fertig angezogen hatten, begleitete Hoon mich zum Kapitänshaus.
Klara und Haru waren sehr erstaunt, denn sie hatten selbstverständlich mit Key und nicht mit Hoon gerechnet.
Nachdem dieser ihnen die aktuelle Lage erklärt hatte, nahm mich Haru feste in die Arme.
"Mach dir keine Sorgen! Wir sind für dich da, Niki, auch für Key!"
Er schob mich auf einen Stuhl an den Frühstückstisch und drückte mir ein Glas Orangensaft in die Hand.
"Hoon, setz dich! Du kannst gerne mit frühstücken.", setzte er noch hinterher.

In der Zwischenzeit telefoniere Key mit Minho.
Dieser war total sauer, allerdings nicht wegen der Bilder die aufgetaucht waren, sondern, weil Key ihm nichts über sich und Niki gesagt hatte.
"Wenigstens eine kurze Nachricht, das hättest du geschafft!", forderte Minho von Key nachträglich.
"Und was hätte das an der jetzigen Situation geändert? Nichts!", erklärte Key.
"Ja ich bin mit Niki zusammen! Werde ich etwas daran ändern? Nein! Oder ist es das was du mir mit deinen Nachrichten vermitteln möchtest?", fragte Key seinen Freund.
"Nein! Nein, versteh mich nicht falsch! Ich wollte dir nur zeigen, was hier gerade abgeht! Die Medien spielen verrückt! Momentan sind es ja nur Gerüchte! Halt was hast du da gerade gesagt? Ihr seid wirklich zusammen?"
Minho verschlug es etwas die Sprache.
"Oh, damit habe ich nicht gerechnet. Ich dachte er ist nur ein Maknae, mit dem du dich einfach gut verstehst!"
"Du hast ihn sogar vor einigen Jahren schon einmal kennen gelernt!", erklärte ihm Key.
"Kennengelernt? Ich? Wann und wo?", wollte Minho nun ganz genau wissen.
"Erinnerst du dich an das Konzert in Japan? Da hatten wir die SHINee Kids, die mit uns getanzt haben!"
"Ja stimmt, da waren einige Kiddos. Vor allen Dingen der kleine Blonde, von dem du so begeistert warst. Klar erinnere ich mich. Bei der Vorstellung der Kids brach der kleine Blonde sogar in Tränen aus, als du ihn umarmt hast."
"Tja, der kleine Blonde ist nun nicht mehr blond und klein, sondern brünett und mein!", erläuterte Key am Telefon.

"Das ist ER?", rief Minho, fast verschluckte er sich an seiner Spucke.
"Japp, das ist er und glaube mir, ich lass ihn wirklich nicht noch mal gehen!"
"Das mach mal dem Management klar!", sprach Minho seine Gedanken laut aus. Key stand das Gespräch mit diesem noch bevor.
"Er ist mein Glück! Das lasse ich mir nicht nehmen!"
"Na dann, viel Erfolg dabei!", wünschte ihm Minho, bevor beide das Telefonat beendeten.

So nun noch das Telefonat mit Nam Euisoo.
Keys Anruf wurde sofort angenommen. Euisoo nahm direkt nach dem ersten Klingeln ab. Er fragte Key sofort nach seinem Befinden und ob alles in Ordnung wäre.
Key erzählte ihm alles, wirklich komplett alles und machte seinem Herzen Luft. Er wollte vor seinem Manager nichts verheimlichen.
Zum Ende des Gespräches verabredeten sie sich für einen Videoanruf, jedoch sollte dann auch Niki daran teilnehmen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

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